Gigantische Kapitalflucht: Der Dow Jones wird in den kommenden drei bis vier Jahren in der Spitze auf 17.000 bis 25.000 Punkte klettern. Die globale Staatsschuldenkrise und in Panik geratendes Kapital aus Europa dürften beim Anstieg des US-amerikanischen Leitindexes massive Schützenhilfe leisten

Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 05.03.2013

Der Dow Jones Industrial Average legte eine Rally hin, ungeachtet einer Welle an Skepsis, die von einer Litanei an Gründen begleitet wurde, warum das eigentlich nicht passieren dürfte. Natürlich konzentrierten sich diese Gründe allesamt auf die Inlandswirtschaft der USA.

Das ist fantastisch, weil es zeigt, dass der Markt historisch gesehen nicht auf einem Hoch notiert. Blasen gibt es immer dann, wenn die überwiegende Mehrheit der Auffassung ist, dass die Rally niemals aufhören wird. Was hier gegenwärtig passiert, ist, dass eine Menge cleverer Leute verkaufen und dabei ausgestoppt werden. Sie heizen den Anstieg an, und das ist langfristig gesehen sehr gut.

Die zweite Goldene Regel: Die Marktgötter sind niemals großzügig. Man bekommt nur eine Chance, das absolute Allzeithoch zu verkaufen oder das historische Allzeittief zu kaufen. Und umso länger ein Markt gegen ein und dieselbe Tür hämmert, desto größer die Chancen, dass sie sich öffnet.

Das Interessante ist, dass es in den Medienberichten zurzeit heißt, der aktuelle Stand des Dow Jones sei ein Hoch, das widerwillig vielleicht noch ein klein wenig höher gehen könnte. Die Implikationen sind klar: Wir haben es hier keinesfalls mit einem bedeutenden Hoch zu tun. Ideal wäre, wenn wir nächste Woche ein vorübergehendes Hoch sehen und der Markt dann erneut zurückfällt, um seine Stützungslinien zu testen – begleitet von jeder Menge „Na wir haben’s ja gesagt!“

Ungeachtet dessen findet gegenwärtig ein tiefgreifender globaler Zusammenbruch statt, und die Leute begreifen einfach nicht, womit sie es hier eigentlich zu tun haben … Solange man die wahre Natur der aktuellen Ereignisse nicht versteht, ist man verloren und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, während man mit Meinungen bombardiert wird, die in Wirklichkeit rein gar nichts bedeuten.

Kein Markt hat sich jemals isoliert bewegt. Der allgemeine Trend wird permanent – und zwar ohne Ausnahme – durch eine Vielzahl von Märkten, die allesamt um ein großes Thema kreisen, kollektiv bestätigt.

Und während aufgrund der neuen Dow-Jones-Hochs zurzeit alle ganz aufgeregt sind, hat der Dow auf Eurobasis bisher noch kein Hoch ausgebildet. Für Europäer kann der Dow Jones eine explosive Investmentgelegenheit darstellen.

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Wir sollten hier immer daran denken, dass das Kapital in ganzen Schiffsladungen fliehen wird, wenn der Euro auseinanderbricht, während die sogenannten Marktexperten in den USA wieder einmal keine Ahnung haben werden, was hier vor sich geht. Die Moderatoren werden sich wieder gegenseitig vollsabbeln, ohne mitzubekommen, dass wir in einer Weltwirtschaft leben.

Auf Dollarbasis weist der Dow Jones im März einen Widerstand aus, der bei 14.349 Punkten liegt. Der nächste Widerstand verläuft dann bei 14.961 Punkten. Unsere Zeitmodelle bleiben nach wie vor unverändert, und wir gehen davon aus, dass es in der zweiten Märzwoche zu einem temporären Hoch kommen dürfte.

