Graham Summers, Gainspainscapital.com, 05.12.2012
Während Obamas erster Amtszeit hat die Obama-Administration ja bereits unter Beweis gestellt, dass sie sich für eine immer stärkere staatliche Kontrolle und Zentralplanung ausspricht. Der allgemeine Trend der letzten vier Jahre ging also in Richtung einer immer stärkeren Verstaatlichung verschiedener Branchen – zunächst war es die Finanzbranche, dann die Automobilindustrie und aktuell sind es die Krankenkassen und das Gesundheitswesen –, während die Abhängigkeit von der Zentralbank zur Aufrechterhaltung der Finanzen immer weiter zunahm.
Jetzt, nachdem Obama die Präsidentschaftswahlen abermals gewonnen hat, gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass dieser Trend enden wird. Darüber hinaus sollten wir uns hier noch einmal vergegenwärtigen, dass Obama es war, der Ben Bernanke, den Vorsitzenden der US-Notenbank, in seinem Amt bestätigt hat. Es war unter Obamas Administration, wo QE-Light, QE2, Operation Twist und QE3 ins Leben gerufen wurden. Und unter Obama ist das Schulden/BSP-Verhältnis der USA über die Marke von 100% gestiegen.
Fakt ist, dass die USA zu Friedenszeiten noch nie so viele Schulden angehäuft haben wie heute. Und die Tatsache, dass die USA genau zu dem Zeitpunkt derart enorme Schulden machen, wo andere Länder US-Staatsanleihen immer stärker meiden, ist die perfekte Formel für eine Katastrophe.
Vor diesem Hintergrund ist es außerordentlich wahrscheinlich, dass die USA während Obamas zweiter Amtszeit zumindest eine Schuldenkrise, wenn nicht gar eine Währungskrise erleben werden. Um sich entsprechend darauf vorzubereiten, sollten sich die Anleger mit den nachfolgenden Investmentthemen auseinandersetzen:
1. Inflationsschutz, um sich vor den Auswirkungen anhaltender Staatsausgaben und Gelddruckmaßnahmen zu schützen.
2. Gold und Silber als alternative Währungen, um sich gegen einen weiteren Wertverfall des US-Dollars abzusichern.
3. Produktive Vermögenswerte (ausländische Immobilien, Apartments in speziellen Märkten, Unternehmen – im Grunde alles, was Umsatz erwirtschaftet).
4. Vorbereitungsmaßnahmen für die letztlich einsetzende Staatspleite, bei der auf US-Staatsanleihen die Zahlungsunfähigkeit erklärt wird.
Zu Punkt 1 ist anzumerken, dass es verschiedene Investmentbereiche gibt, die man in Betracht ziehen sollte. Hierzu gehören:
1. Physische Edelmetalle (Barren & Münzen)
2. Rohstoffe, speziell Bauholz
3. Und wenn’s sein muss: Aktien renommierter Unternehmen, die in ihren Märkten über Preismacht verfügen und ihre Gewinne auch während inflationärer Phasen aufrecht erhalten können.
Was Edelmetalle anbelangt sollten Sie:
- Gold und Silber in physischer Form (Barren & Münzen) besitzen und
- die Metalle selbst lagern, also nicht in einer Bank verwahren.
Von den auf Papiergold basierenden börsennotierten Edelmetallfonds rate ich ab, weil das Ausfallrisiko der Treuhänder, die die Metalle verwahren, nach meinem Dafürhalten ziemlich hoch ist. Kurzum: Niemand kann sagen, ob das Gold überhaupt da ist oder wer es bekommt, sollte ein solcher börsennotierter Fonds liquidiert werden.
Im Gegensatz dazu sind außerhalb einer Bank gelagerte physische Edelmetalle im Grunde Bargeld. Man weiß, wo sie liegen, und man kann jederzeit herausfinden, was sie wert sind. So, und nun vergleichen Sie das mal mit einem börsennotierten Goldfonds, wo Sie darauf hoffen, dass die Bank das Gold tatsächlich besitzt und es Ihnen auf Verlangen auch aushändigen wird (Wohl kaum!).
