Die Staatsschuldenkrise der westlichen Industrieländer hat einen neuen Höhepunkt erreicht, was den Goldpreis auf ungeahnte Höhen jagt. Auch Silber kann sich angesichts der weltweiten Markteinbrüche erstaunlich gut halten

Propagandafront.de, 09.08.2011

Gold ist zurzeit so gefragt wie seit langem nicht mehr und kletterte gleich am Montag auf ein neues Allzeithoch, während die weltweiten Finanz- und Rohstoffmärkte ihre Talfahrt fortsetzten. Doch die jüngste Rekordmarke währte nicht lange – für eine Unze des gelben Metalls mussten am Dienstag bereits bis zu USD 1.724,94 entrichtet werden. Seit Jahresbeginn konnte der Goldpreis somit um 21% zulegen. Alleine seit Juli dieses Jahres verteuerte sich Gold um 16%.

Auch Silber hält sich gegenwärtig immer noch erstaunlich gut, was angesichts der Tatsache, dass das weiße Metall während des Börsencrashs im Jahre 2008 um 50% in den Keller rauschte, recht bemerkenswert ist. Silberanleger, die im Januar dieses Jahres in das weiße Metall investierten, können sich aktuell über eine Rendite von über 25% freuen. Seit Juli dieses Jahres verteuerte sich Silber um fast 16%.

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Bezüglich der Goldpreisprognosen geht es aktuell hoch her. Selbst die internationale Bankenmafia scheint mittlerweile das blanke Entsetzen gepackt zu haben und korrigiert das Kursziel fortwährend weiter nach oben.

Goldman Sachs hob das Kursziel für August 2012 auf USD 1.860 pro Unze an, während die Analysten von JP Morgan eine Investorenmitteilung versandten, in der erklärt wurde, dass der Goldpreis aufgrund der an den weltweiten Finanzmärkten vorherrschenden Dynamik bis Jahresende durchaus auf über USD 2.500 pro Unze katapultiert werden könnte.

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Der angesehene Edelmetallinvestor Jim Sinclair geht davon aus, dass Gold ab einem Preis von USD 1.764 pro Feinunze in eine neue Phase des säkularen Edelmetallbullenmarkts eintreten würde. Sollte Gold auf Monatsbasis mit über USD 1.764 pro Unze aus dem Handel gehen, wird dies seiner Meinung nach „exponentielle“ Preisexplosionen zur Folge haben. In einem Beitrag von vergangener Woche schrieb Sinclair:

 „Als Gold von USD 248 pro Unze auf USD 524,90 pro Unze stieg, war dies ein arithmetischer Aufwärtstrend, der darauf beruhte, dass Gold seine Rolle als Währung langsam wieder aufnahm. Als Gold die Marke von USD 524,90 durchbrach, bat ich Sie, den Handel [mit Gold] einzustellen [und es nur noch zu halten], da sich Gold von der 1. Preisphase in eine zweite, eine galoppierende Preisphase bewegt hatte. Diese Phase hat Ihnen Preise über USD 1.650 pro Unze beschert.

USD 1.764 pro Unze hat dieselbe Bedeutung wie USD 524,90, da es Phase 3 ist – der Punkt, an dem der galoppierende Marktpreis für Gold exponentielle Eigenschaften annehmen würde. Da es sich bei USD 1.764 um eine so entscheidende Marke handelt, können Sie davon ausgehen, dass es hier viel mehr und wesentlich ernsthaftere Preisschlachten geben wird, bevor sich der Preis in die von Alf Fields und [Martin A.] Armstrong vorausgesagten Bereiche aufmacht.“

Der Edelmetallanalyst Dan Norcini schrieb am 08.08.2011

 „Gold befindet sich nun in einer Beschleunigungsphase, während es sich weiterhin innerhalb eines neuen und noch steileren Trendkanals bewegt. Angesichts der enormen spekulativen Geldflüsse, die in den Goldmarkt gehen, wird der Preis ziemlich volatil bleiben, da die Händler allen marktrelevanten Neuigkeiten in zunehmendem Maße Aufmerksamkeit zollen und dann gemäß ihrer Auffassung auf diese Nachrichten reagieren.

