James Turk, Goldmoney.com, 12.06.2013

Bis Ende der 1960er Jahre wurde es von noch allen Menschen als vernünftig angesehen, dass man über ein paar Ersparnisse verfügt. Die durch Konsumverzicht angehäuften Ersparnisse erlaubten es einem, zu einem späteren Zeitpunkt aufgrund der Zinsgewinne mehr zu konsumieren.

Das Ergebnis ist also ähnlich dem, was man auch beim Investieren zu erreichen hofft, doch der Unterschied zwischen Ersparnissen und Investments sollte nicht durcheinandergebracht werden. Eine Person setzt ihr Geld aktiv ein, um eine Investition zu tätigen, wohingegen das Sparen der Prozess ist, bei dem Geld an sich akkumuliert wird. Daher setzt man sein Geld, wenn man ein Investment tätigt, auch Risiken aus, was dann hoffentlich dazu führt, dass das Investment zur Steigerung des Vermögens beiträgt. Im Gegensatz dazu sollten Ersparnisse eigentlich risikofrei sein.

In der Vergangenheit wurden die Ersparnisse typischerweise auf disziplinierte Art mit einem festen monatlichen Betrag beiseitegelegt. Eine Person bringt ihr Geld zur Bank und zahlt es dort auf einem Sparbuch ein oder die Bank erhält den Auftrag, einen bestimmten Geldbetrag vom Girokonto aufs Sparbuch zu überweisen.

Ab den 1970er Jahren fingen die Länder überall auf der Welt – angeführt von den USA – aber damit an, eine Geldpolitik zu verfolgen, mit der nicht mehr länger zum Sparen ermutigt wurde. Das relativ solide Geld, das zuvor die Oberhand hatte – zu einer Zeit, wo noch gesagt wurde, dass „der Dollar so gut wie Gold“ sei –, musste einer bedauernswerteren Geldpolitik weichen, die im Ergebnis zu Jahrzehnten der Geldentwertung führte.

In der Folge hat die Währung im Laufe der Zeit an Kaufkraft verloren, und die Zinsen, die die Banken für die Einlagen auf den Sparbüchern zahlen, reichten nicht aus, um die Sparer zu kompensieren. Mit anderen Worten: Selbst wenn der nominelle Wert des Sparbuchs aufgrund der Zinsgewinne stieg, verlor die Kaufkraft des gesparten Gelds insgesamt an Wert.

Im Laufe der Zeit hat das Konzept des Sparens immer stärker an Akzeptanz verloren. Die Menschen legen ihr Geld nicht mehr länger für schlechte Zeiten, die Rente oder auch nur für den Kauf eines Konsumguts auf Sparbuch. Ungeachtet dessen konnte aber weder der dem Sparen zu Grunde liegende Sinn durch die modernen Verzerrungen und Störungen des Gelds vernichtet werden, noch hat das geldpolitische Durcheinander etwas an der offenkundigen Tatsache ändern können, dass sich jeder auf eine unsichere Zukunft vorbereiten und entsprechend dafür planen muss.

Ersparnisse sind heutzutage also noch genauso wichtig wie in der Vergangenheit, was uns aber vor ein offenkundiges Problem stellt. Wie kann man heutzutage Geld sparen, wenn die Politik der Zentralbanken und Regierungen zu einer Erosion der Kaufkraft der Ersparnisse führt, sofern man sich für das Ansparen in einer nationalen Währung entscheidet?

Die Antwort findet sich in der Art des Gelds, das man anspart. Man sollte in Gold und/oder Silber sparen, anstatt in einer nationalen Währung.

Seit der Gründung von GoldMoney im Februar 2001 habe ich empfohlen, dass man mithilfe eines festen Sparplans Edelmetalle akkumuliert. Diejenigen, die dieser Empfehlung gefolgt sind und jeden Monat USD 100 an Gold gekauft haben – egal, wo Gold zum jeweiligen Zeitpunkt notierte –, haben aus ihren USD 14.800, die sie so bis zum 31.05.2013 innerhalb von 148 Monaten beiseitegelegt haben, nach allen Kauf- und Lagergebühren USD 36.366 gemacht. Der Sparer hätte während dieses Zeitraums also 26,15 Unzen Gold (812,2 Goldgramm) akkumuliert. Die jährliche Zuwachsrate lag bei 13,4% – und zwar nach Abzug der Dienstleistungsgebühren von GoldMoney.

