Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 04.02.2016

Frage: „Brauchen wir einen fallenden Dollar, so wie es heute passiert ist, damit Gold steigt?“

Antwort: Nein, wenn die Mehrheit feststellt, dass der Staat in echten Problemen steckt, wird Gold gemeinsam mit Aktien steigen, so wie es auch bis ins Jahr 1980 und ins Jahr 1929 (auf Basis eines Währungskorbs) hinein der Fall war. Die Presse posaunt derzeit immer noch heraus, dass alles in Ordnung sei und der Staat alles im Griff hätte. Die Umfragen zeigen unterdessen, dass die Bevölkerung zunehmend das Vertrauen verliert. Das ist ein schrittweiser Prozess, der 2017 richtig hochkochen wird.

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Die wirkliche Funktion von Gold ist, dass das Metall eine Absicherung gegen den Staat ist – Gold ist kein Inflationsschutz. Es gibt keinerlei konsistente Korrelation, die darauf hindeuten würde, dass ein Anstieg der Geldmenge zu einem Goldpreisanstieg führt. Wenn wir diese Theorie mal außen vorlassen und uns einfach nur die Daten anschauen, stellen wir fest, dass Gold immer dann steigt, wenn das Vertrauen in den Staat zurückgeht.

Als Gold 1980 auf die Marke von USD 875 pro Unze stieg, erreichte die US-Staatsverschuldung gerade USD 1 Billion. Aktuell nähern wir uns bei der US-Staatsverschuldung der Marke von USD 20 Billionen an. Es ist also völlig offenkundig, dass die Verkaufsmärchen, die zum Einsatz kommen, um Gold an den Mann zu bringen, reine Fiktion sind.

Im Folgenden sehen Sie den Goldpreis auf Jahresbasis von 1920 bis 1950 ausgepreist in einem internationalen Währungskorb:

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Auf dem Chart ist zu sehen, was Gold tatsächlich von 1920 bis 1950 ausgepreist in einem Währungskorb tat – der Goldstandard von USD 20,67 pro Unze und später dann USD 35 pro Unze wird hier also ausgeblendet. Der US-Dollar schoss bis ins Jahr 1934 in extreme Höhen, und das ist auch der Grund dafür gewesen, warum Roosevelt den US-Dollar abwertete. Gold ist dann sogar unter den Goldstandardpreis von USD 20,67 pro Unze auf USD 19,78 pro Unze gefallen.

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So, und nun schauen Sie sich bitte den Goldpreis im Januar 1970 an. Da fiel der Preis des gelben Metalls unter den Bretton Woods Goldstandardpreis von USD 35 pro Unze. Ich war damals ein Kind. Ich war verblüfft. Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass Gold unter den offiziell festgesetzten Preis fallen könnte. Damit lag ich komplett daneben. Im Laufe der Zeit begriff ich, dass die Märkte immer einen falschen Ausbruch in die entgegensetzte Richtung starten, bevor es zu einem massiven Kursumschwung, dem Big Move, kommt. Man braucht also diese Art von Falscher-Flagge-Bewegung, weil dadurch alle aus dem Markt geworfen werden.

Und genau das ist es, was sich derzeit abspielt. Das muss einfach passieren. Erst werden alle auf dem falschen Fuß erwischt und umgehauen. Beim Euro ist die bärische Stimmung zu stark ausgeprägt, daher muss die Einheitswährung erst einmal eine Rally hinlegen, um die Shorts aus dem Markt zu werfen und sie zu dem Glauben zu verleiten, dass der Euro sein Tief ausgebildet hat und die quantitativen Lockerungsmaßnahmen nun endlich doch funktionieren. Und genau dann, wenn die Masse ihre Position ändert – Bang! – kommt die Gegenbewegung.

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Nehmen Sie sich daher vor den falschen Kursausbrüchen in Acht. Es handelt sich dabei lediglich um das Pendel, das sich in beide Extreme bewegt. Das ist notwendig, um die Energie für die Gegenbewegung bereitzustellen.

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