Für diejenigen, die Gold halten, heißt das, dass sie mit sehr großen Preisschwankungen rechnen müssen…Wir haben eine Reihe von Stützungslinien nach unten, sollte es beim Goldpreis zu irgendeiner Art von Kursrücksetzern kommen. Die erste liegt bei USD 1.680 pro Unze, danach kommt USD 1.650 – USD 1.644 pro Unze und dann USD 1.620 pro Unze.

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Silber muss über die Marke von USD 40 pro Unze gelangen und sich dort halten. Sollte es nicht in der Lage sein, sich aus seiner Rolle als Industriemetall zu befreien, so dass es durch die Gelder, die auf der Suche nach sicheren Häfen sind,…nach oben getrieben wird, wird es dieses Preisniveau nicht halten können.“

Silber verleiht jedem Portfolio den gewissen Kick. Obwohl der kleine Bruder des Goldes für gigantische Preisexplosionen bekannt ist, ist das in der Geschichte der Menschheit am meisten verwendete Geldmetall auch berüchtigt dafür, nicht minder spektakuläre Kursrücksetzer hinzulegen. Silber ist – im Gegensatz zu Gold – nichts für schwache Nerven.

Obwohl Anleger, die nur über ein geringes Vermögen verfügen, natürlich viel stärker zu Silber als zu Gold tendieren, sollten Silberinvestoren auf alle Fälle in der Lage sein, Kursrücksetzer auszusitzen. Wie aus der ersten Grafik dieses Artikels hervorgeht, konnte Silber im bisherigen Jahresverlauf sogar Gold und den Schweizer Franken schlagen, und das obwohl das Metall Anfang Mai innerhalb weniger Handelstage um rund 30% in den Keller rauschte.

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Langfristig orientierte Anleger dürften die heftigen Sprünge des Silberbullen jedoch nicht weiter stören. Silberinvestoren, die beispielsweise das Pech hatten, das Metall im März 2008 für über USD 20 pro Unze zum Jahreshöchstpreis zu kaufen, haben ihr Vermögen bis heute bereits verdoppelt, und selbst wenn sich düsterste Gruselgeschichten bewahrheiten sollten – wie die jüngste Silberpreisanalyse des Edelmetallexperten Clive Maund, der schrieb, „dass Silber bis auf rund USD 20 pro Unze absinken könnte, ohne dass der langfristige Aufwärtstrend dadurch verletzt würde“ – dürften sie immer noch mit einem blauen Auge davonkommen.

Fakt ist jedenfalls, dass Gold und Silber im Gegensatz zu dem gigantischen Berg an Papierwerten, der die letzten Jahrzehnte in die Welt gesetzt wurde, ihren Wert über Jahrtausende hinweg bewahren konnten.

Obwohl es nachvollziehbar ist, dass sich die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in den westlichen Industrieländern immer noch nicht mit der Realität auseinandersetzen will – schlichtweg weil die Wahrheit so unangenehm ist – kann es heutzutage praktisch von niemanden mehr geleugnet werden, dass sich Europa, Amerika und Japan in einer monströsen Schuldenkrise befinden, die bestenfalls die Auslöschung der Ersparnisse der Bürger zur Folge haben wird und der Menschheit schlimmstenfalls einen neuen Weltkrieg beschert.

Martin A. Armstrong, einer der scharfsinnigsten Finanzmarktexperten auf dem Planeten, kommentierte die Schuldenkrise der Industrieländer vor dem Hintergrund der am Freitag erfolgten Abwertung der Kreditwürdigkeit der USA durch Standard & Poor´s mit den Worten:

 „Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die Abwertung – von den Schlagzeilen einmal abgesehen – irgendwelche realen Auswirkungen haben wird. Die Zentralbanken können die US-Staatsanleihen nicht auf den Markt werfen und die Dollars werden immer noch benötigt, um Rohstoffe zu kaufen. Die Abwertung von Japan im Jahre 2002 hatten auch keine realen materiellen Auswirkungen. Selbst heute kaufen die Institute noch japanische Schulden. Dasselbe wird auch bei den Vereinigten Staaten der Fall sein.

