Nach den Wahlen in Frankreich und Deutschland dürften beide Länder das Euro-Projekt beenden. Und sollte Marine Le Pen vom Front National den CIA-Agenten in der ersten Wahlrunde der französischen Präsidentschaftswahlen rauswerfen, ist der Euro so oder so Geschichte. Der Swap-Geldregen der Fed und die LTRO-Geldspritzen der EZB dürften den Banken als Übergangsgeld dienen

Bob Chapman, The International Forecaster, 25.01.2012

Vor ein paar Wochen erklärten wir, dass die der Europäischen Zentralbank seitens der US-Notenbank Federal Reserve bereitgestellten Gelder im Rahmen des fraktionalen Reservesystems durchaus auf USD 10 Billionen gehebelt werden könnten. Letzte Woche stellte sich dann heraus, dass Credit Suisse wohl auf denselben Gedanken gekommen ist. Unserer Auffassung nach dürften die jüngsten Maßnahmen der Fed und der EZB genau darauf abzielen.

Darüber hinaus fragen wir uns, wie die Banken die LTRO-Gelder der EZB rechtzeitig wieder zurückzahlen wollen. Vor der LTRO-Kreditvergabe ist über derartige Rückzahlungspläne nichts bekannt geworden und danach auch nicht. Noch einmal: Die Probleme werden einfach nur mit Geld beworfen.

Der einzige Akteur, der tatsächlich in der Lage ist, Europa zu retten, ist Deutschland, doch würde sich das Land im Rahmen der Rettung selbst zu Grunde richten. Diese Entwicklung hätte eigentlich jeder kommen sehen müssen, doch bis auf eine Handvoll Insider hat niemand damit gerechnet. Und genauso verhält es sich auch mit der aktuellen Verteilung der LTRO-Gelder durch die EZB, die von den Medien kaum beleuchtet wird: Es ist ein dunkles Geheimnis.

Ist Deutschland gewillt, Frankreich zu retten, und will Frankreich überhaupt gerettet werden? Nach unserem Dafürhalten hängt das auch davon ab, wer im Frühjahr dieses Jahres Frankreichs neuer Präsident wird.

In aktuellen Umfragen führen die Sozialisten, aber es ist ein sehr enges Rennen. Sollte Sarkozy im ersten Wahldurchgang verlieren, hängt der Ausgang der Wahlen davon ab, ob die Konservativen ihre Stimme in der Stichwahl Marine Le Pen und dem Front National geben – etwas, was die Konservativen in der Vergangenheit noch nie getan haben.

Eins ist sicher: Sollten die Sozialisten oder der Front National gewinnen, ist der Euro Geschichte, und wohlmöglich auch die gesamte Europäische Union. Wir konnten bereits vor Jahren beobachten, wie die Konservativen praktisch all ihre Stimmen den Sozialisten gaben. Dieses Mal könnte das aber anders laufen.

Genau wie in Deutschland spricht sich auch in Frankreich die Mehrheit der Wähler gegen eine Fortführung der europäischen Einheitswährung aus, doch hüten sich die Massenmedien davor, diesen Sachverhalt in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Franzosen scheren sich nicht mehr länger darum, ob sie die Führungsrolle innehaben, sondern wollen mittlerweile nur noch, dass Frankreich wieder so wird, wie es einst gewesen ist: Unabhängig, ohne die aktuellen Verquickungen mit einer Gruppe von Ländern.

Ja wir wissen, wie Frankreich einst war, da wir vor 60 Jahren selbst dort gelebt haben. Die Franzosen machten beispielsweise einen Riesenwirbel darum, sicherzustellen, dass Wörter wie „Hotdog“ oder „Weekend“ nicht in ihren französischen Sprachschatz einsickerten. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie meine Tochter in die Grundschule in Lausanne ging und die Lehrerin über den Flur schrie „Sprich Französisch!“. Man muss dort gelebt haben, um die Kultur zu verstehen.

Sollte Le Pen den amtierenden französischen Präsidenten in der ersten Wahlrunde schlagen, dürfte Frankreich einen völlig neuen Kurs einschlagen, ganz egal, ob am Ende Francois Hollande oder Marine Le Pen gewinnt.

