Bob Chapman, The International Forecaster, 17.12.2011
Für Europa waren die vergangenen paar Wochen einfach nur katastrophal. Das Vertrauen bricht weiter in sich zusammen, während das sogenannte „Plunge Protection Team“ die Märkte über Wasser hält und Gold und Silber attackiert.
In Griechenland herrscht weiterhin Stillstand, und dieser wir bis zu den Neuwahlen im Februar anhalten. Ohne Wahlen wird da nicht viel passieren. Griechenland weigert sich weiterhin seine Staatsverschuldung zurückzufahren und zusätzliche Austeritätsmaßnahmen zu implementieren.
Was die selbsternannten Herrscher über das Universum nicht begreifen oder begreifen wollen, ist, dass die griechischen Schulden, ja in Wirklichkeit praktisch alle Schulden, nicht rückzahlbar sind.
Das einzige, was die Regierungen mit ihrer massive Kreditaufnahme erreicht haben, ist, dass die Kreditversorgung des produktiven Privatsektors lahmgelegt wurde – also von den Konzernen mit AAA-Rating mal abgesehen, aber die werden ja ohnehin fast alle von Illuministen geleitet. Regierungsausgaben sind in aller Regel unproduktiver Natur …
In Europa dreht sich alles um Austerität und Schulden. Die große Frage ist, ob sich die Bundesbank für den Weg des geringsten Widerstands entscheiden wird. Wird sich die Bundesbank mithilfe der Druckerpresse aus dem Dilemma befreien, nun wo sie herausfinden musste, dass es immer schwieriger wird, deutsche Staatsanleihen am Markt zu platzieren?
Logischerweise sind weder Gelddruckmaßnahmen noch Anleihen eine Antwort auf das bestehende Problem. Noch schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass es sich bei allen Währungen zurzeit um durch nichts gedecktes Papiergeld handelt. Die Krise breitet sich gegenwärtig immer weiter aus. Das Wirtschaftswachstum schwenkt wieder in roten Zahlen. In Deutschland waren bei den Herstellern nun beispielsweise den dritten Monat in Folge Auftragsrückgänge zu verzeichnen.
Und was macht die EU-Kommission, um auf die wirtschaftliche Situation Europas zu reagieren? Sie erklärt, dass sie härter gegen die Kreditratingagenturen vorgehen will. Diese Ratingagenturen machen endlich mal ihre Arbeit und schon will die EU-Kommission den Überbringer der schlechten Botschaft meucheln.
Die EU erwartet von den Ratingagenturen, dass ihre Entscheidungen transparenter erfolgen und sie ihre Kreditratings besser erklären. Die EU-Kommission ging sogar soweit, vorzuschlagen, dass die Kreditratingagenturen finanziell haftbar gemacht werden sollten, wenn es bei den Kreditratings zu Fehlern kommt.
In Wirklichkeit will die EU-Kommission überhaupt keine Ratings – sie will in völliger Dunkelheit operieren. Sie beschwert sich über ein Monopol von S&P und erklärt im Grunde, dass die Herabstufungen der Kreditwürdigkeit in Europa jetzt ein Ende haben müssen.
Diese Forderungen spiegeln die Einstellung dieser Eine-Welt-Sozialisten wider: ´Wenn die Sache nicht so läuft, wie wir wollen, dann darf es das Ganz auch nicht geben.` Wir wissen wovon wir sprechen, wir haben jahrelang dort gelebt.
Die OECD erklärt, dass Europa und Großbritannien nun kurz vor einer Rezession stünden, warten dann aber mit der typisch keynesianischen Lösung auf, nämlich schnell noch mehr Geld und Kredit zu schaffen. In Frankreich, Deutschland und Großbritannien wird sich diese „Erkenntnis“ mit dem Herannahen der französischen Präsidentschaftswahlen immer stärker durchsetzen.
Auf einmal werden sie alle erkennen, dass die Austeritätsmaßnahmen die Rezession versursacht haben. Der nächste Schritt der Zentralplaner wird dann darin bestehen, Gelder für Infrastrukturmaßnahmen auszugeben, um der stürzenden Wirtschaft beizuspringen. Anfang nächsten Jahres wird man alle Bedenken beiseite wischen, und das Geld wieder mit vollen Händen zum Fenster rauswerfen.
Dass das, was sie tun, nicht funktioniert, wissen die Elitisten selber, aber sie haben keine bessere Antwort auf die Probleme, da es in Wirklichkeit keine Antwort darauf gibt.
In Großbritannien hält die Regierung gerade die Pensionsfonds dazu an, in derartige Infrastrukturprojekte zu investieren. Wenn sie nicht freiwillig mitmachen, dürfte es zu Zwangsverordnungen kommen, in welchen Bereichen sie zu „investieren“ haben, so wie es die US-Notenbank Federal Reserve vor ein paar Jahren in den USA vorgemacht hat.
