Experten Treffen sich auf Dealy Plaza um die jüngsten Theorien zur Ermordung von JFK zu besprechen

Mark Anderson, American Free Press, 07./14.12.2009

Die Koalition für politische Attentate (COPA) und the JFK Lancer Group hielten vom 21. – 22. November ein gemeinsames Treffen zum 46. Todestag von John F. Kennedy ab. Der Präsident von COPA, John Judge, sagte, dass Kennedy durch einen „Staatsstreich“ ermordet wurde, weil er der Erschaffung eines durch Amerika erzwungenen weltweiten Imperiums Widerstand leistete.

Die Höhepunkte des Wochenendes in Dallas waren unter Anderem die Verleihung eines Sonderpreises an den wahrscheinlich einzigen noch lebenden Chirurgen der JFK und den beschuldigten „Einzeltäter“ und Schützen, Lee Harvey Oswald, im Parkland Krankenhaus operierte sowie eine starke Widerlegung des Buches „Reclaiming History“ des berühmten „Manson“ Staatsanwalts Vincent Bugliosi, in dem der seit langem umstrittene Bericht der Warren Kommission angebetet wird. Auf dem weltberühmten Grashügel an einem Denkmal stehend ermahnte Judge mit seiner starken Rede über den Widerstand JFKs gegen amerikanischen Imperialismus die 300 Zuhörer der Wahrheit ins Auge zu sehen:

„Sie fahren damit fort, die Geschichte in einem Tempo zu begraben, das wir kaum rückgängig machen können.“ so Judge zu seiner Zuhörerschaft auf Dealy Plaza entlang der Elm Street – die Szenerie der Erschießung von JFK im Schatten des früheren texanischen Schulbuchlagers an jenem Tag. Judge sprach nach einem Moment der Stille. Das Wetter war genauso, wie es auch an diesen schlimmen lange zurückliegenden Tag war. Die Schatten auf dem Gras waren dieselben. Während andere Redner, wie der britische Forscher Ian Griggs, darüber lamentierten, dass der JFK Vorfall noch nicht vollständig und endgültig geklärt sei – da wichtige Zeugen wegen der unbarmherzig davon laufenden Zeit wegsterben – sagte Judge, dass die Amerikaner ein und für allemal das Trauern um JFK überwinden und um JFKs Sache willen ihre ausgehölte Freiheit wiedergewinnen müssen.

„Es ist uns nicht erlaubt, nichts zu wissen und alles zu glauben“ sagte er und meinte damit, dass Menschen, die nicht wirklich wissen auch nicht handeln können.

Judge sagte das Ereignis am 22.11.1963 „war nicht ein einzelner Schütze in einem Fenster; es war ein Militärputsch…Sie kehrten den Kurs der Kennedys um, der darauf abzielte eine Entspannungspolitik mit der Sowjetunion einzuleiten, den Kalten Krieg und dasWettrüsten zu beenden, mit Nukleartests aufzuhören und aus Vietnam abzuziehen…die Steuer auf Ölkonzessionen abzuschaffen…die CIA in alle vier Himmelsrichtungen zu zerschlagen – das sind die Gründe, warum Kennedy ermordet wurde, nicht durch einen irren Einzeltäter, sondern durch eine gut organisierte Verschwörung und Vertuschung, die bis zur Spitze des Machtsystems dieses Landes geht.“

Als eine Art Prominenz erschien auch Russ Vanderveerdonk, der in Oliver Stones Film JFK aus dem Jahre 1991 den Präsidenten spielte und erinnerte sich an das beunruhigende Gefühl in der präsidialen Limousine langsam die Elm-Street hinunter zu fahren, genauso wie JFK es tat. Eine schwierige Brandvorrichtung wurde auf der Schulter montiert um den tödlichen Schuss nachzustellen, erinnerte er sich für AFP.

Judge fügte hinzu: „Sie können uns Verschwörungstheoretiker nennen, wenn sie alle anderen auch als Zufallstheoretiker bezeichnen.“ und sprach davon, wie Einige die Suche von COPA nach Antworten zu Fragen bei unterschiedlichen Attentaten verhöhnten. Hierzu gehören die Attentate an Robert F. Kennedy, Malcolm X und Martin Luther King. „John F. Kennedy war jemand, der sich gegen das System und die Richtung, die es in diesen Jahren einschlug, erhob.“ so Judge.

Er sagte JFK hätte keine U.S. Ressourcen in Vietnam verschwendet, respektierte die Souveränität anderer Nationen und lehnte es ab ausländische Führungspersonen zu stürzen.

Judge behauptete in Suitland im Bundestaat Maryland, nahe seinem Zuhause, sei das Nationalarchiv mit einem riesigen Datencenter, welches „die militärgeschichtlichen Aufzeichnungen der Vereinigten Staaten vom Zweiten Weltkrieg bis heute“ enthalte. „Diese Aufzeichnungen sind zum überwiegenden Teil freigegeben. Sie werden an diesem Ort in unterirdischen Gebäuden aufbewahrt…jedes dieser Gebäude hat die Größe von einem Morgen (4.000 Quadratmetern) und es gibt dort 27 dieser Gebäude – das sind über 27 Morgan (100.000 Quadratmeter) an Unterlagen und klassifizierten Dokumenten unserer Militärgeschichte. Denken Sie, dass Amerika Ihnen gehört? Wenn man seine Geschichte nicht besitzt, ist man ein erobertes Volk…Das ist es nämlich, was Eroberer machen – sie nehmen den Menschen ihre Geschichte weg.“

Bemerkenswerterweise gibt es, wie AFP bestätigen konnte, verschiedene Orte Nationaler Archive, darunter eines in College Park, Maryland, wo das Jackett, die Krawatte und das Shirt, das JFK an jenem schicksalsreichen Tag trug aufbewahrt sind. Alle präsidialen Bibliotheken sind Teil des Systems der Nationalen Archive, darunter auch die JFK Bibliothek in Boston.