In diesem Zusammenhang darf auch nicht vergessen werden, dass der Dow Jones die Marke von 1.000 Punkten vier Mal getestet hat, bevor er nach oben hin ausbrach. Ja, sie gaben mir auch dafür die Schuld, weil wir zu jener Zeit jede Menge Übernahme-Typen berieten und der Dow Jones 1985 unter Buchwert gehandelt wurde. Es ging aber überhaupt nicht darum, was ich meinen Kunden gesagt habe, sondern um die Tatsache, dass man zu jener Zeit eine Firma kaufen, ihre einzelnen Bestandteile veräußern und sein Geld auf diese Art mindestens verdoppeln konnte …

Die weit gefasstere Widerstandsmarke liegt bei 16.727 Punkten, gefolgt von der Marke von 24.275 Punkten. Hat der Dow Jones erst einmal die Marke von 15.000 Punkten durchbrochen, dürfte das den Beginn eines ordentlichen Laufs markieren, da die meisten Analysten zu diesem Zeitpunkt damit anfangen werden, auf irgendwelche Hochs zu tippen. Unsere Mindestziele für den Dow Jones für das Hoch im Herbst 2015 würden jedoch bei 16.990 bis 20.966 Punkten liegen, und das extreme Kursziel liegt zwischen 23.388 und 25.127 Punkten.

Wir werden auf unserer kommenden Konferenz über die Korrekturen sprechen, die optimale Kaufgelegenheiten darstellen. Genau deshalb haben wir die World Economic Conference auch auf den 18. und 19.03. vorverlegt.

Langsam fängt die Sache an zu köcheln. Die gute Nachricht ist, dass uns die unglaublich negative Stimmung, der Markt könne zusammenbrechen, den Grund aufzeigt, warum genau das nicht passieren wird. Die Mehrheit wird versuchen zu verkaufen, und genau das wird die Rally mit der entsprechenden Energie versorgen, sodass der Dow Jones in den kommenden Jahren auf neue Hochs klettern kann – und zwar solange, bis die breite Masse der Menschen letztendlich glaubt, der Dow Jones würde auf 40.000 Punkte steigen.

djfor-wDer Dow Jones kletterte am Dienstag zwischenzeitlich auf bis zu 14.286 Punkte und ging mit 14.253 Punkten aus dem Handel. Die Unternehmensgewinne haben sich ungefähr verdoppelt. Selbst der Dow Jones Transport kletterte auf ein neues Hoch. Die Bankaktien sind immer noch suspekt; die Leute interessieren sich nicht für Banken, weil sie das Problem gewesen sind. Ich habe immer davor gewarnt, dass die Renditen solider Aktien bei Weitem besser sind als das, was man bei Banken oder Anleihen verdienen kann – und sie sind auch viel sicherer.

Laut unserer Prognose-Matrix kommt es am 11.03. zu einem Umkehrpunkt. Sollte es an diesem Tag zu einem Tief kommen, wäre das nächste Ziel das Hoch am 25.03. Andernfalls dürfte dem Hoch nächste Woche eine Korrektur folgen – eine Kaufgelegenheit –, nach der dann wilde und verrückte Zeiten einsetzen. Rechnen Sie für April mit einigen wilden Preisbewegungen. Es wird eine wilde Phase werden, in der wir geprüft werden. Nächste Woche dürfte es zu einer erhöhten Volatilität kommen.

Prognosen bestanden in der Regel immer darin, sich selber auf die Schulter zu klopfen und das „Ich hab’s ja gesagt!“-Spiel zu spielen. Das ist aber dumm, weil jeder eine Meinung hat und niemand in der Lage ist, permanent nur aufgrund von Meinungsbildern Prognosen abzugeben. Die einzige Möglichkeit zu prognostizieren, besteht darin, zu lernen, wie man beobachtet, und den Märkten zuzuhören. Die Märkte sprechen in ihren eigenen Sprachen, und das bedeutet, dass man die ganze Welt und alle Währungen im Blick haben muss, wenn man verstehen will, was vor sich geht.

Unser Computermodell setzt alles weltweit miteinander in Beziehung und rechnet das in allen Währungen rauf und runter. Womit wir auch schon bei der dritten Goldenen Regel wären: Echte Bullenmärkte und Bärenmärkte finden immer nur dann statt, wenn sich der Trend in allen Währungen widerspiegelt, nicht bloß in einer Lokalwährung.

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