Bei Silber hätte der Sparer im selben Zeitraum 1.558 Unzen im Wert von USD 34.632 angehäuft, was einer jährlichen Netto-Zuwachsrate von 12,7% entspricht. Die niedrigere Zuwachsrate begründet sich durch die höheren Handels- und Lagerkosten für Silber und die Unterperformance des weißen Metalls während dieser Phase, in der das Gold/Silber-Verhältnis von 59,7 auf 62,7 Unzen gestiegen ist.

Mit dem Sparen in Gold und Silber wäre man jedenfalls besser gefahren als mit einem Sparbuch. Nominell sind die angesparten Beträge auf dem Sparbuch während dieses Zeitraums jährlich gerade einmal um 1,6% gestiegen, was unter der offiziellen Inflationsrate von 2,4% und weit unter der von Shadowstats gemeldeten Inflationsrate von 9,4% liegt, wobei letztere wahrscheinlich näher an der tatsächlichen Rate des Kaufkraftverlusts des Dollars liegen dürfte.

Hier sollte auch Erwähnung finden, dass noch höhere Sparbeträge bei GoldMoney zu höheren Zuwachsraten geführt hätten, weil größere Käufe die Gebühren senken. Trotzdem: Selbst wenn man nur USD 100 pro Monat beiseitegelegt hätte, hätten beide Edelmetalle die Kaufkraft erhöht, ohne dass man dabei irgendwelchen Markttrends gefolgt oder von den alltäglichen Gold- und Silberpreisschwankungen abgelenkt worden wäre.

Und die Ersparnisse hätten sich jederzeit außerhalb des Bankensystems befunden – was ja auch von Bedeutung ist, nun, wo die Risiken der Bankeinlagen in zunehmendem Maße offensichtlicher werden. Ihre Ersparnisse wären von den Pleiten von Northern Rock, Lehman Brothers, Zypern oder irgendwelchen künftigen Zusammenbrüchen in keinster Weise betroffen gewesen, was ein echter Vorteil und vielleicht genauso wichtig ist wie die Erhöhung der Kaufkraft. Schließlich sind das ja die Ziele, die man mit dem Sparen erreichen will – aber eine Frage bleibt.

Das Ansparen von Gold und Silber ist in den letzten zwölf Jahren eine gute Strategie gewesen, aber ist es auch heutzutage immer noch eine gute Strategie? Ja, und zwar aus vier Gründen:

1. Ersparnisse zu bilden, ist an sich bereits ein lohnendes und wertvolles Ziel für jeden, der sich auf eine unsichere Zukunft vorbereitet, aber das Sparen in einer nationalen Währung führt zum Verlust der Kaufkraft. In einer Fortführung des Trends, der sich nun bereits die letzten zwölf Jahre ausgebildet hat, dürften Gold und Silber aller Vorausschau nach künftig stärker steigen als die Inflationsrate, da die Maßnahmen der Zentralbank und der Regierung die nationale Währung entwerten, was heißt, dass die Nachfrage nach Edelmetallen weiter steigen wird.

2. Edelmetalle sind nach wie vor unterbewertet, was aus meinem Angst-Index und dem Goldgeld-Index hervorgeht. Silber ist gegenüber Gold immer noch unterbewertet, was man anhand des historischen Gold/Silber-Verhältnisses sieht.

3. Der Besitz von Gold und Silber ist für jeden nützlich, um das Portfolio zu diversifizieren. Die Diversifikation ist immer eine gute Methode, um unvorhersehbare Entwicklungen und die aus einer unsicheren Zukunft resultierenden Risiken abzumildern.

4. Gold und Silber sind Geld außerhalb des Bankensystems, das immer noch am Rande der Insolvenz wankt, was bedeutet, dass wir künftig wohl noch mehr Ereignisse wie Northern Rock, Lehman Brothers und Zypern sehen dürften.

Demzufolge ist das Ansparen von Edelmetallen entsprechend der eigenen Bedürfnisse mittels eines disziplinierten, fixen Sparplans nach wie vor eine solide Strategie, um für eine unsichere Zukunft vorzusorgen. Bis auf Weiteres werde ich daher an meiner Empfehlung festhalten.

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