Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 01.10.2012

Einer der größten Fehler, den die US-Notenbank Federal Reserve zurzeit begeht, besteht darin, der japanischen Geldpolitik zu folgen, wo die Zinssätze außerordentlich niedrig gehalten werden. Die Theorie, dass niedrigere Zinssätze die Kreditvergabe anheizen, basiert auf zahlreichen falschen Prämissen. Hierzu gehören:

  • 1. Die Banken werden die Ersparnisse weiterreichen.
  • 2. Die Verheerungen, die die Nullzinspolitik bei den Pensionären anrichtet, werden völlig ignoriert. Diese Menschen haben ihr ganzes Leben gespart, nur damit sie jetzt dabei zusehen können, wie ihre festverzinslichen Einkommen kollabieren.
  • 3. Der Kreditgeber muss mittels der Zinssätze natürlich auch immer für die durch die Inflation geschaffenen Kaufkraftverluste kompensiert werden.

Bitte schauen Sie sich die nachfolgende Tabelle genau an. Die zwei Länder mit negativem Wirtschaftswachstum sind zur gleichen Zeit auch die Länder, die die niedrigsten Zinssätze haben.

Die Inflation steigt nicht dadurch, dass man die Zinsen senkt, sondern sie steigt, wenn die Menschen wieder zu einer normalen Lebenseinstellung zurückfinden – und das betrifft die Ausgaben wie auch die Investments.

Die Ausgaben und die Investments können durch niedrige Zinssätze überhaupt nicht angekurbelt werden, da die niedrigen Zinssätze die Einkommen der Sparer, die in festverzinsliche Anlagen investiert sind, massiv verringern. Wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Einkommen sinken, werden sie ihre Ausgaben natürlich auch entsprechend verringern, was wiederum das Bruttosozialprodukt absenkt und den Optimismus vernichtet, dass sich die Wirtschaft wieder erholen wird.

Hier kommt hinzu, dass, solange die Regierung weiter die Steuern erhöht, die Anreize für kleine und mittelständische Firmen, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen, nur noch stärker reduziert werden, was die steigende Arbeitslosenrate weiter anheizt.

Die Regierung erhöht weder das Bruttosozialprodukt noch schafft sie sinnvolle wirtschaftliche Arbeitsplätze, indem sie die Steuern erhöht oder mehr Staatsbedienstete einstellt, die für die Gesellschaft rein Garnichts produzieren und die Wirtschaft lediglich nach unten ziehen.

Selbst in den Vereinigten Staaten ist es heutzutage so, dass die Jugendlichen aus der Schule kommen und feststellen, dass es extrem schwer ist, eine vernünftige Anstellung zu finden. In Spanien liegt die Jugendarbeitslosigkeit bereits bei über 60%.

Durch QE1, 2, 3, 4, 5, 6 … wird die Inflation genausowenig steigen wie durch QE2000. Die Inflation wird dann steigen, wenn die Regierung damit aufhört, die Säckel der Banker zu füllen, und endlich begreift, dass der freie Markt, wo der Plünderung der Ersparnisse der Menschen zum Wohle von Lobbyinteressen ein Ende bereitet wird, die beste Lösung ist.

Und die hassschürende Rhetorik, wo die sogenannten „Reichen“ als das Problem dargestellt werden, muss ebenfalls ein Ende haben. In Wirklichkeit handelt es sich um ein politisches Problem, nämlich das der vollständigen finanzpolitischen Verantwortungslosigkeit.

Während US-Präsident Obama den Reichen die Schuld in die Schuhe schiebt, erhält er von den Bankern hinter den Kulissen Jumbo-Jets voll mit Geld und anscheinend auch Gelder aus dem Ausland, genauso wie es auch von den Republikanern praktiziert wird. Obama dürfte wohl gewinnen – aber zu welchem Preis? Bürgerunruhen in 2014?

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