Martin Armstrong, Armstrongeconcomics.com, 06.09.2013

Die einzigen arabischen Länder, die Obama unterstützen, sind Saudi-Arabien und Katar – und dabei geht es ausschließlich um die geplante Gaspipeline, die von Syrien geblockt wird. Es gibt sogar Gerüchte, dass die Ereignisse in Zypern genutzt wurden, um sich den Russen in den Weg zu stellen und zu verhindern, dass sie dort Zugang zu dem riesigen Gasfeld zu erhalten, das erst noch erschlossen und zur Produktion gebracht werden muss. Würden die Russen Kontrolle über dieses Gasfeld erlangen, hätten sie Europa tatsächlich im Schwitzkasten.

Glaubwürdige Quellen verweisen unterdessen weiter auf eine massive Vertuschung der Syrien-Bengasi-Connection. Die Vereinigten Staaten haben die gesamte Region mittels ihrer durchgeknallten Außenpolitik ins Chaos gestürzt – eine Außenpolitik, für die Leute die Verantwortung tragen, die von der Region und den religiösen Konflikten vor Ort nicht die geringste Ahnung haben.

Sie haben es im Irak, in Ägypten und in Afghanistan vergeigt und jetzt haben sie auch Libyen ins Chaos gestürzt, obwohl die US-Presse nicht darüber berichten wird. Die britische Tageszeitung Independent schrieb „Sonderbericht: Wir dachten alle, Libyen würde jetzt voranschreiten – tut es auch, aber in Richtung Gesetzlosigkeit und Verderben.“

Der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs der Vereinigten Staaten, General Martin Dempsey, der von seinen Stabschefs und Admirälen unterstützt wird, stellte sich Obama entgegen, der in aller Eile und politisch völlig zusammenhanglos darauf aus war, einen Angriff auf Syrien zu starten, während sich der Kongress noch im Urlaub befand.

Einige haben behauptet, dass Dempsey vor dem Kongress bezüglich der Bengasi-Affäre gelogen hat, als er erklärte, dass die Soldaten nach Tripolis gesandt wurden, obwohl man sich eigentlich in Bengasi gebraucht hätte. Es könnte durchaus sein, dass Dempsey von alldem nichts wusste, wofür zumindest seine jetzige Haltung in der Syrien-Frage sprechen würde, wo er sich gegen Obama stellt und im Grunde sagt: Nicht noch einmal.

Obamas Berater für Nationale Sicherheit, Susan Rice, hat null Militärerfahrung. Das ist ungefähr so, als würde ein Mann versuchen zu erklären, wie sich eine Geburt anfühlt. Dann haben wir noch die UN-Botschafterin der USA, Samantha Power, und den stellvertretenden Berater für Nationale Sicherheit, Ben Rhodes, die ebenfalls dafür eintreten, den Nahen Osten in Flammen zu setzen – auch unilateral, wenn es sein muss.

Sie sind der Auffassung, dass Syrien keine echte Demokratie ist, bei der die Menschen irgendein Mitspracherecht hätten. Und dafür nehmen sie dann selbst die Haltung eines Diktators ein und behaupten, dass die Obama-Administration über dem Kongress steht und eine Autorisierung durch den Kongress nicht notwendig ist, da es sich bei den Angriffen nicht um Krieg, sondern um eine humanitäre Operation handeln würde, die keiner Freigabe gemäß der War Powers Resolution oder des Artikels 1, Absatz 8 der US-Verfassung bedürfe.

Rhodes, Rice und Power haben allesamt null Militärerfahrung. Der Bruder von Rhodes, David Rhodes, war früher einer der Geschäftsführer von Fox News und ist heute der Präsident von CBS News. Dann haben wir noch Dr. Elizabeth Sherwood-Randall – Obamas Sonderberaterin –, deren Bruder, Ben Sherwood, Präsident von ABC News ist. Das ist nur ein kleiner Hinweis darauf, wie die Massenmedien mit der Obama-Administration vernetzt sind. In der privaten Finanzwelt würde man es Insiderinformationen nennen.

Am Samstag (31.08.2013) raste Dempsey in den frühen Morgenstunden zum Weißen Haus, um den Präsidenten noch einmal eindringlich zu bitten, von einem Angriff abzusehen. Dempsey erklärte Obama, dass sein Militärplan nicht funktionieren würde. Er warnte Obama, dass er die USA noch tiefer in eine Angelegenheit mit weitreichenden und gefährlichen Folgen hineinziehen würde.

Ich hatte ja darüber berichtet, dass Obama zuvor bereits drei Briefe vom Kongress erhalten hatte, mit denen er aufgefordert wurde, zu warten, bis der Kongress wieder aus dem Urlaub zurückkehrt. Diese Briefe wurden von über 200 Kongressmitgliedern unterzeichnet.

Maßnahmen ohne Zustimmung des Kongresses und eine stümperhafte Militäraktion hätten dafür gesorgt, dass Obama in Flammen aufgegangen wäre – und Dempsey warnte ihn, dass seine Mission scheitern würde. Dempsey war es, der Obama davon überzeugt hat, von einem Angriff abzusehen, bis sich der Kongress nach dem Labor Day wieder eingefunden hat.

Und die Syrienkrise hat ganz klar auch einen positiven Nebeneffekt. Sie hat dafür gesorgt, dass die Missbräuche der US-Steuerbehörde IRS, der NSA-Skandal und die Bengasi-Affäre in den Hintergrund gerückt sind. Die Syrienkrise steht jetzt im Scheinwerferlicht und das hat zur Folge, dass von den anderen Themen abgelenkt wird.

