In den Massenmedien wird wieder einmal der Untergang des Goldmarkts besungen. Warum die Eliten alles in ihrer Macht stehende tun, um die Bürger der westlichen Industrieländer vom Gold- und Silberkauf abzuhalten
The Daily Bell, 06.04.2012
„Öl ist für Investoren eine bessere Wette als Gold, so ein führender Fonds-Manager. Der Goldpreis erreichte im August letzten Jahres mit rund USD 1.900 pro Unze seinen Höhepunkt, notiert zurzeit jedoch bei rund USD 1.625 pro Unze … Trevor Greetham, Portfolio-Manager von Fidelity´s Multi-Asset Funds, sagte, dass Gold besser lief, als der Dollar schwach war und sich das weltweite Wachstum verlangsamte. ´Ein von den USA angeführter globaler Aufschwung könnte dazu führen, das keine der beiden Bedingungen Bestand hat`, fügte er hinzu. Gold verliert auch als Rohstoffwert an Attraktivität, so Greetham. Er sagte, Öl sei ´ein bedeutend besserer Schutz gegen geopolitische Schocks´, speziell wenn es zu Spannungen im Nahen Osten kommt.“ – UK Telegraph, „Kaufen Sie Öl, nicht Gold“, 04.04.2012
Vorherrschendes gesellschaftliches Thema: Gold … kann man nicht essen.
Freimarktanalyse: Wir haben ja bereits über die erhebliche Zunahme von Artikeln berichtet, die die „Goldblase“ zum Gegenstand haben. Wir haben das mit Google überprüft und fanden heraus, dass alleine in den vergangenen 24 Stunden über 200 Artikel veröffentlicht wurden, die das Wort „Goldblase“ enthalten.
Überraschenderweise geht es in vielen Artikeln darum, dass es zurzeit noch keine Goldblase gibt. Doch schaut man auf die Massenmedien, so scheint es sich dort buchstäblich um einen Glaubensgrundsatz zu handeln, im aktuellen Wirtschaftsumfeld eine Goldblase auszumachen. Das geht zumindest aus Artikeln wie dem oben zitierten hervor.
Die Machtelite, die danach trachtet, die Welt zu kontrollieren, ist ganz offenkundig darauf aus, die Menschen davon abzuhalten, Edelmetalle zu besitzen, während die Finanzindustrie fortwährend in Stellung gebracht wird, um irgendwelche Papierprodukte anzupreisen. Fonds-Manager, Broker, ja selbst private Hedge-Fonds-Manager haben allesamt eine Vorliebe für Papierinstrumente.
Zum Leidwesen der Elite wie auch der von ihr kontrollierten Finanzindustrie scheinen diese Bemühungen im letzten Jahrzehnt aber nicht sonderlich effektiv gewesen zu sein. Gold und Silber haben sich im Preis fast verzehnfacht und die von den Eliten gestützten Papierinvestments ausgestochen.
Hierbei handelt es sich mit Sicherheit nicht um irgendeinen kurzfristig angelegten Versuch, und die Eliten werden bezüglich dieser Strategie in nächster Zeit ganz bestimmt nicht aufgeben. Sie haben das gesamte 20. Jahrhundert damit zugebracht, das weltweite Zentralbankwesen aufzubauen. Die bedeutendsten dynastischen Familien, also jene, die die rund 150 weltweiten Zentralbanken kontrollieren, nutzen das Fiatgeld-Monopol, um ihr Streben nach einer Weltregierung weiter voranzutreiben, und sind zur Sicherung ihrer enormen Machtfülle auf dieses Papiergeldmonopol schlichtweg auch angewiesen.
Sie setzen regelmäßig angstbasierte Propaganda ein, um Gold kleinzureden. Diese Themen werden über Denkfabriken, Universitäten und die Massenmedien selbst in Umlauf gebracht.
Die „Gold ist ein barbarisches Relikt“-Propaganda geht natürlich auch mit handfesten Maßnahmen einher. Im Gold- und Silbermarkt gibt es eine enorme Menge an Manipulationen, in aller Regel bei Abwärtsbewegungen. Der auf Gold und Silber ausgeübte Druck hat die Preisentwicklung in der Vergangenheit dann tatsächlich auch verzögern können.
Einige Beobachter sind der Auffassung, dass Gold ohne diese Marktmanipulationen heute bereits bei USD 5.000 pro Unze liegen würde. Natürlich bestehen einige Zweifel daran, ob Gold und Silber angesichts der Feindseligkeiten der Elite gegenüber den Edelmetallen einen solchen Preishöhepunkt überhaupt je erreichen werden.
Die Eliten haben verschiedene Male angedeutet, dass sie unter Umstände auch versuchen würden, einen neuen staatlichen Goldstandard einzuführen, noch lieber wäre ihnen aber eine neue weltweite Papierwährung, die auf den Sonderziehungsrechten des Internationalen Währungsfonds beruht. Aus unserer Sicht wäre natürlich ein privater Geldmarkt ohne staatliches Zwangsmonopol ideal, wo alle Arten von Geld mit einander im Wettbewerb stehen und um Akzeptanz ringen würden, auch Gold und Silber.
