Jordan Roy-Byrne, The Daily Gold, 31.05.2014

Wir gehen davon aus, dass bei den Edelmetallen noch weiteres Abwärtspotenzial besteht oder zumindest noch etwas Zeit verstreicht, bevor wir aus unseren Absicherungen aussteigen und mit den Käufen beginnen werden. Seit der harten Trendumkehr im März dieses Jahres sind wir der Auffassung, dass die Edelmetalle weiter fallen und auch die Edelmetallminenaktien ihre Tiefs vom Dezember letzten Jahres testen könnten.

An dieser Auffassung hielten wir in den letzten Wochen weiter fest und schrieben, dass ein Rückgang im Mai einer Kaufgelegenheit im Juni den Boden bereiten könnte. Unsere Analyse führt uns zu der Schlussfolgerung, dass wir jetzt fast auf dem Tief angelangt sind, wenn auch noch nicht ganz. Es dürfte noch ein klein wenig mehr Geduld gefragt sein, bis es soweit ist.

Ich möchte zunächst mit Silber beginnen, und zwar aus verschiedenen Gründen. Wie Sie wissen, bildete Silber im April 2011 sein Hoch aus, während Gold sein Hoch erst im Spätsommer 2011 erzielte. Daher würde es Sinn machen, dass wir das Tief zuerst bei Silber sehen. Darüber hinaus ist die aktuelle Umkehr in Richtung eines inflationären Umfelds – anstatt eines deflationären –, über die wir vor kurzem berichtet hatten, für Silber vorteilhafter als für Gold. Und Silber gibt uns auch deutlichere und stärkere Signale.

Im Folgenden finden Sie den Bärenmarkt-Vergleichschart für Silber, der zeigt, dass ein weiterer kleiner Rückgang bei Silber das Ende des aktuellen Bärenmarkts (schwarze Linie) markieren dürfte:

01_may29silverbears

Hier sehen Sie einen Chart, den wir bereits Ende März veröffentlicht hatten, als wir über die bevorstehenden Kaufgelegenheiten bei Silber sprachen. Auf dem Chart ist eine 11-jährige Trendlinie zu sehen, die bei oder knapp über USD 17 pro Unze verläuft und als felsenfeste Stützungslinie fungieren dürfte. Ein finaler Rückgang könnte diese Trendlinie touchieren, woraufhin eine starke Gegenbewegung einsetzen dürfte.

02_may29silvertl

Der Bärenmarkt bei Gold ist bereits massiv ausgefallen – aber nicht wenn wir ihn in einen historischen Kontext stellen. Der unten stehende Bärenmarkt-Vergleichschart für Gold legt nahe, dass Gold über weiteres Abwärtspotenzial verfügt und es für Gold ein Leichtes wäre, ein neues Tief auszubilden.

03_may29goldbears-1024x660

Sollte das Wochentief bei Gold in Höhe von USD 1.200 pro Unze nach unten hin durchbrochen werden, könnte Gold innerhalb weniger Wochen auf sein finales Tief sinken. Sie sollten hier die Marke von USD 1.080 pro Unze im Auge behalten, bei der es sich um die 50%-Retracement-Linie des gesamten Bullenmarkts handelt.

Der potentielle Rückgang bei Gold mag sich vielleicht schwerwiegend anhören, aber dabei sollten wir das Folgende bedenken: Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass Silber sein Tief noch vor Gold ausbilden sollte. Und auch die Goldminenaktien hatten schon im Dezember 2010 ihr Hoch ausgebildet – lange vor Gold. Die Silberminenaktien und die Juniorminenaktien (SIL, GDXJ, GLDX) bildeten im April 2011 ihr Hoch aus. Und obwohl die großen Edelmetallminen (GDX) zur selben Zeit wie Gold im Sommer 2011 auf ihr Hoch kletterten, bildete die überwiegende Mehrzahl der Titel des Minensektors bereits Monate zuvor ihr Hoch aus. Daher wäre es überhaupt keine Überraschung, wenn die Edelmetallminenaktien oder einige Titel des Sektors ihr Tief vor Gold ausbilden.

Wenn wir auf die historische Entwicklung zurückblicken, spricht einiges dafür, dass der aktuelle Abwärtsschub bei den Minentiteln der finale Rückgang ist:

04_may29goldstockbears-1024x647

Der oben stehende Bärenmarkt-Vergleichschart für Goldminenaktien deutet darauf hin, dass die Goldminen ein Doppeltief oder vielleicht ein leicht niedrigeres Tief ausbilden könnten. Meines Erachtens wäre ein neues Tief ein falsches neues Tief. Der nächste Chart zeigt den HUI-Index und den GDM-Index auf Wochenbasis. Die Stützung bzw. das Kaufziel ist deutlich zu erkennen:

05_may29huigdm

Obwohl die Goldminenaktien heute gestiegen sind, komme ich aufgrund meiner Arbeit zu der Schlussfolgerung, dass es noch weiteres Abwärtspotenzial gibt, bevor das Tief da ist. Die gute Nachricht ist, dass der Goldminensektor heute viel näher an seinem Tief ist als noch vor ein paar Wochen. Dennoch sind in den kommenden Tagen und Wochen Geduld und Disziplin gefragt. Disziplin, um aus den Absicherungen rechtzeitig auszusteigen, und Geduld, um so billig als möglich einzukaufen. Ich gehe davon aus, dass der GDXJ und verschiedene Juniorminentitel in den kommenden Quartalen und Jahren über ein außerordentlich hohes Aufwärtspotenzial verfügen.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner