David Redick, Activist Post, 07.09.2010
Dass die US-Regierung Fiatgeld zum offiziellen Zahlungsmittel machte, hatte entscheidende Auswirkungen auf die Geschichte, unser Land und die gesamte Welt. „Fiat“ bedeutet, das Geld ist wert, was die Regierung sagt, dass es wert ist, obwohl der Marktwert des Materials, aus dem das Geld hergestellt ist, mehr oder weniger vom Nominalwert abweichen kann. Beispiele hierfür sind der wertvolle Silberdollar und das wertlose Papier. Auf beiden steht der Wert von USD 1. Bei der American Eagle Goldmünze wird der Wert für 1 Unze Gold mit USD 50 angegeben.
Wenn ein Land zu viel Falschgeld schafft, wird dieses Geld von den Verkäufern beim Zahlungsvorgang in der Regel gemieden oder die Käufe der Anleihen des Landes werden aufgrund des fallenden Werts ausgesetzt und die Party ist vorbei. Die USA befinden sich jedoch in einer einzigartigen und in der Geschichte beispiellosen Situation: Unser Geld ist faktisch die weltweit vorherrschende „Reservewährung“. Jeder wird den US-Dollar für Zahlungen akzeptieren und Dollars oder in Dollar denominierte Werte halten. Banken halten den US-Dollar als Reserve, so als wäre es Gold. Wir können aus dem nichts neues Geld schaffen und die Verkäufer von Waren und Dienstleistungen werden es auf der ganzen Welt akzeptieren. Wir können damit auch Schulden bezahlen, selbst wenn die Bundesregierung sich in ausschweifenden Ausgabeorgien ergeht.
Wir haben den privilegierten Status des US-Dollars auf viele unmoralische und kontraproduktive Arten missbraucht. Dies ist der tiefer liegende Grund für unsere größten Probleme wie die Auslagerung von Arbeitsplätzen durch den exzessiven Import von Waren (anderen Länder wäre das Geld ausgegangen, die USA können so viel Geld schaffen, wie benötigt wird), die auf überschüssigem Geld basierenden schrägen Banken- und Wertpapiergeschäfte sowie die ausschweifenden Ausgaben und Schulden von Privatpersonen und die Kriege.
Die Bedeutung unserer Fähigkeit, die Schulden unseres Landes an andere Länder weiterzureichen ohne dafür unser Geld in ihres tauschen zu müssen, sollte nicht unterschätzt werden. Dieser Umtauschprozess würde normalerweise eine Marktbewertung auslösen, wodurch der Wert des US-Dollars sofort einbräche. Vielmehr sind andere Länder im Gegenzug noch dazu genötigt Dollars zu kaufen um den Großteil ihrer Importe zu bezahlen. Dabei werden sie mit sinkenden Währungskursen konfrontiert, so als wären sie es gewesen, welche die Geldmenge zu stark ausweiteten. Wir haben diesen Weltreservestatus missbraucht und ab Mitte 2009 begannen andere Länder nach Alternativen wie dem Yuan, Yen, einem Währungskorb und ähnlichem zu suchen.
Die meisten Menschen sind sich überhaupt nicht im Klaren darüber, dass der US-Dollar in seiner Funktion als Reservewährung für die meisten Zahlungen unter den Ländern verwendet wird. Beispielsweise kauft Indien brasilianischen Kaffee mit US-Dollar. Daher halten sich alle Länder einen Dollarvorrat um ihn beim Handel zu verwenden.
Auch müssen alle Banken über genügend Reserven verfügen um eine starke Eigenkapitalquote für die Bedienung von Verbindlichkeiten, hauptsächlich Abhebungen und zeitlich begrenzte Einlagen, vorweisen zu können. Da der US-Dollar von der Welt als „so gut wie Gold“ angesehen wurde, verwendeten ihn die Banken zur Bildung von Kapitalreserven anstelle von Gold.
Seit seinem Aufstieg in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts ist der US-Dollar in 90% aller internationalen Transaktionen verwendet worden, was seit dem Jahr 2000 jedoch zurückgeht. Bis 2009 sank diese Zahl auf unter 70%. Rund 30% der internationalen Handelsgeschäfte finden in Euros oder Yen statt. Da die Wirtschaften in Ländern wie China immer stärker werden, kommen auch ihre Währungen immer mehr zum Tragen. China hat 2010 sogar damit begonnen seinen Yuan für internationale Transaktionen einzusetzen und es ausländischen Firmen erlaubt in Yuan denominierte Aktienfonds zu gründen.
Es gibt eine ganze Reihe internationaler Vereinbarungen um die Währungen zu verwalten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank sind aufgrund solcher Vereinbarungen ins Leben gerufen worden. Beide Organisationen sind kontraproduktive Ursachen für Ausgaben und Verzerrungen (einschließlich der Finanzierung korrupter Regierungen) und sollten gemeinsam mit der Federal Reserve abgeschafft werden.
