Jeff Clark, Casey Research, 09.03.2012
Besitzen Sie bereits ausreichend Gold und Silber für die Ereignisse, die uns noch bevorstehen? Wenn Sie nicht mindestens 10% all ihrer investierbaren Vermögenswerte (also alle Vermögenswerte ausgenommen ihres Hauptwohnsitzes) in verschiedenen Formen von Gold und Silber halten, gehen wir von Casey Research gemeinhin davon aus, dass Ihr Portfolio in Gefahr ist.
Nachdem ich letzten Monat einen Vortrag auf der Cambridge House Conference hielt und die Gelegenheit hatte mit zahlreichen Konferenzteilnehmer zu sprechen, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass sich der überwiegende Teil der Investoren in zwei Gruppen einteilen lässt. Die eine Investorengruppe hält bereits Unmengen an Gold und Silber (und neigt dazu, die Metalle physisch zu halten), während die zweite Investorengruppe kaum oder gar keine Edelmetalle hält. Und obschon beide Gruppen diversifizieren müssen, mache ich mir um die letztgenannte Gruppe ein wenig mehr Sorgen. Warum?
Völlig ungeachtet, wie ihre Prognose für den Rest dieses Jahrzehnts auch aussehen mag, eins scheint sicher: Der Wert von Papiergeld wird weiter zurückgehen – wohlmöglich sogar dramatisch. Und selbst wenn die Wirtschaft in eine Deflation abrutschen sollte, dürfte diese Deflation nicht allzu lange anhalten. Eine von Panik erfasste US-Notenbank würde die Druckerpressen bis zum Anschlag aufdrehen und wilde Preisanstiege vom Zaum brechen. Das ist auch der Grund, warum wir davon ausgehen, dass die Währungsentwertung nicht nur weiter anhalten, sondern sich künftig sogar noch beschleunigen wird.
In der nachfolgenden Grafik wird die Wertentwicklung der Währung mit der von Gold verglichen. Die Daten wurden inflationsbereinigt, um den entsprechenden Kaufkraftverlust zu verdeutlichen:
Während der US-amerikanische und der kanadische Dollar inflationsbereinigt (offizieller Verbraucherpreisindex) seit dem Jahre 2000 rund 25% ihrer Kaufkraft eingebüßt haben, konnte Gold massive reale Zugewinne bei der Kaufkraft erzielen und die inflationären Effekte um Längen schlagen.
Das ist der entscheidende Grund, warum ich überzeugt davon bin, dass man seine Ersparnisse in Gold und Silber anstatt in Dollars halten sollte. Im Folgenden werden wir uns noch kurz mit der Fragestellung auseinandersetzen, wie sich Gold und Goldminenaktien entwickeln, wenn die Wirtschaft schwächelt.
Also, was passiert mit Gold und den Goldminenaktien, wenn wir in eine Rezession oder Depression abtauchen?
Wenn wir die Prophezeiungen der Mayas mal außen vor lassen, gehen viele Podiumsgäste, die letzten Monat an der Konferenz teilgenommen haben, darunter auch die leitenden Mitarbeiter von Casey Research, davon aus, dass der wirtschaftliche, geldpolitische und fiskalische Druck dieses Jahr weiter zunehmen wird.
Der gigantische, sich immer weiter auftürmende weltweite Schuldenberg, die anhaltenden rücksichtslosen defizitären Haushalte der Regierungen und das Fehlen einer besonnen agierenden politischen Führung, um den Trend umzukehren, deuten darauf hin, dass das Ganze wohlmöglich einen sehr hässlichen Ausgang nehmen wird.
Schauen wir uns also an, was mit dem Goldpreis passiert, wenn wir in eine weitere Rezession oder gar Depression eintreten würden. In der nachfolgenden Grafik werden die Goldpreisentwicklung und alle US-amerikanischen Rezessionen (graue Bereiche) ausgewiesen:
Aus dieser Grafik geht unzweideutig hervor, dass man besser nicht davon ausgehen sollte, dass sich Gold während wirtschaftlicher Abschwächungen schlecht entwickelt. Selbst während des Finanz-Crashs in 2008 konnte Gold aufs Jahr gesehen immer noch einen Gewinn in Höhe von 5% verbuchen.
Angesichts des Ausmaßes der Währungsentwertung, die seit 2008 praktiziert wurde, dürfte es künftig wohl eher so sein, dass der Goldpreis während wirtschaftlicher Schrumpfungsprozesse steigen wird, anstatt zu fallen. Fakt ist: Sollte die Reaktion der Regierung auf eine Rezession darin bestehen, einfach mehr Geld zu drucken, ist es von entscheidender Bedeutung, Edelmetalle zu besitzen.
Und selbst wenn sich der Goldpreis in 2012 seitwärts bewegen oder gar fallen sollte, der Verbraucherpreisindex wird mit Sicherheit weiter steigen. Der langfristige Kaufkrafterhalt durch Gold ist der Grund, warum wir das Metall halten.
Ja und was ist eigentlich mit Goldminenaktien? Trotz der lähmenden Stagflation, der Preiskontrollen, der drei Rezessionen und des Vietnam-Kriegs, die während der 70er zu verzeichnen gewesen sind, verteuerten sich die Aktien der Goldproduzenten um über 600%, während der weit gefasste US-amerikanische Aktienindex S&P 500 im Grunde lediglich eine Seitwärtsbewegung vollführte. Und diese 600% wurden trotz einer massiven Abverkaufswelle erzielt.
Gold- und Silberminenaktien sind nicht gefeit vor Abverkäufen im Rahmen einer Rezession oder vorübergehender Verwerfungen in der Minen-Branche – wir sind jedoch überzeugt davon, dass die Titel am Ende Gewinne abwerfen werden.
Man sollte im Hinblick auf seine Edelmetallbestände weder Geduld noch Vertrauen verlieren. Kurzfristige Preisentwicklungen sind lediglich ein kleines Kapitel im Verlauf des gesamten Bullenmarkts, und wir gehen davon aus, dass Gold- und Silberanleger am Ende für ihre Ausdauer belohnt werden.