David Tablish, Rambus1.com, 20.05.2015

Der erste Chart, den ich Ihnen heute zeigen möchte, ist der langfristige Monatschart des US-Dollar-Indexes, den ich Ihnen bereits vor rund 2 Wochen zeigte. Der US-Dollar kam dabei in Kontakt mit der oberen Linie eines riesigen 30-jährigen abfallenden Keils, die bei 93,5 Punkten verläuft. Darüber hinaus habe ich eine verlängerte Nackenlinie von dem Schulter-Kopf-Schulter-Hoch des Jahres 2000 eingezeichnet, die bei rund 92 Punkten verläuft. Der kleine braune Kasten zeigt Ihnen, wo ich auf Stützung hoffe. Bisher hat die obere Linie des Keils ihre Sache gut erledigt und sich von einer Widerstandslinie in eine Stützungslinie verwandelt. Hier findet derzeit ein wichtiger Test statt, und es sieht bisher so aus, als würden die US-Dollar-Bullen das Heft in der Hand behalten.

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Der nächste Chart des US-Dollars ist der alte Fraktal-Chart, der Ihnen den Ausbruch aus der riesigen Basis im letzten Jahr sowie die daraufhin einsetzende Impulsbewegung zeigt. Nach einem großen Kurssprung wie diesem muss ein Wert für einen gewissen Zeitraum erst einmal konsolidieren, um seinen überkauften Zustand wieder abzubauen. Wenn das Anfangs-Tief etabliert ist, wie im obigen Chart zu sehen ist, müssten wir dann wenigsten noch ein Hoch und ein Tief für das nächste Konsolidierungsmuster bekommen, zwischen denen der Wert gehandelt wird. Das wird durch die zwei roten horizontal verlaufenden Trendlinien veranschaulicht. Niemand weiß, welche Art von Konsolidierungsmuster der US-Dollar ausbilden wird, aber hier haben wir jetzt einen perfekten Ort, wo sich ein Konsolidierungsmuster entwickeln könnte. Das bedeutet, dass wir jetzt eine Rally sehen könnten, die bis zum alten Hoch reicht, und dann wenigstens noch einen weiteren Rückgang, so dass wir wenigstens auf 4 Umkehrpunkte kommen. Und wenn wir etwas mit dem potenziellen Handelskanal herumspielen – wenn ich vom Ausbruchspunkt der riesigen Basis Nr. 2 bis zum jüngsten Hoch messe und diese Größe dann dem Ausbruchspunkt an der oberen roten Linie hinzufüge, kommen wir auf ein Preisziel im Bereich von rund 120 Punkten – ein Preisniveau, das zuletzt beim Hoch des Jahres 2000 erzielt wurde. Das ist natürlich reine Spekulation, denn wir wissen nicht, ob die obere rote Linie tatsächlich eine horizontale Trendlinie sein wird, die uns ein Rechtecks-Muster beschert, oder ob es sich letztlich nicht doch um eine abfallende Linie handelt, wodurch das Ganze dann zu einem Dreiecksmuster würde. Wie dem auch sei, sollte sich der aktuelle Handelsbereich tatsächlich als Konsolidierungszone herausstellen, dürfte das alte Hoch von 2000 bei 120 Punkten in den Blick rücken.

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Der nächste Chart ist ein Kombo-Chart, auf dem sich Gold oben und der US-Dollar unten befinden. Sollte der US-Dollar im Rahmen seiner aktuellen Rally-Phase eine Konsolidierung durchführen, welche Folgen würde das dann für den Goldpreis haben? Wie Sie sehen, notiert Gold aktuell näher am unteren Ende seiner Stützungslinie, während der US-Dollar noch einigen Raum nach oben hat, bevor er die obere rote Linie seines neuen Handelskanals erreicht. Wird der US-Dollar das gelbe Metall unter die Stützungslinie zwingen? Es dürfte interessant sein, zu beobachten, wie das Ganze in den kommenden Wochen und Monaten ausgeht. Der untenstehende Chart bescherte mir den ersten guten Hinweis darauf, dass der US-Dollarbärenmarkt vorbei ist. Auf dem Chart ist die große Divergenz von 2008 und 2011 zu sehen (lila gestrichelte Linie). Der Unterschied war in 2011 viel größer als in 2008. Gold begann 2008 mit seinem fast schon parabolischen Preisanstieg, während der US-Dollar sein Bärenmarkttief ausbildete. Gold erreichte sein Hoch schlussendlich im September 2011, während der US-Dollar ein höheres Tief als in 2008 etablierte. Das war eine enorme Abweichung (siehe lila Pfeile).