Es gibt zurzeit drei Goldanlagemünzen, die in den USA den überwiegenden Teil dieses Marktsegments ausmachen: Krügerrands, Maple Leafs und Gold Eagles. Mir ist von einem Händler sowie von einem Trader gesagt worden, dass man Maple Leafs besser meiden sollte, weil sie leicht Kratzer abbekommen, was den Wert der Münze reduzieren kann.
Im Hinblick auf Silber ist es in den USA am einfachsten, sich alte Münzen zu besorgen, die vor 1965 geprägt wurden. Darüber hinaus bekommt man natürlich auch Anlagemünzen wie Silver Eagles, 10-Unzen-Barren usw.
Wenn Sie auf der Suche nach einem Edelmetallhändler sind, sollten Sie auf alle Fälle darauf achten, dass er dieses Geschäft bereits seit mehreren Jahren betreibt. Meiden Sie Branchenneulinge. Sie sollten beim Händler immer nach Referenzen fragen – also nach früheren Kunden, die über ihre Käufe und Erfahrungen sprechen können.
Manche Händler bieten an, dass man seine gekauften physischen Edelmetalle bei ihnen lagern kann. Das sollte man nicht tun. Noch einmal: Man sollte seine physischen Edelmetalle nie bei irgendjemand anders lagern. Lager Sie die Edelmetalle stets bei sich. Außerdem sollten Sie sich vor dem Kauf mit dem Händler unterhalten und ihn mit ein paar Fragen zum Markt testen (beispielsweise mit der Frage, welche Münzen am meisten gehandelt werden usw.). Wenn der Händler in der Lage ist, all ihr Fragen vernünftig zu beantworten, seine Referenzen in Ordnung sind und sie seine Aussagen durch Dritte bestätigen konnten, dann dürfte Ihnen eigentlich nichts passieren.
Was Rohstoffe anbelangt sind die besten Werte natürlich die Rohstoffe, die man selber besitzen kann. Aber nun ist ja nicht jeder in der Lage, mit Bauholz zu handeln oder eine Mine zu betreiben, was bedeutet, dass man nach verschiedenen börsennotierten Rohstofffonds Ausschau halten muss.
Was Aktien anbelangt, empfehle ich, sich nur mit den renommiertesten Titeln großer Konzerne (Blue Chips) auseinanderzusetzen – also mit Unternehmen, die auch in der Lage sind, (zumindest einen Teil der) Preissteigerungen an die Verbraucher weiterzureichen. Ich spreche hier also über weithin bekannte Namen, die gute Produkte und Dienstleistungen anbieten, für die der Verbraucher auch im Falle steigender Betriebs- und Rohstoffkosten bereit ist, höhere Preise zu zahlen.
Man landet in diesem Fall automatisch bei defensiven nichtzyklischen Branchen wie der Tabak- und Getränkeindustrie, Arzneiherstellern, Energieproduzenten usw. Beispielhaft seien hier Titel wie Kraft Foods, Nestle, McDonalds, Exxon Mobil, Smith and Wesson und Sturm, Ruger & Company erwähnt.
Ich möchte hier noch einmal herausstreichen, dass diese Unternehmen, obschon sie alle über eine erhebliche Preismacht verfügen, von einem inflationären Kollaps aufgrund der damit einhergehenden höheren Produktionskosten massiv getroffen würden. Das ist auch der Grund, warum Aktien in der Aufstellung zu Beginn dieses Artikels erst ganz am Ende anzutreffen sind: Aktien bieten nicht denselben Inflationsschutz wie physische Edelmetalle oder Rohstoffe und Rohstoffunternehmen. Ich empfehle keine der oben genannten Aktien, aber wer unbedingt Aktien braucht, kann sich diese Titel ja mal genauer anschauen.