Das britische Schatzamt denkt gegenwärtig auch darüber nach, den Banken frisch geschaffene Gelder und Kredite der Bank of England aufzuzwingen, damit sie diese Gelder dann an kleine und mittelständische Unternehmen weiterreichen, die für 70% aller Arbeitsplätze verantwortlich sind.
Die Eurozone könnte auseinanderbrechen, sollte Marine Le Pen die Präsidentschaftswahlen in Frankreich gewinnen, was nicht allzu unwahrscheinlich ist. Und selbst wenn Sie die Wahlen verliert, dürfte alleine schon durch den Wahlkampf die Sinnlosigkeit der unnatürlichen europäischen Einheitswährung mit großer Deutlichkeit herausgestrichen werden. Auch im Falle einer Niederlage von Le Pen würde sich die Eurozone weiter in Richtung ihres Endes hinbewegen.
Mann muss jede einzelne europäische Nation und ihre Geschichte kennen, sonst ist man nicht in der Lage vorherzusagen, was jede einzelne Gruppe tun wird. Um eine schrittweise Vernichtung Europas zu verhindern, müssten die Euroländer die europäische Einheitswährung in dem Moment aufgeben, wo Griechenland den Staatsbankrott verkündet – aber das werden sie nicht tun. Stattdessen werden sie ein finanzielles Gemetzel der Sonderklasse zulassen.
Deutschland und die Europäische Zentralbank weigern sich immer noch, dem Beispiel der Fed und der Bank of England Folge zu leisten, also einfach Geld und Kredit zu schaffen und es an die sechs Pleiteländern der Eurozone weiterzurreichen.
Dieser Widerwille sorgt dafür, dass die Zinssätze steigen und der Euro unter massiven Druck gerät. Die deutsche Bevölkerung will, dass die Rettungspakete endlich eingestellt werden. Überdies scheinen die Deutschen langsam mitzubekommen, dass die Rezession bereits im Anmarsch ist. Die Ansteckungseffekte höherer Zinssätze breiten sich unterdessen in alle weltweiten Bereichen der Finanzwirtschaft aus.
Die große Frage lautet daher: Werden Deutschland und die EZB quantitative Lockerungsmaßnahmen einleiten, um die Eurozone mitsamt den sechs Pleiteländern zu retten? Zum gegenwärtigen Zeitpunkt müssen wir diese Frage mit einem Nein beantworten, und sollten wir Recht behalten, wird die Eurozone auseinanderbrechen.
Wir können Ihnen versichern, dass die Mitglieder des Bundestags und Bundesrats gegenwärtig von ihrer Wählerschaft bedrängt werden, die Rettungsmaßnahmen für die sechs Eurozonenpleiteländer einzustellen und den Euro über die Weihnachtsfeiertage aufzugeben. Würde man auf das deutsche Volk hören – würde Deutschland also nicht versuchen, sich mit dem Gelddrucken des Problems zu entledigen – bräche die ganze Veranstaltung in sich zusammen.
Dieses schwierige Problem hat man nun Deutschland aufgebürdet und es gibt nur wenige andere Länder, die bereit sind zu helfen. Frankreich ist finanziell noch nicht einmal in der Lage, sich selbst zu retten. Überall, wo man hin blickt, findet sich Versagen. Wir erklärten bereits vor Jahren, dass dies das Einzige sei, womit zu rechnen wäre.
Die illuministischen Banker haben sich hier eigenständig in eine Ecke manövriert, aus der es kein Entrinnen mehr gibt. Die grundlegenden Probleme hätten bereits vor Jahren adressiert werden müssen – aber die Eine-Welt-Elitisten wollten die EU zur Basis ihrer Weltregierung und den Euro zur neuen Weltreservewährung machen, was schlichtweg nicht funktioniert hat.
Und jetzt verfügen sie über keinerlei Notfallpläne, jetzt ist auch ein Sturz des Euros auf USD 1,18 oder gar USD 1 denkbar. Dieses Debakel wir der Auslöser für eine weltweite Ansteckung sein, was auch der Grund dafür ist, warum man keine Währungen, sondern ausschließlich Gold- und Silberminenaktien sowie physisches Gold und physisches Silber halten sollte.
Die ersten drei Januarwochen wird man aus Europa nicht viel Neues zu hören bekommen. Obwohl sich die Region inmitten einer Krise befindet, macht Europa wieder mal einen Monat Urlaub. Es ist das gleich Spiel, das sich bereits vergangenen Sommer beobachten ließ. Diese Pause spiegelt den sozialistischen Lebensstil in Europa wider.
Angeblich wird es ja bald einen neuen EU-Mechanismus geben, mit dem die widerspenstigen Euroländer unter Kontrolle gebracht werden sollen. Wir haben ja gesehen, was mit dem Maastricht-Vertrag und dem Lissabon-Vertrag geschah. So viel zum Thema, die jährliche Neuverschuldung der Länder soll unterhalb der Marke von 3% des BSP liegen.
