King World News, 16.06.2014

Heute sprach King World News mit John Embry – der seit über 50 Jahren in den Finanzmärkten aktiv ist – über die Dinge, die das Weltfinanzsystem zur Strecke bringen werden. Im Folgenden finden Sie, was Embry in diesem faszinierenden Interview zu sagen hatte:

Embry: „Ich war die letzten 8 Tage in Buenos Aires in Argentinien, und ich glaube, dass ich unsere Zukunft gesehen habe. Die Lage in Argentinien ist genau die Richtung, in die sich die Welt aufgemacht hat. Sie haben dort eine massive Geldentwertung, die den Armen den Garaus macht, und der offizielle Wechselkurs bei der Bank ist 8 Pesos für 1 US-Dollar. In meinem Hotel bekam ich 9 Pesos für 1 US-Dollar, aber wenn ich eine Straßenecke weitergehe, wo all die Geldwechsler sind, bekomme ich 10,5 bis 11 Pesos für 1 US-Dollar.

Die Argentinier versuchen also verzweifelt, aus ihrer eigenen Währung herauszukommen und in eine Währung zu gehen, die sie für sicherer halten, und das ist in diesem Fall der US-Dollar. Aber während sich die Lage weiterentwickelt, werden sich alle Papierwährungen in den Argentinischen Peso verwandeln – es ist bloß, dass Argentinien die Phase des Währungskollapses bereits erreicht hat.

Und bezüglich der Situation im Nahen Osten mache ich mir auch große Sorgen. Also ich bin bullisch, was den Ölpreis anbelangt, und zwar aus dem ganz einfachen Grund, weil ich glaube, dass das Öl in so vielen instabilen Regionen produziert wird. Jetzt haben wir die ISIS, und diese Typen sind Tiere und marschieren gerade durch den Irak. Und wenn sie Bagdad unter ihre Kontrolle bringen, meine Güte, dann wären auch die südlichen Ölfelder betroffen, und ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass der Ölpreis dann wieder auf ein Allzeithoch schießen könnte. Und was die Menschen hier auch im Hinterkopf behalten sollten, ist, dass das Allzeithoch bei Öl vor der Weltwirtschaftskrise erzielt wurde.

Im Grunde glaube ich sogar, dass der massive Ölpreisanstieg vor der Finanzkrise mit zum Beginn der Krise beigetragen hat, da ein in die Höhe schießender Ölpreis den Verbrauchern der westlichen Welt und in China Geld aus der Tasche zieht. Und dieses Geld geht dann zu Menschen, die es nicht ausgeben, wie den Führern im Nahen Osten […]

Ich habe gelesen, dass offizielle, staatliche Organisationen rund USD 29 Billionen in die Aktienmärke gepumpt haben. Das überrascht mich nicht, weil ich weiß, dass sie jeden Markt kontrolliert haben – aber USD 29 Billionen ist eine atemberaubende Zahl.

Ich glaube, dass die Anleger jetzt extrem vorsichtig agieren müssen, denn sollte das tatsächlich stimmen, bedeutet das, dass die Preisfindung in den großen Finanzmärkten völlig falsch ist. Nun gut, die Zentralplaner können mit all dem eine gewisse Zeitlang durchkommen, aber wenn die Realität einsetzt, wird es ein echtes Schlamassel werden.

Ein Beispiel für die aktuellen Preiskontrollen ist die heutige Goldpreisentwicklung. Wir haben Montag und der Goldpreis sah ziemlich robust aus – doch als sich die Londoner Trader an die Arbeit machten, wurde auf Gold eingeschlagen. Und als dann die Comex aufmachte, bekam Gold wieder eins drauf. Die Zentralplaner sind bisher also keinen Zentimeter zurückgewichen.

Sie werden alles in ihrer Macht stehende tun, um den Goldpreis zu drücken und die Öffentlichkeit an der Nase herumzuführen. Aber das wird nicht funktionieren, weil sie nicht genügend physisches Gold besitzen, und sobald ihnen das physische Gold vollständig ausgegangen ist, wird der Goldpreis in die Stratosphäre jagen. Nun, diese Preisexplosion bei Gold wird zu einem drastischen Anstieg bei den Zinssätzen führen, und das wäre ein viel größerer Schlag für diese Banken als das, was sie getan haben, um den Goldmarkt und den Silbermarkt zu drücken.

Ich gehe aber wirklich davon aus, dass ihnen im Westen gerade das physische Gold ausgeht. Wir wissen ja bereits, dass eine riesige Menge westlichen Zentralbankgoldes mobilisiert und nach China und in andere asiatische Länder verkauft worden ist. Wir sprechen hier über einen enormen Prozentsatz westlichen Zentralbankgoldes.

Die Chinesen befürworten diese destruktive westliche Politik vollumfänglich, da sie so in der Lage sind, Gold zu extremen Schnäppchenpreisen anzuhäufen. Aber wie gesagt, wenn der Goldstrom versiegt, werden wir bei Gold ein neues Preisniveau sehen, und dass wird dann beim einem Vielfachen des aktuellen Preises liegen. […]

Ich glaube, dass die Entwicklungen im Nahen Osten sehr ernst sind, und sollten sie die Lage nicht unter Kontrolle bekommen, könnte das das gesamte westliche Finanz-Schneeballsystem zum Einsturz bringen. Das könnte zu einem explodierenden Ölpreis, explodierenden Zinssätzen und einem Zusammenbruch des ohnehin bereits fragilen Finanzsystems führen. Also aus Sicht der westlichen Zentralplaner heraus muss die Lage im Irak so schnell als möglich wieder unter Kontrolle gebracht werden.“

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