Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 16.06.2014

Ich hatte in der Vergangenheit bereits darüber berichtet, dass unsere Quellen melden, dass die Zentralbanken nun damit anfangen, Aktien aufzukaufen, um ihre Reserven zu diversifizieren. All unsere Quellen in Asien und Europa berichten über diesen Trend. Während die Experten in den Massenmedien predigen, dass es zu einem Aktienmarkt-Crash kommt und man seine Aktien verkaufen soll, dürften die Privatanleger noch gar nicht kaufen, da uns auch die Broker melden, dass es sich bei den Privatanlegern zurzeit noch nicht um einen Boom handelt.

Noch wichtiger ist, dass die Fernseh-Experten so fern ab vom Schuss sind, dass es schon nicht mehr lustig ist. Die Währungskrise ist tiefgreifend. Die Zentralbanken sind aufgrund der Krise in Europa in den US-Dollar gezwungen worden und sehen sich nicht in der Lage, zu diversifizieren. Die einzige Sache, die sie nun angesichts der in den negativen Bereich abrutschenden Zinsen noch tun können, ist, zu diversifizieren, indem sie Aktienkäufe tätigen.

Die weltweiten Zentralbanken, darunter auch China, haben eine bedeutende Neuausrichtung vorgenommen und jetzt damit begonnen, in Aktien zu investieren. Jede Quelle, die wir haben, berichtet uns über diesen Trend. Da die Niedrigzinspolitik ihre Gewinne in Mitleidenschaft gezogen hat und Länder wie die Schweiz unter dem Euro und dem Preisrutsch bei Gold leiden, verwandeln sich Aktien nun immer schneller in die neuen Zentralbankreserven.

Unter den europäischen Zentralbanken sind die Schweizerische Nationalbank und die Dänische Nationalbank die stärksten Aktienkäufer gewesen. Die Schweizerische Nationalbank hält 15% ihrer Reserven in Form von Aktien. Thomas Jordan, der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, hat öffentlich erklärt, dass sie aktuell geringkapitalisierte und mittelgroße Aktien der weltweiten Schwellenmärkte aufkaufen. Das Aktienportfolio der Dänischen Nationalbank hatte Ende letzten Jahres einen Wert von rund USD 500 Millionen. Beide Zentralbanken haben kaum eine andere Wahl.

Ironischerweise ist das genau die Art, wie die US-Notenbank 1913 mit ihrer Arbeit begann. Ursprünglich war sie dafür da, Aktien des Privatsektors aufzukaufen, nicht staatliche Vermögenswerte – es erfolgte also eine direkte Ankurbelung der Wirtschaft. Die einzige Möglichkeit, wie Zentralbanken die Wirtschaft ankurbeln können, besteht ironischerweise im Aufkauf von Aktien, nicht im Aufkauf staatlicher Vermögenswerte.

Die Zentralbanken sind an den weltweiten Aktienmärten mittlerweile zu bedeutenden Marktakteuren geworden, und das ist bisher das am besten gehütete Geheimnis gewesen. Im Grunde haben sie kaum eine andere Wahl. Am Horizont zieht die Staatsschuldenkrise auf; Frankreich behauptet, dass 60% seiner Staatsschulden illegal seien; Österreich verkündet, dass es nie irgendwelche Garantien übernommen hat – die Zentralbanker mögen zu all dem vielleicht schweigen, aber sie sind nicht blöd.

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Die Zentralbanken haben immer im Geheimen agiert. Einige von ihnen haben an unseren Weltwirtschaftskonferenzen teilgenommen. Der Punkt ist, dass ihre Reserven durch den fallenden Goldpreis und die Zinssätze in Mitleidenschaft gezogen worden sind, während von den Staatsschulden dank Europa die größte Instabilität ausgeht, was in den letzten Jahren alles zu bedeutenden Verlusten beigetragen hat. Die Zentralbanken hat es auf dieselbe Art erwischt wie die Pensionsfonds. Die weltweite Finanzkrise, in der wir uns jetzt wiederfinden, wird selbst die hellsten Köpfe unter uns verwirren.

Bei den Reserven nähern wir uns nun der Marke von USD 30 Billionen an. Was die meisten Menschen nicht wissen, ist, dass das Staatliche Chinesische Devisenamt heute der größte staatliche Aktienhalter ist. Ihr Aktienportfolio beläuft sich aktuell auf fast USD 4 Billionen. Zum Vergleich: Der größte staatliche Aktienhalter war der alte Pensionsfonds der japanischen Post, der 1989 Aktien im Wert von USD 1,2 Billionen hielt. Die chinesische Zentralbank hat bei wichtigen Aktienkonzernen Minderheitenanteile aufgekauft.

Das ist das neue Zeitalter der Kapitalströme. Die Dinge laufen heute ein wenig anders, weil sich der US-Dollar in ein Monopol verwandelt hat. Dadurch werden die Zentralbanken gezwungen, in Richtung Aktien umzuschichten, da den Staatsschulden keiner Nation mehr getraut werden kann. Willkommen in der neuen Welt, wo die Kapitalströme von öffentlichen Vermögenswerten in Richtung privater Vermögenswerte fließen.

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