Eric Sprott, Sprottgroup.com, 26.02.2014

Gold fiel von USD 1.900 pro Unze im Dezember 2011 auf USD 1.188 pro Unze am 19.12.2013. Silber fiel ungefähr während desselben Zeitraums von USD 48,50 auf USD 18,50 pro Unze. Die Edelmetallminenaktien verloren während dieser Phase rund 70% ihres Werts.

Diese Abwärtsbewegung spielte sich ab, als wäre sie einem Drehbuch entsprungen. Schauen wir uns doch einfach mal die Ursachen dieses Rückgangs an. Beginnen wir mit den wichtigsten Worten, die je von einer Regulierungsbehörde gekommen sind: Die BaFin, das deutsche Äquivalent der US-Börsenaufsicht SEC, sagte, dass die Edelmetallpreise schlimmer manipuliert worden seien als der LIBOR-Zinssatz.

Ja was soll man darunter verstehen, speziell unter dem Wort „schlimmer“? Offensichtlich kann schlimmer als der LIBOR ja nicht bedeuten, dass auf betrügerische Art mehr Geld gemacht wurde, da die LIBOR-Märkte um ein Vielfaches größer sind als die Edelmetallmärkte. Also kann es ja nur heißen, dass das Ausmaß der Preismanipulation bei den Edelmetallen bedeutend größer war als beim LIBOR.

Die Chronologie ist die Folgende:

Malen wir uns doch einfach mal aus, wie das vonstattenging. Also wir würden mal darauf tippen, dass die BaFin sich die Trading-Praxis der Deutschen Bank angeschaut hat und ihre Erkenntnisse daraufhin der Führung der Deutschen Bank bekanntgab. Die Führung der Deutschen Bank war dann bezüglich dieser Erkenntnisse völlig entsetzt (hüstel, hüstel) und gelangte zu der Auffassung, dass man sich von der LBMA zurückziehen müsse. Das erscheint uns logisch.

So, und nun lassen sie uns darüber sprechen, warum die Trader bei den Banken überhaupt an Preismanipulationen partizipieren. Die allereinfachste Analyse wäre, dass sie es überhaupt nicht für die Bank tun, sondern vielmehr deshalb betrügerisch vorgehen, um höhere Boni zu erhalten. Warum sollte man denn sonst derart hohe persönliche Risiken auf sich nehmen?

Wenn wir hier einmal zu Grunde legen, dass die Manipulation der Edelmetallpreise Realität gewesen ist, ja wann würde man als Trader, der auf Boni aus ist, die besten Preise sehen wollen? Die Antwort ist einfach: Zum Jahresende und zur Jahresmitte, also immer dann, wenn die Boni kalkuliert werden.

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Wenn wir uns anschauen, was 2013 am Goldmarkt geschah, sehen wir, dass die zwei niedrigsten Goldpreise am 27.06.2013 und am 19.12.2013 erzielt wurden.

Perfekt! Aber auch perfekt offensichtlich …

Wenden wir uns nun noch ein wenig der Realität des physischen Goldmarkts in 2013 zu. Wie wir im letzten Jahr ausgeführt haben, legen die Angebots-Nachfrage-Daten für Gold nahe, dass die physische Goldnachfrage bedeutend größer ist als die Goldminenproduktion.

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Für uns ist es offenkundig, dass die Edelmetallmärkte 2013 manipuliert wurden, und für uns ist auch offenkundig, dass die Goldnachfrage die jährliche Goldminenproduktion bei Weitem übersteigt.

Lassen Sie uns analysieren, was vor dem Hintergrund dieser Enthüllungen im weiteren Verlauf eigentlich passieren sollte. Sollte sich der Goldpreis wieder seinem langfristigen Trend annähern – ohne Manipulation –, würde eine lineare Fortschreibung des seit dem Jahr 2000 anhaltenden Trends einen aktuellen Goldpreis von USD 2.100 pro Unze nahelegen. Der Goldpreis würde also 62% über dem aktuellen Niveau von USD 1.300 pro Unze liegen. Bis Jahresende würde der Goldpreis bei USD 2.400 pro Unze liegen.

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In der nächsten Tabelle sehen Sie die geschätzten Kurs-Cash-Flow-Verhältnisse verschiedener Goldminenbetreiber bei einem Goldpreis von USD 1.300 pro Unze und einem Goldpreis von USD 2.000 pro Unze. Wie Sie sehen, schwanken die potentiellen Zugewinne zwischen 180% bei den trägen Schwergewichten und 420% bei den kleineren Goldproduzenten.

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Wird es zu diesen Zugewinnen kommen? Im bisherigen Jahresverlauf sind die Senior-Goldminen um 27% gestiegen, während die Junior-Goldminen um 42% zulegen konnten. Kein schlechtes Jahr bisher. Aber es sind ja auch erst sieben Wochen vergangen.

Gold und Silber konnten ihre Abwärtstrends aufhalten und ihre gleitenden 200-Tagesschnitte durchbrechen. Das Goldene Kreuz – also ein aufsteigender gleitender 50-Tagesschnitt, der den gleitenden 200-Tagesschnitt nach oben durchbricht – lässt noch auf sich warten, dürfte aber aller Vorausschau nach auch in den nächsten Wochen zu sehen sein.

Wann war das letzte Mal, dass es Ihnen ein offenkundiger Richtungswechsel bei einer ungewöhnlichen – wenngleich erklärbaren – Marktstörung erlaubt hat, sich vorzustellen, dass es innerhalb kürzester Zeit zu Zugewinnen von mehreren hundert Prozent kommen könnte?

Noch einmal: Diese goldene Gelegenheit, sollten Sie nicht verpassen!

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