King World News, 06.08.2014

Der seit 42 Jahren in der Edelmetallbranche aktive Marktveteran John Hathaway warnte die King World News Zuhörer heute vor der nächsten Mega-Krise, die Welt schockieren wird. Hathaway, eine der angesehensten Personen in der Goldbranche, sprach darüber, wie sich diese Katastrophe entwickeln wird und womit wir in Zukunft zu rechnen haben.

Hathaway: „Im Goldbereich sehen wir jetzt wieder positivere Entwicklungen. Den überwiegenden Teil des Jahres kämpfte sich Gold langsam nach oben. Das Metall liegt seit Jahresbeginn mit rund 7% im Plus und die Goldminenaktien sind um 18% bis 25% gestiegen. Wenn die Minenaktien den Goldpreis ausstechen, ist das gewöhnlich ein Hinweis darauf, dass wir ziemlich gute Rahmenbedingungen für den gesamten Edelmetallkomplex haben.

Und auch heute war ein guter Tag. Die meisten der Wirtschafts-Gurus konzentrierten sich auf die wirtschaftlichen Entwicklungen. Doch worüber kaum gesprochen wird, ist die sich eintrübende Lage an den Kreditmärkten. Wir können beobachten, wie die Bankenkrise in Europa wieder auftaucht – da haben wir die Banco Espirito in Portugal und die Erste Bank in Österreich.

Und die geopolitischen Spannungen dürften für die grenzüberschreitenden Kredite in der Eurozone auch sehr destruktiv sein. Das ist ein Problem, das bis zu den Aktienmärkten vordringen wird. Und die andere Sache, die wir haben, sind diese sehr, sehr geringen Zinsspreads bei den Ramschanleihen. Die Zinsdifferenz zwischen US-Staatsanleihen und wirklich schlechten Ramschanleihen liegt gerade einmal bei ein paar Basispunkten. Da gibt es wohlmögliche eine Blase im Kreditbereich, die durchaus ein Ausmaß erreicht haben könnte, das mit dem vergleichbar ist, was wir damals in 2008 sahen. Das ist meines Erachtens ein bedeutendes Problem.

Während also alle die Wirtschaft feiern und sich mit den Gewinnmeldungen beschäftigen, brauen sich ernsthafte Probleme zusammen. Das ist es, was der Goldmarkt wittert. Es sind nicht allein die geopolitischen Probleme, die derzeit Schlagzeilen machen, obwohl die Lage mit Sicherheit ernst genug ist, sondern es ist die potenzielle globale Kredit-Katastrophe, die weit über das hinaus geht, was man in den alltäglichen Schlagzeilen der Massenmedien liest.

Wir finden heute eine Welt vor, in der der Kredit extrem ausgeweitet wurde, und ich glaube, dass der beste Stellvertreter für diese Entwicklung die Zinsspreads sind. Wir können jetzt beobachten, wie die börsennotierten Ramschanleihe-Fonds damit beginnen einzubrechen. Und wir sehen nun auch, wie sich in den Schwellenmärkte Probleme zu entwickeln beginnen. Ich glaube, all das sorgt für ein Gemisch, das die Finanzvermögenswerte in echte Schwierigkeiten bringen wird.

Der größte Gegenwind, der Gold in den letzten paar Jahren entgegenblies, war der steigende Aktienmarkt gewesen. Die Menschen waren in der Lage, auf der Welle steigender Aktienpreise zu reiten, speziell wenn man bedenkt, dass mit Spareinlagen im Grunde keinerlei Zinsen erwirtschaftet werden konnten. Doch sollte diese Entwicklung plötzlich in die andere Richtung umschlagen, dürfte es meiner Meinung nach zu einigen Liquiditätsproblemen kommen. Das wird sich dann bei einigen dieser Banken, Anleihefonds, börsennotierten Fonds usw. zeigen.

Daher ist es für Anleger auch so wichtig, dass sie Gold und Goldminenaktien halten. Bei unserem eigenen Fonds können wir derzeit Zuflüsse beobachten – zwar langsam, aber stetig. Es ist mit Sicherheit nicht so, dass die Anleger jetzt schon aufgewacht wären. Die Anleger sind im Grunde immer noch der Auffassung, dass Gold langweilig ist, weshalb sie den ordentlichen Kursanstieg im bisherigen Jahresverlauf einfach ignoriert haben. Ich bin ziemlich zuversichtlich, wenn ich mir das Ganze so anschaue. Für Menschen, die zurzeit noch von der Seitenlinie aus zuschauen, ist es ein guter Zeitpunkt, damit zu beginnen, ihr Geld arbeiten zu lassen, da ich glaube, dass wir jetzt durch sind und uns auf dem Weg nach oben befinden.“

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