Es ist völlig unerheblich, ob das Geld durch Gold gedeckt ist oder wir mit Muscheln bezahlen – in Wahrheit sind es die korrupten und parasitären Berufspolitiker, die ganze Zivilisationen in den Abgrund reißen

Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 20.10.2015

Frage: Ich habe Ihr Interview auf Infowars [v. 19.10.2015] gehört. So wie ich das verstanden habe, würde ein Goldstandard rein gar nichts lösen, da das wirkliche Problem die Politiker sind und nicht das, was wir als Geld bezeichnen. Einige glauben, dass man einen frei konvertierbaren Gold-Standard einführen könnte, Gold also Geld wäre, wobei der Wert jedoch nicht gebunden ist. Ich habe echt meine Schwierigkeiten damit, zu begreifen, wie dies irgendetwas lösen würde, da es ja immer noch goldgedeckte Kredite gäbe und man am Ende auch nur wieder bei Papiergold landen würde. Das ist alles sehr verwirrend.“

Antwort: Es ist völlig unerheblich, was wir als Geld verwenden. Geld ist nur ein Tauschmedium. Vor 1934 verfügten alle Privatkredite in den USA über eine Gold-Klausel. Also ja, Sie haben Recht. Am Ende landet man bei mehr Gold, als in Wahrheit da ist. Das ist ein Aspekt, der jedem Kreditsystem innewohnt.

Das Problem ist, dass die Menschen darüber diskutieren, was Geld sein sollte, so als wäre diese Frage irgendwie von Bedeutung. Unter einem Goldstandard kam es genauso zu Staatspleiten wie unter einem Papiergeldstandard. Das ist so, als würden Sie Ihre Frau beschuldigen, weil sie dabei versagt hat, Sie davon zu überzeugen, den Müll rauszubringen.

Das Problem ist nicht das Geld – und solange die Menschen sich auf Geld konzentrieren und glauben, dass die Politiker durch eine abermalige Hinwendung zu einem goldbasierten System plötzlich wie durch Zauberhand zu Heiligen würden, sind wir dazu verdammt, die Geschichte ein ums andere Mal aufs Neue zu durchleben, da man mit derlei Unsinn lediglich auf einer oberflächlichen Ebene diskutiert und dabei die Tatsache ignoriert, dass Staaten und Geldsysteme über viele Jahrtausende hinweg zusammengebrochen sind.

Wir haben eine Liste mit unzähligen Imperien, Nationen und Stadtstaaten, die seit dem Beginn historischer Aufzeichnungen zusammengebrochen sind, ganz gleich, was da gerade als Geld verwendet wurde. Der gemeinsame Nenner, der bei jedem Zusammenbruch da war, war der Vertrauensmissbrauch seitens der Politiker.

Was ist mit der Athener Krise von 354 v. Chr.? Da braucht man lediglich die Namen auszutauschen und schon haben wir 2007. Oder was ist mit der Römischen Schuldenkrise von 53 v. Chr., wo die Zinsen in die Höhe schossen, weil die Politiker Kredite aufgenommen hatten, um sich beim Volk Stimmen zu kaufen? Was ist mit der Römischen Schuldenkrise von 49 v. Chr., die in einer Revolution mündete. Ja – in all diesen Fällen wurde Gold als Geld verwendet, doch es konnte keine einzige Krise verhindern.

Wenn die Menschen ihre Goldbrille absetzen und mal ihre Augen aufmachen würden, würden sie auch begreifen, dass das Papiergeld (Fiat) nicht die Ursache ist. Beispielsweise hatte China durchweg nur Fiatgeld genauso wie Ägypten bis zur Eroberung durch Alexander den Großen. Ihre Gemeinsamkeit war, dass es dort Berufspolitiker gab. Aristophanes (ca. 446 – 386 v. Chr.) sagte: „Hinter jedem Stein lauert ein Politiker.“ Seitdem hat sich rein gar nichts geändert.

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