Bauschen die Zentralbanken ihre Goldreserven auf?
Rumänien verlangt von Russland bereits seit Jahren, dass das rumänische Gold zurückgegeben wird.
Letztes Jahr verlangte Venezuela die Herausgabe von 90 Tonnen Gold, die bei der Bank von England gelagert wurden.
Und wie jeder weiß, hat der deutsche Bundesrechnungshof nun entschieden, dass die BRD ihre im Ausland (in den USA, Großbritannien und Frankreich) gehaltenen Goldreserven einer Überprüfung unterziehen muss. Die deutschen Inspektoren werden tatsächlich zur New Yorker Federal Reserve und zur Bank von England reisen, um ihre Goldbestände zu inspizieren.
Ferner wird Deutschland 150 Tonnen Gold repatriieren, um es auf seine Reinheit zu testen. Aber Deutschland ist nicht das einzige Land. Bloomberg meldete: „Die ecuadorianische Regierung will, dass die Banken des Landes ein Drittel ihrer im Ausland gelagerten Goldreserven repatriieren, um das inländische Wachstum zu stützen, so der Chef der Steuerbehörde des Landes.“
Ja selbst in den Niederlanden wollen Einige ihr Gold zurückhaben.
Jim Willie sagt, dass das Gold weg ist.
Und die Tatsache, dass John Carney, der Chefredakteur von CNBC, behauptet, dass es völlig unerheblich sei, ob die Fed das Gold besitzt oder nicht, ist auch nicht gerade sonderlich vertrauenserweckend.
Gerald Celente merkte an:
„Es ist nicht nur Deutschland [dessen Gold verschwunden ist], sondern es sind auch die Vereinigten Staaten und alle anderen Länder. Niemand weiß, was in Fort Knox ist. Sie werden niemanden reinlassen. Wo ist das Gold in den Vereinigten Staaten? Wie kann es sein, dass wir nicht nach Fort Knox können, um es zu sehen?
Wie kann es sein, dass die Menschen die Bestandslisten nicht überprüfen können? Wie kann es sein, dass wir keinen Blick darauf werfen können? Wie kann es sein, dass die Politiker dort nicht reinkommen? Wie kann es sein, dass überhaupt niemand dort rein kann? Das Gold existiert nicht. All das bestätigt nur, was so viele von uns bereits wissen: ´Der Kaiser ist nackt und hat kein Gold.`“
Egon von Greyerz, der Gründer und Partner von Matterhorn Asset Management, schließt sich dieser Einschätzung an: „Wahrscheinlich gibt es nicht im Ansatz so viel Zentralbankgold [wie von den Regierungen behauptet wird].“
Ron Paul hat aufgrund der Vermutungen Vieler, dass das Gold bereits vor Jahren verkauft wurde, eine Überprüfung der Goldbestände in Fort Knox gefordert.
Andere behaupten, dass das Gold nicht direkt verkauft, sondern verleast bzw. verpfändet wurde, so dass die USA keinen direkten Zugriff mehr darauf haben. Eric Sprott, der Edelmetallfonds im Wert von USD 10 Milliarden verwaltet, schreibt in einem Artikel mit dem Titel „Haben die westlichen Zentralbanken überhaupt noch irgendwelches Gold übrig???“:
„Und wenn die westlichen Zentralbanken ihre Goldreserven tatsächlich verleihen, dann müssen sie die entsprechende Menge an Gold, die dafür ihre Tresore verlässt, noch nicht einmal melden. Laut einem Dokument über die statistischen Anforderungen der Zentralbanken des Eurosystems, das sich auf der Internetseite der Europäischen Zentralbank findet, schreiben es die Melderichtlinien nicht vor, dass die Zentralbanken zwischen Gold, das sich in ihrem eigenen physischen Besitz befindet, und Gold, das an Dritte verliehen wurde, unterscheiden. In dem Dokument heißt es dazu, dass:
´wieder umkehrbare Gold-Transaktionen ungeachtet der Art der Transaktion (z. Bsp. Gold-Swaps, Repos, Einlagen oder Kredite) keinerlei Auswirkungen auf das Niveau des monetären Goldes haben, was in Einklang mit den Empfehlungen der IWF-Richtlinien steht.`
Nach den aktuellen Berichtsregeln ist es den Zentralbanken daher erlaubt, Gold auch dann in ihren Bilanzen auszuweisen, wenn es vollständig verliehen wurde. Dies erkennt man auch daran, wie die westlichen Zentralbanken ihre Goldreserven ausweisen.
Die britische Regierung beschreibt ihre Goldreserven beispielsweise mit ´Gold (inklusive Gold-Swaps oder Gold-Krediten)`. Das ist die Formulierung, die Großbritannien für die Ausweisung der Goldreserven nutzt. Und dasselbe gilt für das US-Finanzministerium und die EZB. Das US-Finanzministerium schreibt ´Gold (inklusive Goldeinlagen und … Gold-Swaps)` und die EZB schreibt ´Gold (inklusive Goldeinlagen und Gold-Swaps)`.
Das ist aber leider das Einzige, was man erfährt, da keine der Institutionen herunterbricht, welchen Prozentsatz ihrer behaupteten Goldreserven sie nun eigentlich physisch hält und welcher Prozentsatz verliehen oder im Rahmen von Gold-Swaps an Dritte weitergereicht wurde. Die Tatsache, dass die Zentralbanken diese Unterscheidung nicht vornehmen, ist atemberaubend – aber gleichzeitig auch wenig überraschend.
Die Zentralbanken würden nicht gerade an Glaubwürdigkeit gewinnen, wenn sie auch noch einräumen würden, dass sie ihre Goldreserven an ´Edelmetallbanken` weiterverliehen haben, die das Gold dann im Gegenzug, ja sagen wir, nach China verkaufen. Die uns vorliegenden Zahlen legen aber nahe, dass es genau das ist, was sich abgespielt hat. Das Gold der Zentralbanken ist höchstwahrscheinlich weg, und die Edelmetallbanken haben es verkauft, ohne dass die realistische Aussicht darauf besteht, es wiederzubekommen.“
Das mag sich jetzt vielleicht wie eine Verschwörungstheorie anhören, aber die Banken sind ja bereits dabei erwischt worden, dass sie zugewiesene Namenskonten einfach geplündert haben. Die Regierungen sind ebenfalls regelmäßig dabei ertappt worden, wie sie den Goldpreis manipulieren. Und auch Finanzfirmen wurden dabei erwischt, wie sie vorgaben, über Reserven zu verfügen, die sie gar nicht besaßen. Überdies wurden auch Goldbarren gefunden, die in Wirklichkeit aus unedlen Metallen bestanden.
Und mindestens eine Zentralbank – wenn auch eine winzige – ist schon dabei ertappt worden, Goldfälschungen zu halten.
Eric Sprott kommt zu dem Schluss:
„Wir reden hier aber nicht von einer Verschwörung, sondern von Dummheit – denn die Zentralbanken dürften wahrscheinlich der Auffassung sein, dass das Gold, das sie im Rahmen von Leasing- und Swap-Verträgen weggegeben haben, aus rechtlicher Sicht immer noch ihr Gold ist, auch wenn es sich nicht mehr in ihrem physischem Besitz befindet. Technisch gesehen mag das ja durchaus richtig sein, aber wenn das, was wir hier nahelegen, stimmt und sich diese Goldreserven nicht mehr ihrem physischen Besitz befinden … dann ist bezüglich des künftigen Geldsystems doch buchstäblich alles möglich!“