Vertreter der Obama-Regierung wie der US-Außenminister John Kerry und der Vizepräsident Joe Biden fordern mit aller Vehemenz einen Militärschlag gegen Syrien. John Kerry besaß die Frechheit, die Inaktivität der USA im Hinblick auf Syrien mit der frühen Beschwichtigungspolitik gegenüber Nazideutschland zu vergleichen. Einfach unglaublich! Kerry wird sonst was erzählen, um seinen Krieg zu bekommen.

Im US-Senat braucht Obama 60 Stimmen, um eine Blockade zu vermeiden. Die Demokraten haben im zuständigen Senatsausschuss mit 10 zu 7 Stimmen eine Resolution verabschiedet, mit der Militärschläge autorisiert werden. Der Senat wird nächste Woche darüber abstimmen. Im Repräsentantenhaus braucht Obama von den 435 Sitzen (mit Leersitzen) 217 Stimmen.

Die israelische Lobby-Organisation „American Israel Public Affairs Committee“ (AIPAC) hat ebenfalls einen enormen politischen Einfluss auf den US-Kongress. Sie stecken Geldbeträge in den Wahlkampf, die dem Niveau von Goldman Sachs entsprechen, wenn nicht gar noch höher sind.

Ihnen gehört Senator John McCain – der einer der größten Unterstützer der syrischen Rebellen ist, zu denen auch menschliche Organe essende Al-Qaeda-Verbündete gehören –, dem sie USD 772.327 gaben. Robert Menendez, ein demokratischen Senator aus New Jersey, steckten sie USD 343.394 zu. Menendez ist der Vorsitzende des Senatsausschusses für Auswärtige Beziehungen und hat sich ebenfalls für einen Militärschlag gegen Syrien ausgesprochen. Diese wichtigen Entscheidungsträger können gekauft werden wie Straßenprostituierte, denen es egal ist, wer als nächstes drankommt.

Die ganze Syrien-Bengasi-Affäre reicht aber viel weiter, als die meisten Menschen ahnen. Es gibt Quellen im Pentagon und im Kongress, die sagten, dass es Beweise dafür gibt, dass Obama und der CIA-Direktor John O. Brennen die Waffentransfers an die mit Al-Qaeda in Verbindung stehenden Ansar al Sharia Islamisten in Libyen und die ebenfalls mit Al-Qaeda in Verbindung stehenden Jabhat al Nusra Rebellen in Syrien persönlich autorisiert haben.

Das ist höchstwahrscheinlich auch der wahre Grund, warum der US-Botschafter in Libyen, Stevens, getötet wurde. Im Grunde gleicht es dem Iran-Contra-Skandal. Viele Quellen erklärten, dass es auch eine Verbindung zwischen Prinz Bandar bin Sultan al Saud und Al-Qaeda gäbe. Sie wussten persönlich darüber Bescheid, dass die Waffenbestände des verstorbenen Muammar Gaddafi aus Libyen zu den Al-Qaeda-Truppen in Syrien transportiert wurden, um sie dort für terroristische Anschläge zu nutzen. Zu guter Letzt landeten diese Waffen sogar wieder auf den Straßen Amerikas.

Die Waffenlieferungen stehen also im direkten Zusammenhang mit dem angeblichen Angriff islamistischer libyscher Rebellen auf die CIA-Anlage in Bengasi am 11.09.2012. Obama und Clinton waren bisher nicht in der Lage, sich von diesem stinkenden Schlamassel zu distanzieren.

Einige haben behauptet, dass die Saudis derzeit versuchen würden, in Syrien ein fundamentalistisches, sunnitisches Regime zu installieren – aber das ergibt keinen Sinn. Vielmehr scheint sich alles um die Gaspipeline zu drehen.

Obama hat versucht, jeden Informanten lebenslang einzusperren – entgegen allem, wofür die US-Verfassung steht. Das dient dazu, die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vertuschen und von den abermals zwischen den USA und Russland steigenden Spannungen abzulenken. Das Weiße Haus betreibt hier im Hinblick auf Syrien ganz eindeutig eine Propaganda- und Desinformationskampagne.

Die BBC ist dabei erwischt worden, wie sie Bilder toter irakischer Zivilisten gezeigt hat, während sie behauptete, es seien Opfer von Assads angeblichem Chemiewaffenangriff. Und Al Jazeera – ein Sprachrohr für die Strippenzieher der Muslimischen Bruderschaft in Katar – hat, als es über Opfer der Assad-Regierung berichtete, Bildmaterial mit gestellten Verletzungen, Verbänden und Hollywood-Blut gezeigt.

Obama erklärte am Freitag in Russland, dass er nicht gewählt worden sei, um Kriege zu gewinnen, sondern um sie zu beenden. Aber die Behauptungen, dass Menschenrechte verletzt worden seien und die USA deshalb handeln müssen, sind blanker Unsinn. Wo waren die USA, als Stalin zig Millionen Menschen umbrachte? Wo waren die USA, als Mao losmarschierte? Wo sind die USA, wenn es um ihre eigenen Menschenrechtsverletzungen geht, und warum sperren die USA fast mehr Menschen hinter Gitter als Europa, Russland und China zusammengenommen?

Menschen wie Bradley Manning werden eingesperrt, weil sie die Menschenrechtsverletzungen der USA aufdecken. Gegen Edward Snowden werden wegen Spionage strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Nur 4% der Menschen, die in den USA im Gefängnis sitzen, befinden sich dort wegen Gewaltverbrechen. John Stuart Mill schrieb:

„Der einzige Grund, warum Gewalt gegenüber irgendeinem anderen Mitglied einer zivilisierten Gemeinschaft – gegen sein Willen – rechtmäßig ausgeübt werden kann, ist, um bei anderen Schaden zu verhindern. Sein eigenes Wohl, sei es nun körperlich order moralisch, ist kein ausreichender Grund dafür.“

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