Jim DiEugenio, Autor des Buches „Destiny Betrayed“ und Herausgeber der Zeitschrift Probe, nahm an beiden Konferenzen im Lawrence Hotel und Adolphus Hotel teil um Vincent Bugliosis 2000-seitigen Schinken zu entkräften, von dem er sagt, es sei praktisch eine Hetzschrift gegen Jeden der die Warren Kommission als fadenscheinige „Untersuchung“ über die Ermordung JFKs ansieht. Besorgt darüber, dass jemand mit Bugliosis Ruf das abschließende Wort bei JFK haben wird sagt er, dass Bugliosi sich bei jedem anderen Thema gut auskenne und es angenehm ist mit ihm zu sprechen, aber wenn es um JFK geht „ist es wie ins Bermuda Dreieck zu fliegen“ und nichts auf einmal mehr Sinn ergibt.

Er warnte, dass das riesige Buch mit zahlreichen Fehlern kritisch hinterfragt werden müsse, da Bugliosi angeblich mit dem Schauspieler Tom Hanks an der Produktion eines großen „Doku-Dramas“ arbeitet, rechtzeitig zum 50. Todestag im Jahre 2013, was in starkem Maße dazu dienen könnte den jüngeren Generationen erneut die Spinnereien der Einzeltätergeschichte zu verkaufen.

DiEugenio, bekannt dafür eine außerordentlich detaillierte Widerlegung von Bugliosis Buch im Internet veröffentlicht zu haben, sagte AFP, dass Bugliosi beim Schreiben des Buches Unterstützer gehabt habe, was zum Teil auch erklärt, warum es seiner Meinung nach bei Weitem schlimmer als die anderen Bücher des berühmten Rechtsanwalts ist, zu denen auch „Helter Skelter“, über die Verbrechen von Charles Manson, und „The Prosecution“, eine Anklage gegen George W. Bush wegen dem Irakkrieg, gehören.

Keiner aus den beiden Gruppen, die sich in Dallas trafen, glaubt der Warren Kommission, ungeachtet möglicher Meinungsunterschiede unter ihnen. Ein Beispiel hierfür ist der Forscher Robert Groden, der die COPA Konferenz besuchte und seine Bücher im Anschluss daran auf dem Grashügel neben dem Lattenzaun verkaufte, von dem aus, so wird behauptet, zusätzliche Schützen auf JFK geschossen haben. Groden, eine wichtige Figur des Untersuchungsausschusses des Repräsentantenhauses zur Überprüfung der Attentatsuntersuchung, glaubt, dass der Zapruder Film authentisch ist.

Aber andere respektierte Forscher wie Jack White und Jim Fetzer, welche nicht in Dallas zu den Veranstaltungen kamen, sagen der Film sei gefälscht um einen falschen Eindruck der Ereignisse des 22. Novembers 1963 zu erwecken. Der gemeinsame Nenner der zwei Forschergruppen ist, dass keine von ihnen denkt, dass Oswald alleine handelte, wenn er überhaupt daran beteiligt war.

Michael Collins Piper von AFP schrieb in seinem hoch angesehenen Buch „Final Judgement“, dass der israelische Mossad starken Einfluss auf den Tod von JFK gehabt hätte. Bedauerlicherweise wurde dieser Ansatz von anderen Rednern der Konferenz nicht weiter verfolgt. Ein Buchhändler am Lawrence Hotel verkaufte während der COPA Veranstaltung Bücher mit allen vorstellbaren Perspektiven zu dem Thema, darunter auch Pipers Buch.

Ein Ehrengast der Lancer Group, Dr. Robert McClelland, sprach im Adolphus Hotel zur Zuhörerschaft und sagte, er denke, dass der tödliche Schuss von dem Lattenzaun abgegeben wurde. Seiner Meinung nach spielte Oswald nur eine unbedeutende Rolle, schoss einmal auf JFK, wobei die Kugel durch den Rücken ging, ein Bruchstück durch den Nacken von Kennedy, dann nach vorne austrat – ohne jedoch den texanischen Gouverneur John Connally zu treffen.

Ein anderer Arzt des Parkland Krankenhauses der versuchte JFK zu retten, Dr. Malcolm Perry, sprach jedoch mit dem Gerichtsmediziner vom Bethesda Krankenhaus und erklärte später McClelland, dass es ihm so vorgekommen wäre, als sei das kleine Schussloch unterhalb der Stirn eine Eintritts- und keine Austrittswunde.

Die Lancer Group verlieh McClelland den „Mary Ferrell Pioneer Award“ „Als Anerkennung für Ihr Engagement für die wirkliche Geschichte der Ermordung an Präsident John F. Kennedy“.

„Lancer war der Codename des Secret Service für Präsident Kennedy.“ sagte Debra Conway, Vorsitzende der Lancer Group, am Morgen nach McClellands Rede. „Wir dachten, dass dies ein wundervoller und einzigartiger Weg ist zum Ausdruck zu bringen, dass wir keine Geheimnisse mehr wollen…So wurde JFK Lancer zu unserem Symbol und unserem Namen, wir sind Aktivisten, die sich für Dokumentenfreigabe einsetzen.“

Griggs freute sich auf den Tag, „wenn wir am 22. November nicht mehr hier sein werden. Wir werden diese Sache geklärt haben und es wird vorbei sein. Das ist jetzt der 46. Todestag – 46 Jahre und wir verstehen es immer noch nicht. Wann wird es vorbei sein?“

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