Gerald Celente, Trends Journal, 02.08.2012
In der aktuellen Sommerausgabe des Trends Journal führt Gerald Celente aus, dass die Versprechungen von Obama oder irgendwem sonst, der beteuert, dass ein Wandel eintreten würde, nicht in Erfüllung gehen werden, solange man sich nicht selbst ändert. All jene, die darauf warten, dass ein Führer auftaucht, der das Richtige tun wird, warten vergebens.
„Was braucht es, um den Verlauf der Zukunft zu verändern. Während sich Amerika, die Weltsupermacht, gerade darauf vorbereitet, seinen obersten Kriegsherren zu wählen, prahlen die beiden Kandidaten mit ihren Führungsqualitäten: Obama der Osama-Schlächter vs. Romney den Industrie-Kommandanten. Jeder von ihnen verweist auf seine Qualitäten und erklärt im Grunde: ´Das ist der Grund, warum ich führen muss und ihr eurem Führer folgen sollt.`
Und, wo werden sie uns hinführen? Ins Wirtschaftsnirwana, zum Weltfrieden, zu umweltpolitischer Erneuerung, gesellschaftlicher Harmonie oder spiritueller Erleuchtung?
Angesichts des Charakters und der Erfolgsbilanz beider Männer und ihrer Vorschläge, was sie nach den Wahlen durchsetzen wollen, geht es beim kommenden US-Präsidentschaftsrennen letztlich nur darum, wer über die besten Qualifikationen verfügt, um am langsamsten zu zerstören.
Aber warum sind so viele Menschen nicht in der Lage, das Augenfällige zu erfassen? Es schaut ja nicht jeder den ganzen Tag Reality-Shows oder Song-Contests, und es glaubt auch nicht jeder, dass es sich bei McDonald´s um Lebensmittel handeln oder Diät-Cola dabei helfen würde, das Gewicht zu reduzieren. Warum ist es so, dass es all jene, die es eigentlich besser wissen müssten, nicht besser wissen?
Was ist die Ursache dafür, dass ihr Urteilsvermögen aussetzt und sie ihre Macht an Fremde abtreten, deren Auffassungen, Ideale und – vor allem – Handlungen genau dem Gegenteil von dem entsprechen, was sie selbst in ihren Herzen fühlen? Was bringt sie dazu, die Propaganda zu schlucken?“
Der einzige Wandel, dem Sie vertrauen können
„Wenn sich irgendetwas von Bedeutung ändern soll, müssen die Menschen mit den Mätzchen, ´dem Führer zu folgen`, aufhören. Doch wenn die Menschen aufhören, einem Führer zu folgen, ja wer führt sie dann? Die Antwort ist: Sie müssen sich selbst führen.
Sich selbst zu führen und die Verantwortung zu übernehmen, kann man sich aber nicht kaufen, man kann es auch nicht geschenkt bekommen und es kann einem auch nicht auferlegt werden. Es kommt von innen heraus. Es fängt zunächst einmal damit an, dass man von seinen politischen ´Führern` rein Garnichts erwartet und begreift, dass alles von einem selbst kommen muss.
Es bedeutet, über den Mut zu verfügen, gegenüber der Macht nicht klein beizugeben; dass man über die Selbstachtung verfügt, seinen rechtmäßigen Platz auf Erden zu behaupten; dass man sich selbst respektiert, es von anderen verlangt und all jenen Respekt zollt, die es verdienen … ungeachtet ihrer Klasse oder ihres Status; dass man über die Integrität verfügt, sein Wort zu halten, und über die Leidenschaft, ein sinnvolles und hingebungsvolles Leben zu führen, wo das Herz das fühlt, worüber sich der Geist im Klaren ist.
Das ist hier kein Manifest, dass ´jeder für sich allein` kämpfen soll. Vielmehr ist es der Aufruf, dass sich Personen, die über Mut, Selbstachtung, Respekt, Integrität und Leidenschaft verfügen, zusammentun, um eine Zukunft zu entwerfen, die einem nicht von den herrschenden politischen Parteien und dem prinzipienlosen und repressiven System, das sie repräsentieren, aufgezwungen wird.
Solange ´ich das Individuum` nicht bereit bin, aufzustehen und für mich einzutreten und für mich selbst zu sprechen, wird es auch kein ´wir das Volk` geben.
Wenn sich die Zukunft ändern soll, muss sich der Einzelne ändern. Und wenn sich genug Einzelne ändern, ändert sich alles.“
Regiert von Freaks
Celente beschreibt auch, wie sich die Vereinigten Staaten von George Washington und Thomas Jefferson in ein Land verwandelt haben, das von Freaks regiert wird, genauso wie das Deutschland von Bach, Beethoven, Goethe und Einstein und das Italien von Michelangelo und Galileo schließlich von Hitler und Mussolini geführt wurden:
„Und dann gibt es da Amerika, wo es keinen Mangel an großartigen Persönlichkeiten der Vergangenheit und Gegenwart gibt. Wie konnten sie es zulassen, dass sie von heruntergekommenen Freaks geführt und vernichtet werden? Clinton, Bush, Cheney, Obama, Romney? Für mich ist das alles eine heruntergekommene Freak-Show!
Schauen Sie sich um in der Welt: Blair, Cameron, Rajoy, Netanyahu, Merkel, Monti, Berlusconi, Sarkozy, Hollande – nennen Sie Ihr Land, greifen Sie irgendwen heraus, Präsident, Premierminister, Kanzler … in meinen Augen sind das alles heruntergekommene Freaks.
Und sie sind gefährlich: Sie starten Kriege, töten Millionen von Menschen, vernichten Nationen. Sie stehlen Ihr Geld und geben es ihren Freunden. Und das alles, ohne dass es dabei bedeutenden Widerstand gäbe, manchmal gibt es überhaupt keinen – die Menschen lassen sie einfach gewähren.
Nicht nur dass die Menschen sie gewähren lassen, nein, sie streiten auch noch untereinander darüber, warum ihr Freak nun besser sei als der andere Freak. Und sie werden wütend, wenn man ihren Freak einen Freak nennt. Ja sie werden sogar kämpfen und sterben, um ihre Freaks zu verteidigen.“