Bei den alten Verträgen war Deutschland die erste Nation, die gegen die Stabilitätskriterien verstieß – andere Länder folgten diesem Beispiel. Auf die Schulden sollten ja Strafzahlungen in Höhe von 0,5% entrichtet werden, doch hat nie irgendein Land eine Strafzahlung leisten müssen. Die EU-Kommission will diese Strafzahlung nun auf 0,2% absenken. Die maximale Staatsverschuldung der Euroländer soll bei 60% des BSP liegen. Die aktuelle Staatsverschuldung der Euroländer liegt aber zwischen 70% und 153%.
Wie Sie sehen, handelt es sich bei all dem nur um Nebelkerzen, um Zeit zu gewinnen. Die fiskalischen Missbräuche werden nie aufhören, und jeder ist sich im Klaren darüber. Der Euro und die EU sind daher letztendlich zum Scheitern verdammt. Alten Schulden neue Schulden hinzuzufügen, ist keine Lösung, und wenn man schwachen, instabilen Ländern Kredite gibt, wird die Situation am Ende nur noch schlimmer.
Deswegen können wir zurzeit auch beobachten, wie man sich von dieser Option immer stärker verabschiedet und in Richtung kontrollierter und selektiver Zahlungsausfälle geht. Das bedeutet, dass einige Länder und Banken in Zukunft massive finanzielle Schläge einstecken werden. Die Finanzinstitute müssen dann durch ihre jeweiligen Regierungen gerettet werden, die das Geld wiederum aus dem nichts schaffen.
Die einzig vernünftige Antwort auf diese Situation bestünde darin, die Banken einfach Pleite gehen zu lassen und das System zu bereinigen. Die Elitisten wollen aber genau das vermeiden, weil dadurch auch die Schaltstelle ihrer Macht vernichtet würde. Es wäre eine langfristige Lösung, aber die Elitisten sind an einer langfristigen Lösung nicht interessiert, weshalb die kontrollierten Zahlungsausfälle der wahrscheinlichste Ausgang sein dürften.
Und inmitten dieses explosiven Cocktails haben wir ja auch noch die Großbanken, die fleißig Derivate schreiben und auf fallende Kurse setzen – also genau das Gegenteil von dem tun, was eigentlich erreicht werden soll. Alle bedeutenden US-amerikanischen, britischen und europäischen Banken sind pleite und können sich nur noch aufgrund von Insiderinformationen über Wasser halten, also aufgrund von Informationen, die jede Finanzmarktspekulation in einen Gewinn verwandeln.
Das Vertrauen unter den Banken ist weg. Die Banker sind nicht einmal mehr in der Lage, ihr eigenes System zu kontrollieren. Die systemischen Schulden haben die gesamte Struktur des Finanzsystems ausgehöhlt.
Ja gehen wir ruhig noch einen Schritt weiter: Sollten sich die 17 Länder der Eurozone Austeritätsprogramme auferlegen, wäre der überwiegende Teil von ihnen überhaupt nicht mehr in der Lage, die Steuereinnahmen zu generieren, welche zur Bedienung ihrer Schulden notwendig sind. Und wir sprechen hier nicht nur von Griechenland, sondern von der gesamten Eurozone.
Darüber hinaus sind alle Gelder unproduktiv, die in den Schuldendienst fließen. Der Realwirtschaft wird als Kapital aus den Händen gerissen, was sich dadurch bemerkbar macht, dass die Kreditversorgung für die Realwirtschaft zum Erliegen kommt.
Wir befinden uns gerade in einem Prozess, wo die Staatsschulden in Misskredit geraten und immer suspekter werden. Das bedeutend, dass es außer Gold- und Silberinvestments keine sicheren Häfen mehr gibt.
Die Politiker sind sich darüber natürlich im Klaren, was auch der Grund dafür ist, dass wir in Europa dieses Jahr so viele Nebenkerzen sehen konnten. Es gibt keine gehaltvollen Lösungen … Die Länder und Banken sind nicht in der Lage, ihre Schulden zurückzuzahlen, und falls Sie derartige Schuldentitel halten, sollten Sie diese abstoßen. Am Ende wird auf diese Papiere entweder die Zahlungsunfähigkeit erklärt oder die Schulden werden einfach weginflationiert.
Für Europa ist die Situation ausweglos, da jede Nation und jede Bank mit der Europäischen Zentralbank verwoben ist.
Die Frage, die sich stellt, ist, ob die solventen europäischen Länder die Pleiteländer retten werden oder ob es stattdessen zu einem kontrollierten Zahlungsausfall kommen wird. Egal, welchen Weg Europa auch einschlagen wird – man sollte auf alle Fälle aus dem Euro rausgehen und in mit Gold und Silber in Zusammenhang stehende Vermögenswerte investieren. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann der Euro Geschichte ist.