Am Ende wird der reale Schaden der Abwertung durch S&P lediglich darin bestehen, dass die Staatsschuldenkrise erneut in den Fokus gerückt ist. Da die USA die Weltreservewährung stellen, können sie auch nicht als erstes in die Pleite abrutschen, weil dies den Rest der Welt schlagartig mit in den Abgrund reißen würde…Die ersten Opfer sind immer die Randgebiete, so wie wir es aktuell in Europa beobachten können. Für die USA bedeutet das, dass man mit US-Staatsanleihen immer noch besser dran ist als mit Anleihen von US-Bundesstaaten oder Gemeinden. S&P bestätigt die Staatsschuldenkrise lediglich.

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Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass wir uns in einer ernsten Staatsschuldenkrise befinden. Doch wenn dies tatsächlich der wahre Grund für die Abwertung durch S&P sein sollte, dann müsste diese Abwertung bei allen Ländern zur Anwendung kommen und dann sollte das Rating auch unter dem Ramschstatus liegen. Warum? Weil es keine Sicherheiten gibt! Wenn ein Land pleite geht, kann man nicht vor Gericht ziehen und das Eigentum beschlagnahmen lassen. Man kann nicht einfach ins Nationalmuseum hineinmarschieren und sich ein paar Renoirs schnappen.

In der oben stehenden Grafik sehen Sie den prozentualen Anteil akkumulierter Zinsen bei der Staatsverschuldung der USA. Hätten die Vereinigten Staaten ganz einfach nur Geld gedruckt und sich dieses nicht erst geliehen, wäre die Staatsverschuldung heute um 68,2% geringer. Die Regierung wäre bezüglich der Geldaufnahme auch nicht mit dem Privatsektor in Wettbewerb getreten, was zu einem verringertem Wirtschaftswachstum, steigender Arbeitslosigkeit und Steuererhöhungen führte. Das Land hätte in diesem Falle überhaupt kein Kreditrating gebraucht und die Inflation wäre innerhalb der vergangenen 20 Jahre höchstens halb so hoch gewesen.

Es kostet die Regierung mehr, sich Geld zu leihen, als es zu drucken und es gibt keine empirischen Beweise, die darauf hindeuten würden, dass die Geldaufnahme weniger inflationär sei, als Geld zu drucken. Ja genau – das ist ein weiteres dieser irrsinnigen Märchen! Noch schlimmer: 46% all dieser Zinszahlungen werden ins Ausland exportiert und haben keinerlei belebende Wirkung auf die US-Wirtschaft.

Ja, schnappt Euch doch die reichen Mistkerle. Besteuert all ihr Geld, um es zu exportieren und die Welt damit anzukurbeln. Sollten sie diese Theorie weiterhin aufrechterhalten, dürfte das sozialistische Ziel einer perfekten Welt auch erreicht werden. Dann wird überhaupt keiner mehr irgendwelches Geld besitzen. Bis dahin dürften sich die USA auch in ein Dritte Welt Land verwandelt haben. Doch was soll´s – wenigsten haben wir diese reichen Mistkerle erwischt! Wie schrieb Herbert Hoover noch in seinen Memoiren: ´Manchmal fackelt der Staat die Scheune ab, um die Ratte zu kriegen.`“

 Die internationale Bankenmafia – die die freie Menschheit durch einen perfekt ausgeklügelten Monetarismus fest im Würgegriff hält – und ihre globalistischen Polit-Marionetten planen, die Bevölkerungen der westlichen Welt auszuplündern. Sparer sollten sich daher ernsthaft überlegen, ob sie weiterhin in windigen Finanzwerten bleiben oder nicht besser zu ihrer eigenen Zentralbank mit realen Geldreserven werden, anstatt diese Aufgabe den globalistischen Soziopathen zu überlassen, die heute das Ruder in Hand haben.

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