Wenn die Regierungen den Goldproduzenten das Leben schwer machen, wandert der Handel mit dem anonymen Metall einfach in den Schwarzmarkt ab

Tim Staermose, Sovereign Man, 23.11.2012

Die Philippinen sind mit Bodenschätzen reich gesegnet worden. Sie besitzen sogar so viele Bodenschätze, dass Privatleute hervorragend davon leben können, sie illegal mittels gefährlicher und primitiver Methoden aus dem Boden zu holen.

Und genauso wie in den meisten anderen Regionen der Welt ist leider auch die philippinische Regierung idiotisch. Sie erlässt ständig neue Gesetze und Steuern, um ihren „fairen Anteil“ an der Arbeitsleistung anderer zu erhalten – und das gilt besonders im Hinblick auf die Minenbranche.

Die rechtliche Situation auf den Philippinen ist gegenwärtig so, dass die gesamte Gold- und Silberproduktion an die Bangko Sentral, die Zentralbank des Landes, verkauft werden muss. Doch seit die Regierung im vergangenen Jahr eine 7%ige Steuer auf Edelmetalle einführte, verkaufen die kleinen Edelmetallproduzenten ihr Gold und Silber lieber an Schmuggler.

Laut Manuel Torres, dem stellvertretenden Gouverneur der philippinischen Zentralbank, der auch Chef der Scheideanstalt der Zentralbank ist, werden bereits rund 95% des auf den Philippinen geförderten Goldes an Schmuggler verkauft und illegal außer Landes gebracht.

Und dieser Trend beschleunigt sich weiter. Im zweiten Quartal 2011 sind die Goldkäufe der Zentralbank annualisiert um 4% zurückgegangen. Im dritten Quartal lag der Einbruch bei 76% und im vierten Quartal bei 88%. Im ersten Quartal 2012 waren die Goldkäufe bereits um 92% eingebrochen. Das ist atemberaubend.

Und der überwiegende Teil des geschmuggelten Goldes findet seinen Weg nach Hongkong. Von dort aus geht das Gold dann aufs chinesische Festland, wo ungeachtet der steigenden Preise eine unersättliche Goldnachfrage zu verzeichnen ist.

Natürlich ist es völlig legal und steuerfrei Gold nach Hongkong einzuführen. Und das ist auch der Grund dafür, warum die von Hongkong offiziell ausgewiesenen „Goldimporte“ aus den Philippinen 30 Mal höher sind als die von der philippinischen Regierung gemeldeten „Goldexporte“ nach Hongkong!

Das ist einen Riesenunterschied – und es ist ein unzweideutiger Indikator dafür, welches Ausmaß der Goldschmuggel bereits erreicht hat.

Und es sind ja nicht nur die Philippinen; in zahlreichen Ländern überall auf der Welt werden die kleinen Minenbetriebe in den Schwarzmarkt abgedrängt.

In der Mongolei setzen die sogenannten „Ninja-Minenarbeiter“ ebenfalls raue Methoden ein, um einer staatlichen Besteuerung zu entgehen, und schmuggeln das geförderte Gold über die chinesische Grenze. In Sierra Leone ist der Goldschmuggel so problematisch geworden, dass die Regierung am Ende das Handtuch werfen und die Minensteuer für kleine Minenproduzenten um 50% kürzen musste.

Das ist mit Sicherheit eine wichtige Lektion, die sich die Regierungen hinter die Ohren schreiben sollten – und es ein weiterer Beweis dafür, dass der penetrante Versuch, viel zu hohe Steuern zu implementieren, lediglich dazu führt, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten in den Schwarzmarkt abgedrängt werden.

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