Die Deutschen und die Franzosen wollen, dass sich etwas ändert, und das ist auch nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass sie vom Euro und den mit dieser Währung einhergehenden Verpflichtungen die Nase voll haben.

Und obwohl selbst die Federal Reserve dem Euro zur Hilfe eilte, würden die Elitisten mit Sarkozy einen entscheidenden Frontmann verlieren. Die Fed, das US-Finanzministerium, die CIA und der Mossad werden schon bald einen Plan B brauchen, aber wir gehen nicht davon aus, dass sie tatsächlich einen effektiven Plan B aus der Schublade zaubern können. Die Franzosen sind nicht dumm. Sie wissen genau, was hier gespielt wird.

Die französische Banken und die französische Regierung sind bis an ihre Grenzen gegangen, um den Euro und die Euroländer zu retten. Wir sind der Auffassung, dass es nach den Wahlen in Frankreich und den Wahlen in Deutschland zu einer Zusammenarbeit beider Länder kommen wird, um aus dem Euro auszusteigen und auch vielen anderen Dingen ein Ende zu bereiten. Die LTRO-Gelder machen diese Übergangsphase möglich.

Und während Griechenland gerade im Mülleimer der europäischen Eine-Welt-Regierer landet, kämpfen letztere für ihren ESM-Rettungsfonds, der nun bereits am 30.01.2012 auf dem nächsten Gipfel beschlossen werden soll. Der Europäische Stabilitätsmechanismus würde somit im Juli dieses Jahres mit einer Kriegskasse in Höhe von USD 650 Milliarden an den Start gehen, eine Summe, die durchaus noch erhöht werden könnte.

Wo all die Gelder eigentlich herkommen sollen, bleibt abzuwarten. Abzuwarten bleibt auch, wie die Wähler in den eigenen Ländern reagieren werden, wenn sie erst einmal mitbekommen, dass sie erneut verraten und verkauft wurden und ihre Souveränität gemeinsam mit ihrer Freiheit dahin ist.

Die Banken verfügen über keinerlei Transparenz bezüglich dieser Themen. Die Bevölkerung wird im Grunde im Dunkeln gelassen. Das ist genau die Art, wie die Elitisten am liebsten arbeiten: Im Geheimen hinter den Kulissen, denn Sie sind nun wirklich der letzte, der irgendetwas erfahren muss.

Dank der LTRO-Gelder der EZB kaufen zurzeit wieder zahlreiche Investoren europäische Bankenschulden.

Die Rating-Herabstufungen zahlreicher Euroländer und europäischer Banken haben den EFSF-Rettungsfonds jüngst sein AAA-Rating gekostet. Der EFSF wird aktuell mit AA+ bewertet. Und jetzt soll der ESM eingeführt werden, dem nicht nur die 17-Eurozonenländer sondern alle 27 EU-Mitgliedsstaaten zustimmen müssen, da der ESM Fragen des Vertrags von Lissabon berührt. Deutschland wehrt sich zurzeit noch gegen eine weitere Aufstockung des ESM.

Zur selben Zeit wurde die Bilanz der Europäischen Zentralbank auf über USD 3,5 Billionen aufgebläht und ist somit bereits größer als die Bilanz der Federal Reserve. Das ist ein echtes Rekordniveau und sorgt für weiteren Druck auf den Euro, niedrige Zinssätze und eine sehr hohe Liquidität. Die hinterlegten Sicherheiten sind zum Teil schlicht finanzieller Giftmüll, was bedeutet, dass es dem Euro sehr schwer fallen dürfte, eine nachhaltige Rally zu starten.

Finnland erklärte, dass die neuen Rettungsmaßnahmen eher unnötig und schädlich seien. Aufgrund der ablehnenden Haltung des finnischen Außenministers und der Mehrheit des finnischen Parlaments muss sich Finnland an den einzelnen Rettungen nicht automatisch und gegen seinen Willen beteiligen.

Unter Sarkozy stieg die französische Staatsverschuldung um knapp USD 800 Milliarden. Sollte es zu einer Staatspleite Griechenlands kommen und noch weitere Staaten in den Bankrott abrutschen, verlässt Deutschland dann den Euro? Zumindest würden sie dadurch eine perfekte Ausstiegsmöglichkeit erhalten.

