Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 05.07.2013

Als Diokletian nach dem großen geldpolitischen Zusammenbruch des 3. Jahrhunderts an die Macht kam (284 bis 305 n. Chr.), wollte er die Wirtschaft wiederrichten und führte sogar erneut Silbermünzen ein. Um das zu erreichen, musste er jedoch eine aggressive Besteuerung implementieren, und er erfand den Reisepass, da man nicht mehr aus der Stadt reisen durfte, außer man hatte seine Steuern gezahlt.

Und das ist genau das, was sich aktuell im Transportation Bill der US-Senatorin Barbara Boxer wiederfindet: Wenn die US-Steuerbehörde IRS „glaubt“, dass man ihnen Geld schuldet, wird einfach der Reisepass für ungültig erklärt und man wird von allen Reisen abgehalten, bis sie sagen, dass man ihnen nichts mehr schuldet.

Die Geschichte wiederholt sich, weil sich die Leidenschaften der Menschen niemals ändern und der Staat immer das Volk als das Problem erachtet – nicht dass sie selbst zu wirklich nichts in der Lage sind.

Der US-Kongress hat sich eingeschanzt, um die NSA zu schützen, und sie lügen in aller Öffentlichkeit, indem sie vorgeben, dass es nur um Terrorismus ginge. Es geht um Steuern, darum, auf jeden Cent, an den sie herankommen können, Jagd zu machen.

Die USA haben an Kanadier Briefe versandt, worin sie darüber informiert werden, dass, da ein Elternteil US-Bürger gewesen ist, sie den USA nun Steuern schulden würde, da es sich bei ihnen um Eigentum der USA handelt. Für die USA geht es bei der Besteuerung nicht darum, dass Sie Ihren „fairen Anteil“ für irgendetwas zahlen – es geht nur darum, was die Regierung als „fairen Anteil“ oder Ihre produktive Leistungsfähigkeit erachtet.

Und während François Hollande die NSA-Spionage gegenüber europäischen Politikern lautstark kritisierte, kam an Licht, dass auch Frankreich alle Telefongespräche anzapft und die E-Mails der Bürger speichert – aber nicht etwa wegen der Terroristen, sondern wegen der Steuern. Dasselbe findet in Großbritannien statt, ja praktisch in jedem europäischen Land.

Das ist die Staatsschuldenkrise. Zurzeit bricht alles in sich zusammen. Wir verlieren zurzeit absolut alle Freiheiten, weil diese Leute, die behaupten uns zu repräsentieren, die größten Unterdrücker der Geschichte geworden sind.

Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, dass es keine Hyperinflation geben wird, da dies zu Grunde legt, dass die Regierung versuchen wird, ihre Versprechen zu halten. Es gibt aber einfach kein Beispiel in der Geschichte, das zeigen würde, dass irgendein Staat das jemals versucht hätte. Sie haben immer das Volk als das Problem angesehen. Nie erachten sie sich selbst als die Quelle irgendeines Problems.

Der ehemalige US-Senator Alan Simpson ist ein klassisches Beispiel dafür. Er besaß die Frechheit, die Rentner als die „gierige Generation“ zu bezeichnen, und zwar nur, weil sie es wagten davon auszugehen, dass die Regierung sich an ihre Zusagen hält.

Auf die Billionen an Dollars an nichtfinanzierten Verbindlichkeiten wird die Zahlungsunfähigkeit erklärt werden, genauso wie auch die Stadt Detroit auf ihre Pensionen die Zahlungsunfähigkeit erklärte. Rom hatte dasselbe Problem. Während sie versuchten, zu inflationieren, ging das Vertrauen zurück und der Staat machte Jagd auf das Kapital. Alles fiel in sich zusammen, bis hin zu den Gerichten. Kein Staat hat eine Schuldenkrise dieser Art je überlebt. Rom kollabierte auf dieselbe Art und Weise – nichtfinanzierte Pensionen.

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Die Fakten sind nun einmal die Fakten. Nur ein Narr glaubt diesen Schwachsinn, dass es bei der NSA einzig um Terroristen gehen würde. Es geht ausschließlich ums Geld. Der US-Kongress begreift nicht, was er hier gerade treibt, und vernichtet die Gesellschaft, und dann stopfen sie die Gerichte mit ehemaligen Staatsanwälten voll und haben ihre Verurteilungsrate auf fast 99% hochgetrieben.

Edward Gibbon, der Autor von „Verfall und Untergang des römischen Imperiums“, beschrieb in seinem Kommentar über den römischen Kaiser Commodus ziemlich gut, was die Machthaber vom Volk oder von den „großen Ungewaschenen“, wie die Masse der Bevölkerung von einigen auch genannt wurde, halten:

„… Vorzug jeder Art galt bald als Verbrechen. Der Besitz von Vermögen spornte den Fleiß der Denunzianten an; strenge Tugend beinhaltete stummen Tadel an den Ausschweifungen des Commodus; wichtige Dienste verrieten eine gefährliche Überlegenheit des Verdienstes, und die Freundschaft des Vaters [von Commodus; Mark Aurel, römischer Kaiser und Philosoph] zog einem die Abneigung des Sohnes zu. Verdacht bedeutete Beweis, Prozess Schuldspruch. Die Hinrichtung eines wichtigen Senators brachte allen den Tod, die sein Geschick beklagen oder rächen könnten; und nachdem Commodus einmal Menschenblut geschmeckt hatte, war er zu Mitleid oder Reue nicht mehr fähig.“ (Band 1, Kapitel IV)

In Washington gibt es weder Mitleid noch Reue; die überwiegende Mehrheit sieht keinerlei Probleme und kann sich auch nicht vorstellen, dass jemals der Tag der Abrechnung kommen wird. Und da sie kein anderes Problem sehen, außer dass wir nicht genug Steuern zahlen, wird noch nicht einmal über eine Lösung gesprochen.

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