David Tablish, Rambus1.com, 16.07.2014

In diesem Artikel würde ich mir mit Ihnen gerne den US-Dollar anschauen, da dieser in jüngster Zeit eine gewisse Stärke aufwies. Im Verlauf der letzten 4 Wochen hatte ich Ihnen ja bereits einige Rohstoff-Indizes gezeigt, die jüngst sehr schwach aussahen, und ich glaube, dass das mit dem Erstarken des US-Dollars zu tun hat.

Die Aufwärtsbewegung des US-Dollars war bisher noch keine große Sache, aber es könnte durchaus die Anfangsphase einer Rally sein, die den US-Dollar-Index weiter in die Höhe treibt. Wie hoch der US-Dollar-Index dabei steigen könnte, weiß natürlich niemand, aber jedwede Stärke des US-Dollars hat Auswirkungen auf den gesamten Rohstoffsektor und wohlmöglich auch auf den Edelmetallkomplex.

Es ist eine ganze Weile her, als wir uns den US-Dollar das letzte Mal angeschaut haben, weshalb wir uns die Entwicklung der Reservewährung im Folgenden noch einmal im Detail anschauen werden.

Der erste Chart, den ich Ihnen zeigen möchte, ist der langfristige Tageschart des US-Dollars, den wir zuletzt im Mai dieses Jahres im Fokus hatten. Zu jener Zeit sah es so aus, als würde der US-Dollar ein massives Schulter-Kopf-Schulter-Hoch ausbilden. Wie Sie sehen, wurde die Nackenlinie nach unten hin durchbrochen, aber es kam umgehend zu einer Trendumkehr und im Anschluss daran zu einer Rally über die Nackenlinie. Damals sagte ich, dass dies wohlmöglich eine sehr bullische Kursentwicklung sei.

Wenn man so einen falschen Ausbruch hat und die Preisentwicklung daraufhin rasch eine Umkehr einleitet, ist das in der Regel ein Hinweis darauf, dass der Trend an Kraft verloren hat und ausgepowert ist – und bisher ist genau das zu beobachten gewesen:

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Der Chart des US-Dollar-Indexes auf Tagesbasis ist aus kurzfristiger Sicht wirklich langweilig, da sich in diesem Chart zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine guten Chartmuster ausmachen lassen. Der längerfristige Tageschart zeigt einen großen horizontal verlaufenden Handelskanal, der bis November 2013 zurückreicht und mit einem ähnlichen seitwärts verlaufenden Handelskanal von Gold in Einklang steht. Ja sicher, die negative Korrelation zwischen dem US-Dollar und Gold liegt nicht bei 100%, aber es lässt sich schon gut erkennen, dass sich der US-Dollar und Gold entgegengesetzt zueinander entwickeln.

Wenn wir uns die Kursentwicklung von Gold und vom US-Dollar der letzten 4 Wochen auf dem untenstehenden Kombo-Chart anschauen, wird deutlich, dass sich beide Werte zurzeit in die entgegengesetzte Richtung entwickeln:

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Dem nächsten US-Dollar-Chart folge ich bereits seit vielen Jahren. Er zeigt, dass der US-Dollar alle 3 Jahre ein zyklisches Tief ausbildet, und bisher konnte man praktisch die Uhr danach stellen. Es ist schwer zu glauben, dass das nächste zyklische Tief für den 22.07.2014 fällig ist. Bitte berücksichtigen Sie, dass die zyklischen 3-Jahrestiefs von 2008 und 2011 auch ziemlich nahe an den Hochs des Edelmetallsektors liegen.

Werden wir 3 Jahre nach dem Zyklus-Tief von 2011 nun wieder dasselbe erleben? Auf alle Fälle ist es etwas, das ich ganz genau im Auge behalte:

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Wenn wir uns mit dem US-Dollar auseinandersetzen, müssen wir uns natürlich auch den Euro genauer anschauen, da die europäische Einheitswährung der bedeutendste Bestandteil des Währungskorbs ist, der den US-Dollar-Index ausmacht.

Und im Gegensatz zum Tageschart des US-Dollars, der aktuell über keine vernünftigen kurzfristigen Chartmuster verfügt, weist der Euro aussagekräftigere Chartmuster aus. Aktuell sieht es so aus, als sei der Euro mit einer kleinen Trading-Lücke aus einem Schulter-Kopf-Schulter-Hoch ausgebrochen. Es könnte sein, dass sich beim Euro gerade ein wichtiges Hoch ausgebildet hat, und ich werde Ihnen in wenigen Augenblicken zeigen, warum dem so sein könnte.