Die Welt wartet gebannt darauf, dass die USA und ihre Verbündeten den Iran angreifen. Wir sagten bereits, dass es sich dabei nur um Spielereien handelt, da die USA logistisch garnicht auf einen Iran-Invasion vorbereitet sind. Das dürfte noch ein Jahr oder noch länger auf sich warten lassen. Kriegsgetöse und Krieg sind nicht dasselbe.

Wir hören nun bereits seit vier Wochen jede Menge Kriegspropaganda, was in Wirklichkeit aber darauf abzielt, von den Finanzproblemen in Europa abzulenken und Desinformationen zu streuen. Überdies sind wir der Auffassung, dass ein Teil des Kriegsgeheuls auch auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass der Iran sein Öl bereits seit zwei Jahren in anderen Währungen als dem Dollar verkauft.

Die Stärke des Dollars beruht auf seiner Funktion als Petrodollar – und sollte diese Umklammerung aufgebrochen werden, befände sich der Dollar in der Tat in massiven Schwierigkeiten. Die Tatsache, dass es sich bei den USA um einen korporativistischen, faschistischen und diktatorischen Staat handelt, ermöglicht es den USA unilateral schalten und walten zu können, wie es ihnen beliebt.

Die Finanzsanktionen gegen den Iran werden nicht funktionieren, da die Iraner über mächtige mit ihnen kooperierende Partner wie Russland, China, Japan und Indien verfügen. Was die anderen Länder betrifft, die vom US-Außenministerium dazu genötigt wurden, sich am Öl-Embargo zu beteiligen, stellt sich die Frage, wo sie ihr Öl nach dem Embargo eigentlich wieder herbekommen wollen. Aktionen haben immer auch Gegenreaktionen zur Folge.

Eine dieser Gegenreaktionen ist die jüngste Vereinbarung zwischen China und Japan, ihren bilateralen Handel in ihren eigenen Währungen anstatt in US-Dollar abzuwickeln. Die Entthronung des US-Petrodollars ist im Gange.

Die Elitisten in New York City und London stellen gerade fest, dass der Iran bei Weitem nicht so einfach gegängelt und bezwungen werden kann, wie dies beim Irak oder bei Libyen der Fall gewesen ist. Die USA haben keine Freunde – es geht ausschließlich um Geld und Macht.

Das ist auch der Grund dafür, warum die Japaner nun chinesische Anleihen kaufen, was der Vereinbarung zwischen beiden Länder eine noch höhere Bedeutung verleiht. Der US-Dollar wird im Laufe der Zeit seine vorherrschende Stellung verlieren. Am Ende werden die USA Schutzolle erheben, um dem massiven Arbeits- und Firmen-Exodus ein Ende zu bereiten.

Ein wichtiges Resultat wird auch sein, dass es zu einer Stärkung des Yen und Yuan gegenüber dem Dollar kommen wird. Sollte der Euro das Zeitliche segnen, dürfte der US-Dollar unter massiven Druck geraten.

In jüngster Zeit hatten wir hinlänglich Gelegenheit, die US-amerikanischen Machenschaften im Hinblick auf ihre Ratingagenturen mitzuverfolgen – Machenschaften, die einzig darauf abzielten, den Euro in ein schlechtes Licht zu stellen. Diese Ratingagenturen sind der City of London, Wall Street und der Fed absolut hörig, und das Timing der Herabstufungen verrät uns, dass die Angloamerikaner die Europrobleme und die griechische Misere solange als möglich am Leben erhalten wollen.

Diese Elitisten scheren sich überhaut nicht um die künftige Glaubwürdigkeit von S&P, Moody´s und Fitch. Alles, was sie interessiert, sind die mittelfristigen Ergebnisse. Wir sprechen hier von denselben Ratingagenturen, die den hypothekarisch besicherten Wertpapieren ein AAA-Rating verliehen, obwohl sie gerade einmal BBB waren. Die US-Gerichte erklären, die Ratingagenturen hätten einen Fehler gemacht. Einen USD 4 Billionen Fehler, wen wollen die denn für dumm verkaufen! Das Spiel ist abgekartet und zwar bereits seit sehr, sehr langer Zeit.

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