Die Einlösbarkeit von gold- oder silbergedeckten Währungen wurde immer weiter beschränkt bis es 1944 zur Bretton Woods Vereinbarung kam, wo unter anderem die folgenden Regeln festgelegt wurden:
- 1. Es ist nurmehr Ländern nicht aber Privatpersonen erlaubt Papiergeld untereinander gegen Gold einzulösen.
- 2. Die Schaffung des Internationalen Währungsfonds um die Transaktionen durchzuführen.
- 3. Der US-Dollar wird zur offiziellen Reservewährung mit einem fixierten Preis von USD 35 pro Feinunze Gold.
Die USA hatten die Geldmenge nach dem Zweiten Weltkrieg so stark ausgedehnt, dass der Dollar stark and Wert verlor und Europa mit den sogenannten Eurodollars geflutet wurde. Frankreich begann schließlich für einen Großteil ihrer Dollars Gold zu verlangen, was in der berühmten Pressekonferenz von De Gaulle mündete, wo er am 04.02.1965 erklärte, dass die USA mit dem US-Dollar als Reservewährung ein „maßlos überzogenes Privileg“ hätten, das es den Amerikanern erlaubte ihre Schulden mit aus dem nichts geschaffenen Geld zu begleichen. De Gaulle sagte:
„Es kann kein anderes Kriterium, keinen anderen Standard als Gold geben. Gold, das unveränderlich ist, zu Barren und Münzen gegossen werden kann…das keine Nationalität besitzt und das ewig und universell als der treuhänderische Wert schlechthin akzeptiert worden ist.“
Frankreich begann damit seine Papierdollars in Gold einzulösen, aber Nixon weigerte sich schon bald darauf irgendwelchen anderen Ländern Gold zu übermitteln, da es uns ausging, woraufhin dann am 15.08.1971 auch die Bretton Woods Vereinbarung aufgekündigt und der Dollar ohne Einlösbarkeit wieder „liquide“ gemacht wurde. Innerhalb von wenigen Jahren hatten alle Länder dasselbe getan, auch die konservative Schweiz. Juchhu! Jetzt konnte jeder aus dem nichts Geld machen!
Die Federal Reserve zerstört den Wert unseres Geldes durch Ausweitung der Geldmenge. Der Beweis dafür findet sich in der Kaufkraftentwertung, wie man auf der Internetseite Measuring Worth sehen kann:
- 1912 brauchte man USD 1.202,05 um dieselbe Kaufkraft zu erreichen wie im Jahre 1774 mit USD 1.000. Das entspricht einem Verlust in Höhe von 17,7% in 138 Jahren oder 0,13% pro Jahr.
- 2008 benötigte man USD 22.427,40 um dieselbe Kaufkraft wie im Jahre 1913 für USD 1.000 zu erreichen. Das entspricht einem 95,5%igen Verlust in 95% Jahren oder 1% pro Jahr. Seit die FED existiert, hat sich die Kaufkraftentwertung nahezu verachtfacht!
Ein Rückgang der Kaufkraft des Dollars und die damit einhergehenden Preisanstiege folgten immer einer starken Erhöhung der Geldmenge (über 5% pro Jahr). Wie Sie der unten stehenden Grafik entnehmen können, hat der Dollar seit 1913, dem Zeitpunkt, als die FED gegründet wurde, 95% seines Wertes verloren. 80% dieses Kaufkraftverlusts fanden jedoch statt, nachdem Nixon 1971 die Bretton Woods Goldbindung aufhob, was zu einer noch schnelleren Ausdehnung der Geldmenge führte. Andere Faktoren, wie eine verringerte Versorgung mit Waren und Dienstleistungen, können ebenfalls zu Preisanstiegen führen, die monetäre Inflation hat der Kaufkraft jedoch ohne jeden Zweifel am meisten geschadet.
Die Hauptursache für einen 2.000%igen Anstieg der Preise seit 1913 ist also nicht eine Verringerung des Waren- und Dienstleistungsangebots, sondern die Erhöhung der Geldmenge. Wenn vor 1913 überschwänglich Geld geschaffen wurde, führte dies zu einer kurzzeitigen Inflation und panikartigen Bankenruns. Die 1913 geschaffene FED erlaubt jedoch einen langfristigen Missbrauch durch die Rettung solch insolventer Banken, was im Gegenzug zu moralischem Fehlverhalten bei den Banken führte, die seit 97 Jahren bis heute im Streben nach Gewinn enorme Risiken eingehen.
Ende 2008 kam es zu einem besonderen Währungsereignis, als Bernanke die mittlerweile berüchtigten Rettungsmaßnahmen auf die Spitze trieb und fast USD 1 Billion frischen Geldes in die US-Wirtschaft pumpte. