Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 15.07.2014

Die jüngsten Anstrengungen der USA, ausländischen Banken riesige Strafzahlungen aufzuerlegen, weil sie gegen US-Sanktionen gegen den Iran verstoßen – und das nur aufgrund der Tatsache, weil diese Banken ihre Transaktionen in US-Dollars abwickeln –, haben dieselben Auswirkungen wie die neue US-Steuergesetzgebung FACTA.

Durch die Strafen, die die US-Justiz den Banken auferlegt, läuft man Gefahr, dass der US-Dollar bei solchen Transaktionen keine Verwendung mehr findet. Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass dadurch die Verwendung des US-Dollars als Reservewährung zurückgeht, fangen die Unternehmen und Banken nun damit an, Pläne zu schmieden, um den US-Dollar als Handelswährung zu ersetzen.

Diese immer größer werdende Angst vor künftigen Strafzahlungen, die den Banken seitens der US-Behörden auferlegt werden könnten, setzt einen Prozess in Gang, der uns letztlich in Richtung einer neuen internationalen Reservewährung treiben wird.

Die Anstrengungen Russlands und Chinas, den Handel in ihren eigenen Währungen aufzuziehen, sind zwar durchaus interessant, aber sie sind keine Gefahr für den Reservestatus des US-Dollars. Der Reservestatus des US-Dollars hat nichts mit seinem Status als Handelswährung zu tun; diese beiden Dinge sind grundverschieden.

Man kann in jeder Währung Handel treiben – aber wo parkt man sein Geld im Anschluss daran? Will man sein Geld parken, ist dafür nach wie vor ausschließlich der Dollar geeignet, da es sich beim Dollarmarkt um einen tiefen Markt (Reserven) handelt. Wir müssen den US-Dollar also in diese beiden Kategorien unterteilen – Handelswährung und Reservewährung. Das sind zwei unterschiedliche Funktionen.

Der Euro diente von Anfang an nie als Reservewährung und liegt als Handelswährung sogar noch hinter dem chinesischen Yuan. Die Tatsache, dass bei der Schaffung des Euros keine Konsolidierung/Vergemeinschaftung der Staatsschulden stattfand, verhinderte, dass die Währung die zweite Funktion ausbilden konnte. Der Euro ist daher kein Ort, wo man sein Geld parken kann.

Man kann den Handel zwar in chinesischen Yuan abwickeln, aber man kann nicht Billionen an Dollars in Yuan oder Rubel parken, vom Euro ganz zu schweigen. Man kann also in allen möglichen Währungen Handel treiben, aber im Anschluss werden die Gelder in US-Dollars umgewandelt, um sie zu parken.

Für Großbanken ist es überhaupt kein Problem, irgendwelche Transaktionen ohne den US-Dollar abzuwickeln, um so US-Sanktionen aus dem Weg zu gehen. Haben diese Transaktionen stattgefunden, tauschen die Parteien die Gelder wieder in US-Dollars um, um sie zu parken. Auf diese Art wird das US-Justizministerium geschlagen.

Ungeachtet dessen sorgen die US-Steuergesetzgebung FACTA und die Bestrebungen, ausländische Banken mit milliardenschweren Strafzahlungen für Aktivitäten außerhalb der USA zu belegen, natürlich für einen subtilen Trend in Richtung einer Weltwährung, die dann auf dem Reserve-Level für den Handel und für das Parken von Kapital Verwendung finden wird. Dieser Trend ist bereits im Gang. Was auch immer diese Typen tun werden, um ihre Eigeninteressen weiter voranzutreiben, es wird letztlich dazu führen, dass eine weltweite Reservewährung geschaffen wird, die dann aber nicht mehr auf einem einzigen Land basiert, so wie es heute der Fall ist.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner