Przemyslaw Radomski, Sunshineprofits.com, 01.07.2015

Gold und Silber gingen am Dienstag weiter zurück, aber die wirklich bedeutende Entwicklung fand bei den Edelmetallminen statt. Beide wichtigen Indizes dieses Sektors (der HUI und der XAU) gingen unter den Tiefs von 2008 aus dem Handel. Was kommt als nächstes? Werden Gold und Silber eine Rally hinlegen, so wie es Ende 2014 der Fall war?

Bevor wir uns der Lage bei den Goldminenaktien zuwenden, werden wir uns zunächst einmal die Metalle anschauen und mit Gold beginnen.

Am 30.06. schrieben wir nach der Goldrally vom Montag:

„Gold stieg am Montag … das war es dann aber auch schon an bullischen Hinweisen. Wenn man das Ausmaß dieser Kursbewegung seiner wahrscheinlichen Ursache (geschlossene Banken in Griechenland und Einführung von Kapitalverkehrskontrollen) gegenüberstellt, ist aber selbst dieser Preisanstieg noch bärisch. Gold reagierte auf diesen sehr bullischen Faktor praktisch überhaupt nicht, und das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass es Gold an Kaufkraft fehlt und es früher oder später weiter fallen wird.“

Nun, auf weitere Preisschwächen mussten wir dann auch nicht lange warten. Gold ging am Dienstag zurück und gab damit praktisch alle Zugewinne vom Montag wieder ab. Das Handelsvolumen, bei dem Gold zurückging, war nur geringfügig kleiner als das Handelsvolumen vom Montag, wo es stieg, was ebenfalls bärisch ist.

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Interessant ist, dass es in den letzten Monaten nur ganz wenige Fälle gab, wo Gold unter der Marke von USD 1.170 pro Unze aus dem Handel ging. Immer wenn Gold so niedrig schloss, ging es dann ganz schnell in Richtung USD 1.140 pro Unze. Uns würde es daher auch nicht überraschen, wenn sich Gold in den kommenden Tagen abermals an dieses Muster halten würde.

Die Lage am Silbermarkt hat sich nicht verändert. Silber ist bärisch gewesen und ist es immer noch. Der Preisrückgang vom Dienstag ist ein weiterer Schritt in Richtung unseres Preisziels.

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Und obwohl wir am Silbermarkt nichts Neues gesehen haben, kam es bei den Edelmetallminenaktien zu einer bedeutenden Entwicklung. Der XAU-Index und der HUI-Index fielen beide untere ihre Tiefs von 2008. Diese Einbrüche sind zwar noch nicht bestätigt worden, haben den Ausblick aber bereits eingetrübt und noch bärischer gemacht.

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Am Dienstag schrieben wir dazu:

„Die Goldminenaktien konnten sich letzte Woche relativ gut halten, da sie nicht unter ihre Tiefs von 2008 fielen … Die Goldminenaktien fielen am Montag, obwohl Gold stieg, und das ist bärisch. Die Stützung, die durch das Tief von 2008 geschaffen wurde, ist nicht durchbrochen worden, und das heißt, dass die Lage kurzfristig noch nicht extrem bärisch ist, dennoch hat sie sich weiter eingetrübt.

Wenn diese Stützung durchbrochen wird, könnte der daraufhin einsetzende Einbruch drastisch ausfallen. Es scheint daher aktuell gerechtfertigt, zumindest eine kleine spekulative Shortposition in diesem Markt zu halten.“

Den vorgenannten Einbruch haben wir jetzt gesehen – der HUI schloss unter 150 Punkten. Aber bevor wir sagen, dass die Situation extrem bärisch ist, würden wir gerne noch 2 weitere Tage mit Schlusskursen unter dem Tief von 2008 sehen. Mit anderen Worten: Wir würden zuvor gerne sehen, dass der Einbruch bestätigt wird.

Und beim XAU sehen wir exakt dieselben Signale wie beim HUI: Der XAU schloss unter seinem 2008 Tief, doch bevor das bedeutende Auswirkungen hat, müssen wir zunächst eine Bestätigung dieses Einbruchs sehen.

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Die Tatsache, dass beide Minenindizes unter ihre 2008 Tiefs gefallen sind, bestätigt die Kursbewegung ein wenig, das ist unseres Erachtens für eine echte Bestätigung der Einbrüche aber noch nicht ausreichend.

Das Wichtigste an den vorgenannten Einbrüchen ist, dass sie stattfanden, während der Edelmetallsektor aufgrund der Griechenlandkrise eigentlich hätte steigen müssen. Der Edelmetallmarkt legte aufgrund dieser goldfreundlichen Meldungen aber nicht nur keine Rally hin, sondern die Edelmetallminenaktien – die Gold im Rahmen einer Rally ausstechen müssten – gingen im Preis zurück und brachen dabei sogar unter eine bedeutende Stützung. Das sind unzweideutig sehr bärische Hinweise […]

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Lage am Edelmetallmarkt weiterhin bärisch bleibt. Basierend auf der enttäuschenden Entwicklung der Edelmetalle in dieser Woche und der sehr schwachen Performance der Goldminenaktien (Einbruch unter die kritische Stützung) hat sich der Ausblick nur noch weiter verschlechtert. Es ist noch nicht extrem bärisch, da die jüngsten Einbrüche bei XAU und HUI unter die Tiefs von 2008 erst noch bestätigt werden müssen. Daher erachten wir es zurzeit noch nicht als gerechtfertigt, unsere Short-Positionen zu verdoppeln. Wir stehen aber kurz davor. Es braucht jetzt nur noch 2 weitere Tage an Schlusskursen unter dem 2008 Tief, damit wir eine Bestätigung haben und die Lage extrem bärisch würde. Andererseits könnte es hier auch zu einer Umkehr kommen oder es könnte andere Hinweise der Stärke geben, die uns dazu veranlassen, die Gewinne vom Tisch zu nehmen und Long-Positionen aufzubauen. Das scheint aktuell nicht sehr wahrscheinlich, dennoch wollen wir ein solches Szenario nicht ausschließen.

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