Zerohedge, 07.12.2012

Update des erschreckendsten Charts der Eurozone

Obwohl der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, darauf beharrt, dass „bedeutende“ Fortschritte erzielt worden seien, dass die Anstrengungen der EZB keine „Killer-Medizin“ gewesen sind und die Aktien höher und die Renditen niedriger notieren – womit wohl nahegelegt werden soll, dass die EZB bereits „viel von dem Notwendigen getan hat“ –, und obschon die optimistisch gefärbten, handverlesenen Wirtschaftsumfragen ungeachtet all der schwachen Wirtschaftsprognosen positiv ausfallen, ist es nach wie vor eine Tatsache, dass sich die Jugendarbeitslosigkeit in der Eurozone zusehends verschlimmert – und zwar massiv.

Jugendarbeitslosigkeit in der Eurozone. Zum Vergrößern anklicken.

Die Jugendarbeitslosigkeit in der Eurozone liegt aktuell mit 23,9% auf einem Allzeithoch. In Spanien und Italien waren jüngst die größten Anstiege zu verzeichnen (auf 55,9% bzw. 36,5% ). Griechenland bleibt nach wie vor das Euroland mit der höchsten Jugendarbeitslosigkeit (56%), während sie in Deutschland bei 8,1% verharrt.

Wie schlimm steht es um Europa?

Der Euro notierte am Freitagmorgen schwach unter der Marke von USD 1,2900 und hat somit innerhalb von gerade einmal zwei Tagen die Zugewinne einer ganzen Woche wieder abgeben müssen, während es (keineswegs überraschend) so aussieht, als würde nun auch das Zentrum Europas von einer totalen Wirtschaftsdepression erfasst werden.

Deutsche Investitionsgüterproduktion. Zum Vergrößern anklicken.

Und obwohl es unwahrscheinlich ist, dass die viel diskutierte beste Lösung für Deutschland – der Austritt aus dem Euro – vor Merkels Wiederwahl stattfindet, gehen wir davon aus, dass die Angst der Deutschen, dass ihre wirtschaftlichen Sorgen auf ihre europäischen Nachbarländer zurückzuführen sein könnten, weiter zunehmen wird.

Laut den jüngsten Daten ist die deutsche Investitionsgüterproduktion – genauso wie in den USA – in den vergangenen zwei Monaten mit fast -3 Sigma in den Keller gerauscht. In den vergangenen 20 Jahren fiel der Einbruch nur zwei Mal so massiv aus. Vielleicht sollten wir für den „erschreckendsten Chart Europas“ künftig nicht mehr die Daten über die Jugendarbeitslosigkeit, sondern lieber die deutsche Investitionsgüterproduktion nehmen, da es ganz so aussieht, als würden sich nun auch bei den Melkkühen der Unvereinigten Staaten von Europa Probleme zusammenbrauen.

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