Jon Rappoport, Nomorefakenews.com, 25.08.2013

2012 trat die National Security Agency (NSA) den Vereinten Nationen bei. Nun gut, sie durchlief dabei nicht den üblichen Prozess. Stattdessen hackte sie sich ein und begann im New Yorker UN-Hauptquartier Telefonkonferenzen abzuhören.

Der Spiegel zitiert unter Verweis auf eine weitere Snowden-Enthüllung ein NSA-Dokument, in dem es heißt: „Der Datenverkehr gibt uns interne Videokonferenzen der Vereinten Nationen (Juhu!).“

Nein, hier ist nicht nur von Treffen der UN-Generalversammlung die Rede. Die NSA musste richtig Codes knacken, um Zugang zu erhalten. Vermutlich handelt es sich hierbei um kleinere, privatere Sitzungen.

Und der Spiegel erwähnte, dass die NSA die EU-Vertretung in New York, die IAEA (Internationale Atomenergiebehörde) und 80 Botschaften und Konsulate in aller Welt abgehört hat.

Das ist der Punkt, an dem ich normalerweise irgendetwas wie das Folgende schreiben würde: „Also, wen hat die NSA nun eigentlich nicht ausspioniert? Sie zu Hause?“ Aber wir wissen ja bereits, dass die Behörde Informationen über alle von uns sammelt.

So funktionieren Behörden der Bundesregierung nun einmal. Basierend auf der ihnen zur Verfügung stehenden Technologie und den ihnen eingeräumten Budgets, weiten sie ihr „Mandat“ so stark aus, wie es eben geht. Dass sie dabei das Gesetz brechen, schert sie genauso wenig, wie es einen Polizisten interessiert, dass er über Rot fährt, wenn er gerade einen Bankräuber verfolgt.

Die NSA sammelt die Informationen angeblich im Interesse der „nationalen Sicherheit“. Das bedeutet heutzutage „von jedem alle Daten, die ganze Zeit über“.

Denn die wahre Mission der Behörde – die im Einklang mit der Mission der Bundesregierung steht – ist Kontrolle.

Hätte die US-Lebensmittelüberwachungs- und Arzneizulassungsbehörde FDA genügend Gelder, würde sie jedes in Amerika verkaufte Lebensmittel von der Farm bis zum Geschäft bis hin zur Verdauung und Ausscheidung des Verbrauchers überwachen – einfach nur, weil es ihnen möglich wäre. Die Bundespolizeibehörde ATF würde jede Waffe zwischen Nordpol und Tierra del Fuego auflisten und nachverfolgen. Und das US-Innenministerium würde jeden Quadratzentimeter Boden Amerikas katalogisieren und analysieren.

Die Techniker in diesen Behörden wären außer sich, wenn sie solche Aufgaben durchführen dürften. Man muss ihnen bloß ein Ziel vorgeben, ihnen sagen, dass man ein System haben will, und schon stürzen sie sich wie die Bluthunde darauf.

Wenn Staatsvertreter das Wort „Freiheit“ benutzen, dann sagen sie damit in Wirklichkeit: „Na Sie wissen schon, dieses alte Märchen, mit dem sich die Menschen immer bespaßt haben.“ Wir haben hier zu Hause unseren eigenen Kampf der Kulturen. Auf der einen Seite stehen die Regierung und die mit ihr kooperierenden Partner und auf der anderen Seite stehen diejenigen von uns, die immer noch wissen, dass Freiheit in Wirklichkeit etwas zu bedeuten hat. Und dieser Kampf wird nicht von sich aus wieder verschwinden.

Das ist auch der Grund, warum in einem von Judicial Watch jüngst aufgedeckten Trainingshandbuch des US-Verteidigungsministeriums mit dem Titel „Extremismus“ zu lesen ist:

„In der US-Geschichte gibt es viele Beispiele von extremistischen Ideologien und Bewegungen. Die Kolonisten, die sich von der britischen Herrschaft befreien wollten, und die Konföderierten Staaten, die darauf aus waren, sich von den Nordstaaten abzuspalten, sind nur zwei Beispiele.“

Gut, damit wäre ja auch das geklärt. Die Kolonisten waren bloß ein Haufen extremistischer Verrückter. Die haben mit uns heute nichts zu tun. Eine Randgruppe von Hassern. Aus irgendeinem Grund konnten sie die Briten nicht ausstehen.

Einer dieser verrückten Kolonisten schrieb das nachfolgende Zitat. Und damit wäre auch klar, warum die US-Bundesregierung es heutzutage vorzieht, ihn und seinesgleichen als Extremisten darzustellen:

„Wenn das politische Vertretungsorgan das Vertrauen seiner Wähler verloren hat, wenn sie bekanntermaßen ihre wertvollsten Rechte verkauft haben, wenn sie sich selbst Macht angeeignet haben, die ihnen vom Volk niemals in die Hände gelegt wurde, dann wird ihre Fortführung des Amts in der Tat zu einer Gefahr für den Staat und verlangt nach Maßnahmen der Aufhebung.“ – Thomas Jefferson, 1744

Und was würde ein weniger extremistischer Geist hervorbringen? Ungefähr so etwas wie das Folgende:

„Es ist die heilige Pflicht der Regierung, ihre Bürger zu schützen. Diesbezüglich ist es von essentieller Bedeutung, dass die Privatsphäre in jedem Lebensbereich zerstört wird. Ein beschützter Bürger ist ein bekannter Bürger. Sollte er irren, kann er mittels Überzeugungsarbeit, Gruppendruck, Drohungen, Schikanen, Verhaftung und strafrechtlicher Verfolgung korrigiert werden. Ein Bürger, der eine unvorteilhafte Meinung von der Staatsmacht hat, ist ein potenzieller Terrorist. Er ist eine Gefahr für das Kollektiv. Er muss aufgehalten werden.“

Ja, das ist eine bedeutend ausgewogenere und moderne Sicht. Eine Person, die dieses Statement von sich geben würde, käme bei der Regierung durch.

Und was die Korruption anbelangt, so rangieren die NSA-Spionagemaßnahmen bei den Vereinten Nationen in Wirklichkeit sogar ziemlich weit unten. Ja ich würde mir sogar wünschen, dass die NSA jedes Wort veröffentlicht, das sie bei den Vereinten Nationen aufgeschnappt hat. Dann würden wir erfahren, was für eine fürchterliche Organisation ihren Hauptsitz in New York hat. Das Ausspionieren eines Farmers in Kalifornien ist bedeutend schlimmer, als das Ausspionieren der gesamten Vereinten Nationen.

Und abschließend sollte es nicht Ihrer Aufmerksamkeit entgehen, dass die NSA eine beim Pentagon angesiedelte Behörde ist. Das bedeutet, dass das US-Militär jeden in den USA ausspioniert. Die Tatsache, dass das Pentagon eine Abteilung des US-Verteidigungsministeriums ist, welches wiederum unter der Kontrolle des Weißen Hauses steht, ist schlicht ein Hinweis darauf, dass der US-Präsident rein gar nichts tut, um das Militär aufzuhalten.

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