Das könnte in der Tat so kommen, sollte die Weltwirtschaft ihren Niedergang weiter fortsetzen und das Ganze in einer Art von unkontrollierbarem Chaos münden. Die Eliten sind zurzeit aber noch weit davon entfernt, ihre Kontrolle oder Propaganda aufzugeben. Der hier zitierte Artikel der britischen Zeitung Telegraph ist beispielhaft dafür. Durch den Rückgang des Goldpreises von rund USD 1.900 pro Unze auf USD 1.600 pro Unze kamen voraussagbar all die Gold-Schwarzmaler aus der Versenkung. Im Artikel heißt es weiter:
„´Der Dollar ist in den vergangenen Monaten stark gewesen, da die Wahrscheinlichkeit weiterer quantitativer Lockerungsmaßnahmen der Fed gesunken ist`, so der Manager. ´Unterdessen schadet die Staatsschuldenkrise dem Euro, und Organisationen wie die Bank of Japan und die Schweizer Nationalbank implementieren gerade Strategien, die auf die Schwächung ihrer Währungen abzielen.` …
Gold erfreute sich bis letzten Sommer einer spektakulären Bullen-Rally und zog Investoren an, die sich Sorgen darüber machten, dass die Papierwährungen an Wert verlieren würden, da die Regierungen Geld druckten, um ihre festgefahrenen Wirtschaften wieder in Gang zu bringen. Die Angst vor einem Wirtschafts-Zusammenbruch trieb viele während des Höhepunkts der Eurozonen-Schuldenkrise in Gold als sicherem Hafen, seine traditionelle Rolle in schwierigen Zeiten.
In jüngerer Zeit hat sich die Eurokrise jedoch entspannt und Zeichen der Erholung machen weitere quantitative Lockerungsmaßnahmen weniger wahrscheinlich.“
Wir haben jüngst erst zwei Artikel darüber geschrieben, wie die Massenmedien sich schlichtweg weigern anzuerkennen, dass sich die Märkte gemäß der von Ludwig von Mises definierten Wirtschaftszyklen bewegen. Der Zyklus bewegt sich gerade vom künstlichen Monopol-Fiatgeld in Richtung Gold und Silber.
Wir haben zahlreiche Artikel über Gold, Silber und den Wirtschaftszyklus geschrieben. Im Jahr 2000 hatten wir damit begonnen, den Gold- und Silberbullenmarkt vorauszusagen, und unsere Trefferquote ist bisher ziemlich gut. Wir gehen davon aus, dass der Edelmetallbullenmarkt in den nächsten paar Jahren in Form einer Explosion enden wird – sollte es soweit kommen und die Elite keine drastischen Maßnahmen ergreifen, um das zu verhindern.
In der Zwischenzeit dürften wir es mit solchen Anti-Gold-Artikeln in den Massenmedien zu tun bekommen. Öl hat mit dem größeren Wirtschaftszyklus, der sich zurzeit beobachten lässt, überhaupt nichts zu tun. Ja sicher, Öl wird vielleicht weiter im Preis steigen, wenn es im Nahen Osten einen Krieg geben sollte, aber das scheint aktuell ja weniger wahrscheinlich. Auch wird bei dieser Analyse der Wirtschaftszyklus an sich völlig ignoriert.
In den 70er Jahren und nun zu Beginn des 21. Jahrhunderts befanden sich die großen westlichen Wirtschaftsräume fest in der Hand des Gold- und Silberbullenmarkts. Die Vorstellung, dass man einem säkularen Bullenmarkt durch Preisschwankungen ein Ende bereiten kann, scheint uns, die wir das Paradigma großer Wirtschaftszyklen akzeptieren, dann doch etwas zweifelhaft.
Wir haben ja regelmäßig darauf hingewiesen, dass bei diesen Edelmetallbullenmärkten zunächst die physischen Metalle in die Höhe geboten werden und dann die damit in Zusammenhang stehenden Papierwerte folgen. Ganz zum Schluss schießen dann die Junior-Minentitel zum Mond. Und auch das Gold/Silber-Verhältnis nimmt ab.
Das soll nun nicht heißen, dass wir dafür garantieren und es auch dieses Mal genauso stattfinden wird. Fakt ist jedenfalls, dass es in der 70er Jahren genauso gewesen ist, und das letzte Jahrzehnt war ganz offenkundig auch vorhersagbar. In einem freien Markt gibt es für nichts eine Sicherheit – die Auffassung, die wir jedoch nahelegen würden, ist, dass die weltweiten Wirtschaften überhaupt nicht frei sind, weshalb sie dazu neigen, vorhersagbar zu sein.
Und was Öl anbelangt, würden wir sogar zustimmen und sagen, dass der Ölpreis weit und schnell in die Höhe schießen könnte, sollten die Verknappungs-Manipulationen der Elite weiter anhalten und das Kriegsgerassel nur laut genug erschallen. Das ist ja auch der Grund, warum dieser Fonds-Manager bei seiner Öl-Empfehlung auf eine Vielzahl geopolitischer Faktoren verweist. Mit Sicherheit begründet er seine Empfehlung für Öl jedoch nicht mit den größeren geldpolitischen Aspekten, die hier eine Rolle spielen.
Schlussfolgerung: Gold und Silber sind Geld, und zwar bereits seit Jahrtausenden. Es ist jedoch falsch, Gold mit Öl zu vergleichen. Dieser Fonds-Manager müsste es, wenn er es ehrlich meint, eigentlich besser wissen. Zumindest hätte er es besser erklären sollen. Wir glauben zu wissen, warum er es nicht getan hat.