Das schuldenbasierte Geldsystem, das sich die letzten 80 Jahre durch eine fortwährende Kreditexpansion auszeichnete, neigt sich seinem Ende. Die inflationsbereinigte Zunahme des Goldpreises ist der deutlichste Hinweis darauf, dass es jetzt zusehends schwieriger wird, reales Vermögen aufzubauen

Hubert Moolman, HGM & Associates, 02.02.2012

Durch das schuldenbasierte Geldsystem wird die Illusion von Reichtum geschaffen. Dieses System macht es möglich, dass die Papierforderungen auf reale Güter die tatsächlich verfügbare Zahl an Gütern übersteigen.

Dadurch hat man auf einmal eine ganze Reihe von Leuten, die glaubt, sie seien vermögend, weil sie über Forderungen (Papierzertifikate/Gutschriften) verfügen, die ausweisen, dass sich diese realen Güter in ihrem Besitz befänden, während in Wirklichkeit – würde jeder auf die Auslieferung bestehen – garnicht genügend Güter da sind.

Und in gewisser Weise stellen die hohen Schuldenstände das Ausmaß dieser Diskrepanz zwischen Papierforderungen und den eigentlich zu Grunde liegenden Vermögenswerten dar.

In Phasen der Kreditausweitung – und eine solche konnten wir die vergangenen 80 Jahre beobachten – sind die meisten Unternehmen in der Lage, sich durch dieses System Vorteile zu verschaffen. Indem die Papierforderungen auf reale Güter ausgeweitet werden, anstatt die Warenmenge zu erhöhen, ist es diesem System auf einfache Art möglich, (illusionäres) Vermögen aufzubauen.

Und am Ende einer solchen Periode der Kreditexpansion sind die meisten Unternehmen bereits direkt oder indirekt auf genau diese Kreditausdehnung angewiesen. Wird die Schuldenlast zu drückend – natürlich kann niemand den genauen Zeitpunkt vorhersagen, aber es gibt Hinweise – kommt es zum Platzen der Schuldenblase, wodurch im Laufe der Zeit all jene Geschäftsmöglichkeiten, die durch das schuldenbasierte Geldsystem überhaupt erst geschaffen wurden, und die Unternehmen, die darauf angewiesen sind, vernichtet werden.

Wenn sich der Prozess umkehrt, verfügt man nur noch über sehr eingeschränkte Möglichkeiten, um mit den Forderungen auf Vermögenswerte anstelle des realen Gutes zu handeln. Überdies schwinden die Möglichkeiten, die Menge an realen Vermögenswerten zu vermehren. Anstatt dass man Papierforderungen auf reale Güter als Gradmesser zur Ermittlung seines Vermögens nutzt, so wie dies aktuell der Fall ist, dürften die Leute ihr Vermögen künftig eher mithilfe realer Vermögenswerte, speziell mithilfe von Gold ermitteln.

Heute, nach einer Phase kontinuierlicher Kreditausweitung, haben wir exakt die Situation, in der die meisten Unternehmen auf das schuldenbasierte Geldsystem angewiesen sind. Ich gehe davon aus, dass wir gegenwärtig den Punkt überschreiten, wo sich noch irgendwelche Vorteile aus einer Kreditausweitung ziehen ließen, was bedeutet, dass wir nun die idealen Rahmenbedingungen für einen massiven Kollaps der Weltwirtschaft vorfinden.

Der inflationsbereinigte Goldpreisanstieg ist der deutlichste Hinweis darauf, dass es zusehends schwieriger wird, Vermögen (in Goldunzen gemessen) zu vermehren. Und in Zukunft wird es sogar noch bedeutend schwieriger werden, da jetzt auch noch der wirtschaftliche Niedergang hinzukommt – also die Auslöschung der Unternehmen, die massiv auf das schuldenbasierte Geldsystem angewiesen sind. Die Liste dieser Firmen wird von den Finanzinstitutionen angeführt, aber es werden beileibe nicht die einzigen Unternehmen sein, die es umhaut.

Der Paradigmenwechsel – dass man sein Vermögen nicht mehr in Papierforderungen bemisst, sondern eher in Goldunzen, und die eingeschränkten Möglichkeiten, die Zahl an Goldunzen zu vermehren – wird die Unternehmens- und Investmentwelt grundlegend verändern und zu einem enormen Ansturm in Richtung all jener Möglichkeiten führen, wie sich die Bestände an Goldunzen vermehren lassen. Diese Paradigmenwechsel ist heute bereits offenkundig, da nun einige Länder sogar darüber nachdenken, ihr Öl gegen Gold zu verkaufen.

Meines Erachtens stellen die Silber- und Goldminenaktien zurzeit eine der besten Möglichkeiten dar, sein reales, in Goldunzen gemessenes Vermögen zu vermehren. Silber- wie auch Goldminenaktien werden zurzeit immer noch unter ihren Hochs des Jahres 1980 gehandelt und befinden sich überdies im Vergleich zu Gold auf historischen Tiefstständen.

Silberminenaktien dürfte zurzeit die bessere Investitionsmöglichkeit sein, da hier die Risiken nicht so hoch sind wie bei Goldminenaktien. Doch sollte das Gold/Silber-Verhältnis absinken, wovon auszugehen ist, würden auch die Goldminenwerte wieder zunehmend attraktiver.

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Im Hinblick auf Silber möchte abschließend anmerken, dass es zurzeit ganz danach aussieht, als würde sich das Metall darauf vorbereiten, die Marke von USD 50 pro Unze zu durchbrechen. Silber durchlebt gerade einen Kursverlauf, der dem Kursmuster von Gold ähnelt, bevor das gelbe Metall sein Allzeithoch aus dem Jahre 1980 einstellte.

Das nächste bedeutende Kurshindernis für Silber ist, aus der Flaggenformation auszubrechen (zurzeit bei rund USD 35 pro Unze). Sollte sich Silber auch weiterhin an das vorgenannte Kursmuster von Gold halten, dürfte es durch die Marke von USD 50 pro Unze jagen.

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