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Im Folgenden sehen Sie einen Langzeitchart des Euros, auf dem zwei bärische aufsteigende Keile zu sehen sind, wobei sich der kleinere Keil in dem größeren Keil befindet. Die Trading-Lücke, die auf das kleine Schulter-Kopf-Schulter-Hoch folgt, ist dieselbe, die Sie gerade eben auf dem obenstehenden Chart sahen. Und jetzt erkennt man auch, warum das so eine große Sache sein könnte. Sollte der Euro einen jähen Rückgang einleiten, würde das positive Auswirkungen auf den US-Dollar haben, und das hätte wiederum negative Auswirkungen auf den Rohstoffkomplex.

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Beim nächsten Chart habe ich den Eurokurs und den Goldkurs übereinandergelegt, so dass eine ähnliche Korrelation erkennbar wird. Auch hier ist die Korrelation keineswegs perfekt, aber man bekommt doch ein Gefühl dafür, dass Gold im Grunde mitzieht, wenn der Euro stark beziehungsweise schwach notiert. Wenn wir dasselbe mit anderen wichtigen Währungen machen, bekommen wir übrigens ähnliche Ergebnisse. Auch das ist ein Chart, den ich genau im Auge behalte:

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Der letzte Euro-Chart ist ein langfristiger Monatschart, der zeigt, wie gefährlich die Lage für den Euro derzeit ist. Ich hatte Ihnen ja bereits den aufsteigenden bärischen Keil des Euros gezeigt, der jüngst an seiner unteren Trendlinie mit einer Trading-Lücke durchbrochen wurde. Denselben bärischen Keil schauen wir uns nun noch einmal auf Monatsbasis an. Die Trading-Lücke ist auf diesem Chart nicht mehr zu erkennen, dafür erkennt man auf dem Tageschart aber nicht, dass die untere Trendlinie gerade durchbrochen wird, so wie es aus dem Monatschart hervorgeht. Und das könnte eine richtig große Sache sein.

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Der nächste Chart ist ein Langfristchart, bei dem ich den Goldpreis und den US-Dollar übereinandergelegt habe. Dieser Chart zeigt uns ganz deutlich, dass wir es hier mit einer negativen Wechselbeziehung zu tun haben. Die negative Korrelation ist seit der Ausbildung des Hochs beim Rohstoffsektor in 2011 und dem zur selben Zeit verzeichneten Tief des US-Dollars ziemlich deutlich gewesen:

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Der untenstehende Chart weist den CCI-Rohstoffindex aus, der seit Anfang dieses Jahres eine gewisse Schwäche zeigt:

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Und hier sehen Sie den CCI-Rohstoffindex noch einmal auf Monatsbasis:

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Ich möchte mich noch einmal kurz Kupfer zuwenden, da es sich bei Kupfer um einen der wichtigeren Rohstoffe handelt, um uns Hinweise auf den künftigen Trend zu geben. Wie Sie sehen, hat Kupfer ein riesiges Dreiecksmuster ausgebildet, das bis in das Jahr 2011 zurückreicht, als der gesamte Rohstoffkomplex sein Hoch ausbildete.

Wie aus dem Chart hervorgeht, testet Kupfer gerade seine obere Trendlinie. Sollte dieser Widerstand halten, wäre dies der 7. Umkehrpunkt, und das würde dieses Dreiecksmuster zu einem Umkehrmuster nach unten machen. Sollte Kupfer jedoch aus der oberen Trendlinie nach oben hin ausbrechen, wäre das für die verschiedenen weltweiten Wirtschaften sehr bullisch.

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Der US-Dollar befindet sich jetzt an einem sehr bedeutsamen Scheideweg. Die Entwicklung des Euros – der gerade damit beginnt, nach unten hin wegzubrechen – lässt darauf schließen, dass der US-Dollar in den kommenden Monaten Stärke zeigt. Die Schwäche beim Rohstoffkomplex ist bereits zu erkennen, und das legt nahe, dass die Deflation gegenwärtig ausgeprägter ist als die inflationären Kräfte.

Im Rohstoffsektor gibt es auch Segmente, die Stärke zeigen, wie die Industriemetalle beispielsweise – sie haben sich ziemlich gut entwickelt. Andere Bereiche des Rohstoffsektors wie die Agrargüter entwickeln sich hingegen ziemlich schlecht.

Wie es künftig mit dem Edelmetallsektor weitergehen wird, ist natürlich die 1-Million-Dollar-Frage. Wird sich der Edelmetallsektor dem Trend widersetzen und seinen eigenen Rhythmus finden? Im Nachhinein werden wir die Antwort auf diese Frage natürlich kennen. Aktuell ist es jedoch so, dass wir unglaublich wachsam sein und aufmerksam nach Hinweisen Ausschau halten müssen, um eine Antwort auf diese 1-Million-Dollar-Frage zu finden.

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