Propagandafront.de, 31.05.2014

Seit seinem Hoch im April 2011 hat Silber eine wahnsinnig steile Talfahrt hingelegt. Am 24.05.2011 hat das weiße Metall in der Spitze noch USD 49,78 pro Unze gekostet – aktuell notiert Silber bei USD 18,81 pro Unze, womit wir auch gleich beim Thema wären: Silber hat am gestrigen Handelstag den niedrigsten Monatsschlusskurs seit fast vier Jahren verzeichnet. Das letzte Mal, als Silber auf Monatsbasis so billig aus dem Handel ging, war im Juli 2010.

Die Volatilität von Gold und Silber ist berüchtigt und hat viele Menschen seit 1971 – also seitdem Gold frei gehandelt wird – um den Verstand gebracht. Und Silber, ja Silber ist aufgrund seiner geringen Marktkapitalisierung noch ein ganzes Stück volatiler als Gold, was sich auch sehr schön am aktuellen zyklischen Edelmetallbärenmarkt beobachten lässt.

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Netdania.com – Silber auf Monatsbasis in US-Dollars. Zum Vergrößern anklicken.

Der Silberpreis hat im Rahmen des zyklischen Silberbärenmarkts gigantische 61% nachgegeben. Das ist eine sehr beeindruckende Preiskorrektur, und es stellt sich die Frage, ob Silber noch weiter fallen wird, und wenn ja, wie weit.

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Nun, allzu massiv dürfte der Preis in den kommenden Wochen und Monaten wohl nicht mehr fallen, sollte sich die aktuelle Talfahrt weiter fortsetzen. Der Edelmetallexperte Jordan Roy-Birne sieht bei USD 17 pro Unze eine bedeutende Stützungslinie:

„Hier sehen Sie einen Chart, den wir bereits Ende März veröffentlicht hatten, als wir über die bevorstehenden Kaufgelegenheiten bei Silber sprachen. Die Grafik zeigt eine 11-jährige Trendlinie, die bei oder knapp über USD 17 pro Unze als felsenfeste Stützungslinie fungieren dürfte. Ein finaler Rückgang könnte diese Trendlinie touchieren, woraufhin dann eine starke Gegenbewegung einsetzen dürfte.“

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Bei diesem Szenario könnte sich Silber also noch um weitere 10% verbilligen, bevor das finale Tief erreicht ist. Eingefleischten Silberbugs dürfte dies ohnehin egal sein. Wer heute noch physische Silberbarren und Silbermünzen hält, wird diese wohl nicht so schnell verkaufen – ganz gleich, ob der Preis nun bei USD 25, USD 20, USD 18 oder gar USD 15 pro Unze notiert. Viele Anleger sind erst sehr spät auf den Silber-Express aufgesprungen und haben ihr Silber bei Preisen von EUR 20, EUR 25 oder EUR 28 pro Unze gekauft. In diesen Fällen hilft nur noch abwarten – denn der nächste explosive Silberbullenmarkt kommt bestimmt.

Technisch gesehen kann man bei Silber ja noch nicht einmal von einem echten Bullenmarkt sprechen. Ja sicher, das Metall kratzte im April 2011 an seinem Allzeithoch von Januar 1980 – aber zum einen wurde das Allzeithoch von 1980 nicht geknackt und zum anderen handelt es sich hierbei ja nur um nominelle Preise. Inflationsbereinigt lag Silber selbst während seines jüngsten Hochs immer noch weit unter dem Allzeithoch von Januar 1980. Silber hätte im April 2011 auf USD 135 pro Unze steigen müssen, um an sein Hoch von 1980 heranzureichen.

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Das weiße Metall wird den Anlegern, die langfristig in physische Barren und Münzen investieren, wie auch kurz- und mittelfristig ausgerichteten Spekulanten in den nächsten paar Jahren wohl noch zahlreiche Überraschungen bescheren – denn es gibt nur wenige Vermögenswerte, die so explosive Kurskapriolen vollführen wie Silber, und zwar in beide Richtungen.

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