David Edwards, Raw Story, 12.05.2010

Der Journalist, der dabei mithalf die Geschichte über die Gefangenen vom Abu Ghraib Gefängnis im Irak an die Öffentlichkeit zu bringen, wo Iraker durch ihre US-Gefängniswärter gefoltert wurden, erzählte letzten Monat einer Zuhörerschaft auf einer Journalistenkonferenz, dass amerikanische Soldaten jetzt Gefangene in Afghanistan hinrichten.

Der Journalist der Zeitung „New Yorker“ enthüllte auch, dass die Bush-Regierung weit gediehene Pläne für einen Militärschlag gegen den Iran entwickelt hatte.

Auf der Global Investigative Conference in Genf kritisierte Hersh den US-Präsidenten Barack Obama und beschuldigte US-Streitkräfte, dass sie in „Schlachtfeldhinrichtungen“ involviert seien.

„Ich sagen Ihnen, in diesem Augenblick gehört es zu einer der größten Tragödien meines Landes, dass Herr Obama wegschaut, weil den Gefangenen, die man in Afghanistan gefangen nahm, genauso schreckliche Dinge passieren.“ so Hersh. „Sie werden auf dem Schlachtfeld hingerichtet. Unglaubliche Sachen finden statt, die nicht unbedingt berichtet werden. Manche Sachen ändern sich nicht.“

„Was sie nun an der Front tun, ist, sie erklären den Truppen, dass man innerhalb von ein oder zwei Tagen eine Entscheidung darüber treffen muss, ob der Gefangene den man hat, die Häftlinge, Taliban sind. Mann muss umgehend aus ihnen soviel taktische Informationen herausbekommen, wie man kriegen kann, also das Gegenteil der strategischen, weitreichenden nachrichtendienstlichen Informationen. Und wenn man nicht zur der Schlussfolgerung gelangt, dass es Taliban sind, muss man sie freilassen.

Was das bedeutet, und das wurde mir anekdotenhaft von fünf oder sechs verschiedenen Menschen berichtet, ist, dass Hinrichtungen auf dem Schlachtfeld stattfinden. Wenn Sie nicht beweisen können, dass sie Taliban sind, boom. Wenn wir es nicht selbst machen, dann übergeben wir sie afghanischen Truppen in der Nähe und bis wir drei Schritte weggegangen sind, fliegen die Kugeln. Und das findet jetzt gerade statt.“

Das Video wurde am Dienstag dem 11.05.2010 auf Michael Moores You Tube Account veröffentlicht.

Hersh kann auf eine lange Geschichte als Investigativjournalist zurückblicken und arbeitete viele Jahre für die Zeitung „The New York Times“. 1969 brachte er die Geschichte über das My Lai Massaker an die Öffentlichkeit.

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