Bisher konnte sich noch keine schuldenbasierte Papierwährung halten. Alle brachen sie zusammen. Edelmetalle bieten dem Normalbürger eine Möglichkeit, sich vor dem unvermeidlichen Währungskollaps zu schützen

Jeffrey Lewis, Silver Coin Investor, 30.10.2012

Die Weltwirtschaft scheint sich in einer Einbahnstraße zu befinden – eine Einbahnstraße, die letztlich in die Vernichtung führt, da zu dem enormen weltweiten Schuldenberg täglich neue Zinsen hinzukommen.

Die Haushalts- und Außenhandelsdefizite der Länder nehmen weiter zu, doch leider findet sich nirgendwo ein Motor, der echtes und nachhaltiges Wachstum antreiben würde.

Und da die Menge an zu zahlenden Zinsen immer weiter steigt, verfügt man heutzutage auch nicht mehr über die Option, die Zinssätze anzuheben, so wie es getan wurde, als man die hohe Inflation des US-Dollars in den 70er Jahren bekämpfte, nachdem US-Präsident Nixon den Dollar zu Beginn der 70er Jahre von Gold abgekoppelt hatte.

Aber es ist ja nicht nur die Tatsache, dass eine nennenswerte Reduzierung des Haushaltsdefizits politisch gar nicht machbar ist, sondern es kommt noch hinzu, dass die fortwährende Kreditaufnahme aufgrund der geringen Kreditkosten bisher ohne irgendwelche wirklichen Probleme stattfinden konnte.

Schuldenmonetisierung

Die US-Notenbank Federal Reserve führt zurzeit noch keinen direkten Aufkäufe von Aktien und Unternehmensanleihen durch, um die Märkte zu stützen, so wie Japan es tut. Nichtsdestotrotz kauft die Fed seit Beginn ihres Programms „Operation Twist“ 100% aller langlaufenden US-Staatsanleihen (10 Jahre und länger) auf.

Und da die US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von drei Jahren oder kürzer dank der Nullzinspolitik, die bis 2015 weiter aufrecht erhalten werden soll, im Grunde Währung sind, monetisiert die Fed praktisch alle US-Staatsanleihen, bei denen Inflationsrisiken bestehen.

Ungeachtet dessen schießt die Fed sich damit natürlich in den Fuß, da die US-Notenbank in Wirklichkeit ja auf eine gewisse Inflation abzielt. Durch ihre eigene Geldpolitik dämmt sie das Hauptinflationssignal – die Zinssätze für langlaufende Staatsanleihen – jedoch ein, und es zeigt sich, dass die Defizitfinanzierung der US-Regierung in Wirklichkeit das Einzige ist, was für die politischen Entscheidungsträger wie Bernanke wirklich zählt.

Ist das Wirtschaftssystem eines Landes nicht mehr in der Lage, auf natürliche Art und Weise mit exponentieller Rate zu wachsen, verwandeln sich die Verbindlichkeiten auf einmal in nichtfinanzierte Verbindlichkeiten. Die einzige Frage, die sich zu diesem Zeitpunkt dann noch stellt, ist, auf wie viele dieser nichtfinanzierten Verbindlichkeiten die Zahlungsunfähigkeit erklärt werden muss und wie die Vermögenswerte liquidiert werden, um die Kreditgeber auszuzahlen.

Was bleibt nach dem Währungskollaps?

Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Geldbehörden wie verrückt Geld drucken, um die Finanzierungslücken zu schließen, und ganz offen versuchen, die Schuldenlast zu mindern. Das würde natürlich mit einer noch stärkeren Entwertung ihrer Währung einhergehen.

Die Geschichte hat gezeigt, dass sich die Menschheit aus geldpolitischer Sicht kaum weiterentwickelt hat. Auch das heutige Papiergeldsystem wird letztlich kollabieren, da hier ein Tauschmedium mit Zinsen versehen wird. Im Grunde wird letztlich jedes Geldsystem, dass auf Zinsen oder Schulden basiert, scheitern, genauso wie bereits all die anderen vorangegangenen schuldenbasierten Geldsysteme zusammengebrochen sind.

Was nach diesem Währungskollaps übrig bleiben wird, wenn sich der Staub gelegt hat, sind ein paar wenige harte Vermögenswerte, die von den Banken und Brokern noch nicht verpfändet worden sind.

Gold und Silber sind die einzigen harten Währungen, an die die meisten Anleger tatsächlich auch gelangen können, und das gilt für Silber sogar noch stärker als für Gold. Doch das wird nicht ewig so sein. Voltaire ist ja bereits 1729 zu der Feststellung gelangt, dass „Papiergeld letztlich zu seinem ihm innewohneden Wert zurückkehren wird – null.“

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