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Der nächste Chart ist ein Kombo-Chart auf Wochenbasis, bei dem der US-Dollar und Gold gegenübergestellt werden. Dieser Chart zeigt, dass der US-Dollar fast um das 38%ige Retracement-Niveau fiel, bevor er seine Ausbruchsrally einleitete. Gold zeigt Ihnen, warum diese Korrektur so schmerzlich gewesen ist: Das gelbe Metall ist derzeit nämlich immer noch damit beschäftig, seinen 7. Umkehrpunkt nach oben zu etablieren, was Bullen wie Bären gleichermaßen fertigmacht. Wie Sie sehen, notiert Gold derzeit in der Mitte seines fallenden Keils, also in der Mitte eines Niemandslands.

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Ich weiß, dass sich einige von Ihnen fragen, ob die US-Aktienmärkte auch gemeinsam mit dem US-Dollar steigen können. Im Folgenden sehen Sie einen weiteren Kombo-Chart, bei dem sich der US-Dollar oben und der S&P 500 Index unten finden. Dieser Kombo-Chart zeigt die Preisentwicklung von 1995 bis 2000, dem säkularen Bullenmarkthoch für den US-Dollar wie auch den S&P 500 Index. Die Antwort auf die Frage ist also ja, der US-Dollar und der US-Aktienmarkt können durchaus gemeinsam steigen.

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Als nächstes möchte ich Ihnen den Tageschart des Euros zeigen, der sich seit seinem März-Tief in einer Gegenrally befindet, da der US-Dollar mit einer Korrektur begonnen hat. Dieser Chart zeigt, dass der Euro einen bärischen auseinandergehenden Keil entwickelt, der jetzt gerade mit seinem 4. Umkehrpunkt begonnen hat. Sollte der Euro hier gerade ein Hoch etablieren, bildet der US-Dollar ein Tief aus, wie ich Ihnen anhand der obenstehenden Charts zeigte. Das wäre eine richtig große Sache, da ein abermaliger Anstieg des US-Dollars negative Auswirkungen auf die Rohstoffmärkte insgesamt hätte.

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Schauen wir uns als nächstes den GNX-Rohstoffindex an. Der Rohstoffindex hatte einen massiven Einbruch zu erleiden, ähnlich dem, der auch auf dem Euro-Chart zu sehen ist. Wenn man hier 1 und 1 zusammenzählt, sieht es so aus, als würde der GNX ebenfalls einen auseinandergehenden Keil entwickeln. Genauso wie der obenstehende Eurochart hat auch der GNX-Rohstoffindex nun mit seinem 4. Umkehrpunkt nach unten begonnen. Wir sollten hier im Hinterkopf behalten, dass das Muster erst dann vollständig ist, wenn die untere Linie tatsächlich auch getroffen wird. Wie Sie sehen, ist des dem Index nicht gelungen, das 38%ige-Retracement-Niveau seines großen Rückgangs zu erreichen, wodurch wohlmöglich eine Menge Marktteilnehmer an der Nase herumgeführt werden, die nach einer Reaktionsrally von mindestens 38% Ausschau halten, doch dafür hat es bisher nicht gereicht.

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Die nächsten paar Charts sind vom HUI-Goldbugs-Goldminenindex. Diese Charts hatten wir uns längere Zeit nicht mehr angeschaut. Einige von Ihnen werden sich vielleicht an den nachfolgenden Wochenchart des HUI erinnern, den ich Ihnen im letzten Jahr zeigte, als sich der Preis der äußeren schwarz gestrichelten Linie annäherte. Wir gingen damals short und ich sagte, dass man sich gut festhalten müsse, weil es eine holprige Fahrt werden würde. Ich hatte keine Ahnung, zu was für einer Achterbahnfahrt das Ganze letztlich werden würde. Wie Sie sehen, fiel der HUI daraufhin bis zu seinem alten Tief von 150 Punkten, und ich glaubte, dass er dieses Tief schlussendlich auch noch durchbrechen würde, nachdem er diese Marke bereits zwei Mal getestet hatte – aber weit gefehlt, denn heute testet er wieder die obere schwarz gestrichelte Linie seiner Trendkanals. Man könnte jetzt sagen, dass der HUI ein weiteres neues Dreieck unterhalb des vorangegangenen ausbildet. Ich habe Ihnen auch ein Schulter-Kopf-Schulter-Konsolidierungsmuster beim GDM gezeigt, und das würde auch beim HUI funktionieren. Der rosa schraffierte Bereich zeigt das zeitliche und preisliche Ziel für das Tief, sollte sich diese bärische Entwicklung bewahrheiten.

