Tekoa da Silva, Bull Market Thinking, 21.02.2013

Ich hatte Gelegenheit, mit Peter Schiff, dem CEO und Chefstrategen von Euro Pacific Capital, zu sprechen. Seit zehn Jahren warnt Schiff die Anleger davor, sich auf einen bedeutenden Zusammenbruch vorzubereiten, der durch die atemberaubenden Schuldenberge in den USA und anderen westlichen Ländern sowie die fortwährende Währungsentwertung ausgelöst werden wird.

Laut Schiff befindet sich das westliche Finanzsystem zurzeit auf dem Weg in den Abgrund. In unserem Interview erinnerte er noch einmal an seine Beobachtungen, die er im Jahr 2008 gemacht hat, als er für einen Sitz im US-Senat kandidierte und dem Wahlkampfteam von Ron Paul als Wirtschaftsexperte beratend zur Seite stand:

„Es ist schwer, Dinge zu ändern. Ich glaube, politisch gesehen bedarf es dafür eines massiven Zusammenbruchs, und bedauerlicherweise wird der auch kommen. Vielleicht wird in all dem Chaos dann die Möglichkeit bestehen, einen Wandel herbeizuführen, aber ohne diese massive Krise, wird sich gar nichts ändern.

Gegenwärtig halten wir einfach weiter auf die Klippe zu, bis wir hinunterstürzen. Danach können wir den Schaden vielleicht reparieren und die Trümmerteile zusammenlesen …. Politisch gesehen gibt es meines Erachtens keine Möglichkeit unser Schicksal abzuändern.“

Im Hinblick auf den finalen Crash sagte Schiff:

„Es gibt viele Menschen die glauben, dass der [echte] Crash 2008 stattfand. Obwohl ich in meinem ersten Buch all das vorhergesagt hatte, was in 2008 geschah, war das aber nicht der Crash … Es gab Konjunkturbelebungsmaßnahmen und Rettungspakete, aber die negativen Auswirkungen von all dem haben wir bisher noch gar nicht zu spüren bekommen.

Den Zusammenbruch, der mit all diesen schlechten politischen Entscheidungen einhergeht, hatten wir noch nicht … Er kommt erst noch, und ich glaube, dass er weit schlimmer ausfallen wird als das, was wir 2008 erlebt haben …. Es wird außerordentlich schmerzlich werden, und es dürften wohl nicht die Schmerzen eines Zahlungsausfalls sein, sondern die Schmerzen einer massiven Deflation, wo die Schulden wegdeflationiert werden, anstatt darauf einfach die Zahlungsunfähigkeit zu erklären.“

Peter Schiff fügte hinzu, dass beim kommenden Zusammenbruch ein bedeutender Teil der Rentenersparnisse der amerikanischen Mittelschicht vernichtet werden wird und zahlreiche Rentner in die Armut absinken werden:

„Speziell für ältere Menschen, die von ihren Renten oder anderen Arten fixer Einkommen leben, wird es besonders schmerzlich. Die Menschen werden dabei zusehen müssen, wie der Wert ihrer Ersparnisse ausgehöhlt wird … Sie werden sehr hart arbeiten, aber sie werden sich mit ihrem Gehaltsscheck nicht allzu viel kaufen können …

Im Grunde werden sie sich nur Nahrungsmittel und Energie kaufen, und das wahrscheinlich in bedeutend schlechterer Qualität als heute. Die Menschen werden ihren Lebensstil dem Armutsniveau anpassen müssen, auf das die Amerikaner absinken werden. Viele Amerikaner der Mittelschicht werden dann arm sein, weil die Preise im Vergleich zu heute bedeutend zulegen werden.“

Im Hinblick auf Gold, Silber und Edelmetallminenaktien sagte Schiff:

„Im Markt herrscht die allgemeine Auffassung vor, dass das Schlimmste überstanden sei, dass die Wirtschaft sich jetzt wieder verbessern würde, dass wir gerade noch einmal so davongekommen sind … und dass es keinen Grund gibt, Gold zu kaufen.

Ich glaube, es gibt heute mehr Gründe denn je, Gold zu kaufen … Ich glaube, dass der Markt die Umsätze dieser Goldminenfirmen zurzeit dramatisch unterbewertet, weshalb ich davon ausgehe, dass sich für alle, die die Fundamentaldaten verstehen, unglaublich Möglichkeiten bieten.

Ich weiß nicht, wann der Boden erreicht sein wird, aber wenn wir das Tief erreicht haben, wird es meiner Meinung nach erneut zu dramatischen Anstiegen kommen. Ich glaube, dass wir Preise sehen werden, die nur von den Wenigsten überhaupt in Erwägung gezogen werden. Und ich glaube, der einzige Grund, warum es gegenwärtig so aussieht, als würde sich die Weltwirtschaft, speziell die Wirtschaft in den USA, wieder erholen, ist der, dass die Wirtschaft mit all der geschaffenen Inflation künstlich gestützt wird. Und diese Inflation wird Gold bedeutend höher treiben.“

Das gesamte Interview (MP3) finden Sie hier.

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