Eric Sprott und sein Team sind der Auffassung, dass Gold und Silber gegenwärtig wegen einer Vielzahl von Gründen unterbewertet und Preisanpassungen seit langem überfällig sind. Anleger sollten darüber nachdenken, sich mit Gold und Silber zu schützen

Eric Sprott, Sprott Global, 30.05.2014

Wir werden Ihnen im Folgenden eine Reihe von Fakten präsentieren, die darlegen, warum wir der Meinung sind, dass Edelmetalle zum jetzigen Zeitpunkt ein unwiderstehliches Investment darstellen:

Zur physischen Nachfrage und Angebotsverknappung bei Edelmetallen

  • Die Gold Forward Offered Rate (GOFO) notiert weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau und ist über längere Zeiträume hinweg sogar im negativen Bereich.

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    1 Month Gold Forward Offered Rate (GOFO)
  • Warum dauert die deutsche Repatriierung der 674 Tonnen Gold so lange? Bis März 2014 fanden gerade einmal 69 Tonnen Gold zurück nach Deutschland, damit liegt die Rückführungsrate bei unter 5 Tonnen pro Monat.
  • Wenn es bei Gold keine Angebotsverknappung gibt, warum exportieren die USA und Großbritannien dann so viel Gold in die Schweiz? (Die Schweiz exportiert das meiste Gold wiederum nach China.)
  • Einige Schätzungen gehen davon aus, dass der chinesische Goldverbrauch im Jahr 2013 bei über 4.800 Tonnen lag, was nahelegt, dass von den weltweiten Goldbeständen (also aus den westlichen Tresoren) rund 3.600 Tonnen nach China abgeflossen, um die dortige Nachfrage zu befriedigen.
  • Dubai baut gegenwärtig neue Goldraffinerie-Kapazitäten auf, mit denen jährlich 1.400 Tonnen Gold verarbeitet werden können, und das obwohl sich die weltweiten Kapazitäten heute bereits auf rund 6.000 Tonnen belaufen, während die weltweite Goldminenproduktion bei weniger als 3.000 Tonnen pro Jahr liegt. Warum sollten sie derartige Goldraffinerie-Kapazitäten benötigen, wenn es keine lebhafte physische Nachfrage gäbe?
  • Da die großen Goldminen ihre Explorationsprojekte zurzeit zurückfahren, wird die künftige Goldminenversorgung eingeschränkt bleiben.
  • Die börsennotierten Goldfonds (ETFs) sind eine weitere „vorübergehende Quelle der Goldversorgung“ gewesen. Bei den börsennotierten Goldfonds flossen im vergangenen Jahr 900 Tonnen Gold ab.

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    Known Holdings of Precious Metals ETFs
  • Interessanterweise merkte das Silver Institute in seiner 2014 World Silver Survey an, dass es bei Silber im letzten Jahr aufgrund der starken Nachfrage ein Angebotsdefizit von 96 Millionen Unzen gab.

Zum makroökonomischen Umfeld

  • Das reale Inflationsniveau ist bedeutet höher, als die offiziell verlautbarten Zahlen nahelegen. Edelmetalle dienten historisch zur Absicherung gegen die Inflation. sgs-cpi_03
  • Und wo wir gerade von der Inflation sprechen: Die riesige Menge an gedrucktem Geld und die sich aufblähende Bilanz der US-Notenbank werden wahrscheinlich ein böses Ende nehmen.
  • Laut Jürgen Stark, einem ehemaligen Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank, haben die Zentralbanken all ihre Fähigkeiten verloren, die wirtschaftliche Situation zu kontrollieren. Mit anderen Worten: Wir leben in einem Umfeld, dass uns ein trügerisches Gefühl der Sicherheit vermittelt.
  • Vladimir Putin ist der Meinung, dass „China und Russland gewährleisten müssen, dass ihr Gold und andere Währungsreserven sicher sind.“ Zur selben Zeit tritt die russische Zentralbank weiterhin als bedeutender Goldkäufer und Verkäufer von US-Staatsanleihen auf.

Zur Preismanipulation von Edelmetallen

  • Es könnte sein, dass die CME Group bei den täglichen Gold- und Silberpreisbewegungen Schwankungslimits einführt, um die Volatilität, die wir in den letzten Jahren beobachten konnten, einzudämmen (beispielsweise um künftige sehr große Preissprünge zu verhindern).
  • Untersuchungen zum Goldpreisfixing durch die deutschen Regulierungsbehörde BaFin und der daraufhin erfolgte Rückzug der Deutschen Bank vom Goldpreisfixing legen nahe, dass hier etwas nicht stimmt.
  • Barclays wurde erst kürzlich eine Strafzahlung in Höhe von GBP 26 Millionen auferlegt, weil einer ihrer Trader das Goldpreisfixing manipulierte, um Zahlungen auf Gold-Derivate zu vermeiden.
  • Einige Marktteilnehmer haben jetzt gegen die für das Goldpreisfixing verantwortlichen Banken Klagen angestrengt, in denen Manipulationsvorwürfe erhoben werden.
  • Das Unternehmen, das für das Silberpreisfixing verantwortlich ist, hat sich plötzlich dazu entschlossen, dieses Prozedere aufzugeben.
  • In unserem Januar-Artikel von Markets at a Glance legten wir dar, dass wir es merkwürdig finden, dass die börsennotierten Goldfonds in 2013 massive Goldabflüsse zu verzeichnen hatten, während die Silberbestände in den Tresoren der börsennotierten Silberfonds blieben, und das obwohl es bei Silber zu denselben Preisrückgängen kam wie bei Gold. Das legt nahe, dass das Gold der ETFs benötigt wurde, um die physische Nachfrage zu befriedigen.

Schlussfolgerung

Wir sind der Meinung, dass jeder vernünftige Investor, der diese Fakten überdenkt, so wie wir es tun, zu der Schlussfolgerung gelangt, dass eine Neubewertung des Goldpreises seit langem überfällig ist. Wir sind uns ja alle im Klaren darüber, dass die meisten Märkte manipuliert werden, und der jüngste Vergleich mit Barclays ist ein Beispiel, dass unsere Auffassungen untermauert (Kommt da noch mehr?).

  • Das weltweite makroökonomische Umfeld ist schwach.
  • Die Angebots-Nachfrage-Situation schlägt zu unseren Gunsten aus.
  • Das Schneeball-Finanzsystem steht in voller Blüte.

Wir empfehlen allen Lesern, sich mit Edelmetallen abzusichern.

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