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Unten sehen Sie noch einmal genau denselben Chart, nur dieses Mal mit dem Schulter-Kopf-Schulter-Konsolidierungsmuster.

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Der nächste Chart ist ein langfristiger Wochenchart des HUI, auf dem links alle Konsolidierungsmuster der Bullenmarktjahre zu sehen sind. Schauen sie sich bitte an, wie der HUI keine Zeit verschwendete, zum nächsten Hoch zu schießen, nachdem eines der blauen Konsolidierungsdreiecke nach oben hin durchbrochen wurde. Wenn wir uns die rechte Seite des Charts anschauen, können wir den Bärenmarktrückgang sehen. Mein Fehler war, dass ich glaubte, dass es nach dem Ausbruch aus dem blauen Dreieck direkt zu einem Abwärtsimpuls kommt und danach vielleicht ein schneller Backtest folgen würde, so wie es bei den Dreiecks-Konsolidierungsmustern beim Bullenmarkt zu beobachten war. Ungeachtet dessen besteht für mich aber nach wie vor kein Zweifel daran, dass dieser Bärenmarkt immer noch im Gang ist.

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Es gibt ein weiteres Puzzlestück, das ich noch nicht ganz enträtselt habe. Normalerweise ist es nach einem netten und sauberen Konsolidierungsmuster wie dem blauen Dreieck beim obenstehenden Chart so, dass dem dann ein Ausbruch mit einem möglichen Backtest und dann eine Impulsabwärtsbewegung folgt. Das ist aber nicht passiert. Wenn eine Bewegung aus einem Konsolidierungsmuster heraus scheitert, sagt einem das normalerweise, dass sich die Konsolidierung in ein noch größeres Muster verwandelt oder sich direkt darunter ein neues Konsolidierungsmuster entwickelt, so wie es derzeit der Fall ist. Oftmals lassen sich diese zwei Muster dann zu einem noch größeren Konsolidierungsmuster zusammenfassen. Das andere mögliche Szenario ist, dass es eine Trendlinie gibt, die die beiden Konsolidierungsmuster voneinander trennt, das eine oben und das andere unten. Es gibt ein Chartmuster, das sich Fächerlinien nennt. Normalerweise ist es so, dass das Kursmuster nach dem Durchbrechen der dritten Fächerlinie komplettiert ist. Im Folgenden sehen Sie einen Monatschart des HUI mit drei Fächerlinien, die bei dem Tief von 2000 ihren Ausgang nehmen. Schauen Sie bitte, wie die Fächerlinie Nr. 2 unsere beiden Dreiecke separiert. Gewöhnlich kommt es zu einem Backtest an der Unterseite der oberen Fächerlinie, bevor der Preiseinbruch einsetzt. Vielleicht ist es das, was das rote Dreieck gerade treibt.

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Und hier noch einmal ein Linienchart des HUI auf Wochenbasis mit den entsprechenden Fächerlinien.

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Lassen Sie uns abschließend noch einen letzten Chart des HUI betrachten. Es ist ein langfristiger Monatschart, der Ihnen eine völlig andere Möglichkeit zeigt. Wenn Sie sich erinnern, hat der HUI in 2008 ein Schulter-Kopf-Schulter-Hoch ausgebildet und dann kam es zu der großen Abwärtsimpulsbewegung, der dann später eine fast vertikale Aufwärtsbewegung folgte. Dieser Anstieg endete dann an der Spitze eines riesigen Schulter-Kopf-Schulter-Hochs, dessen Entwicklung wir mitverfolgten, bevor es dann nach unten hin wegbrach. Wir haben also zwei Schulter-Kopf-Schulter-Hochs, die durch eine ziemliche starke Kursbewegung getrennt werden. Was wäre, wenn der HUI gerade eine riesige Doppelhochformation ausbildet, mit der der 11-jährige Bullenmarkt umgekehrt wird. Wenn ich die Doppeltief-Trendlinie beim Crashtief von 2008 ansetze und sie dann bis zur rechten Seite des Charts verlängere und die beiden Konsolidierungsmuster dazwischen integriere, macht das Sinn. Ob sich das bewahrheiten wird, keine Ahnung, aber es ist zumindest eine Möglichkeit.

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