Gold & Silber: Bärenmarkt-Update
Tiho Brkan, Short Side Of Long, 26.11.2014
Wir haben uns den Verlauf der Bärenmärkte bei Gold & Silber eine ganze Weile nicht mehr angeschaut, weshalb es jetzt wieder an der Zeit ist, uns damit auseinanderzusetzen. Dank der starken Rally des US-Dollar-Indexes der letzten paar Monate sind zahlreiche Rohstoffe und auch die Edelmetalle immer stärker unter Druck geraten. In den letzten Wochen ist die Stimmung jedoch so bärisch geworden, dass die Edelmetalle sehr stark überverkauft waren und die Zeit für eine Erholung gekommen war. Und genau das ist es, was wir aktuell beobachten.
Im untenstehenden Gold-Bärenmarktchart sehen Sie, dass der aktuelle Abwärtstrend bei Gold dem Abverkauf von 1996 bis 1999 sehr stark ähnelt:
Der aktuelle Abwärtstrend von Gold erinnert vom Preis wie auch vom zeitlichen Verlauf her dem Preisrückgang von 1996 bis 1999, während der Abwärtstrend von Silber nun zu den längsten und extremsten Abverkäufen unserer Zeit zählt. Interessanterweise gelang es Gold gerade so, ein tieferes Tief auszubilden, während Silber einen tiefgreifenden Abwärtsschub einleitete.
Es sollte auch Erwähnung finden, dass die beiden hier aufgeführten Bärenmarktcharts den Super-Crash von 1980 bis 1982 nicht zeigen. Den entsprechenden Goldpreischart zu diesem Super-Crash finden Sie hier und den für Silber hier.
Die Frage, die sich die Edelmetallbullen stellen, ist, wie viel Leid sie noch ertragen müssen, bevor der neue Bullenmarkt beginnt? Das ist schwer zu sagen, sofern man keine Kristallkugel in der Hand hält. Ich bin der Meinung, dass hier alles von Gold abhängt. Während dieses Bärenmarkts haben wir immer wieder erlebt, dass die verschiedenen Vermögenswerte des Edelmetallkomplexes (beispielsweise die Goldminenaktien) extrem billig und überverkauft aussahen und die Preise dennoch weiter einbrachen.
Der nachfolgende Silber-Bärenmarktchart zeigt, dass der aktuelle Preisrückgang bei Silber zu den längsten und drastischsten der jüngeren Zeit zählt:
Das Entscheidende ist, dass Gold zunächst einmal eine ordentliche Abwärtskorrektur hinlegen muss, bevor der Bärenmarkt vorüber ist, und ich bin der Auffassung, dass das gelbe Metall bisher noch gar keine richtige Korrektur durchgeführt hat. Wir dürfen hier ja nicht vergessen, dass Gold ausgehend von seinem Allzeithoch im September 2011 bisher gerade einmal um 40% im Preis gefallen ist, während selbst der S&P 500 Index in 2008 und 2009 um 55% korrigierte. Warum soll mit Gold nicht dasselbe geschehen? Aktuell kaufe ich Silber zu (und habe das jüngst erst wieder knapp über der Marke von USD 15,00 pro Unze getan), dennoch glaube ich, dass der Bärenmarkt das gelbe Metall noch weiter nach unten treiben könnte, um die Marke von USD 1.000 pro Unze zu testen.
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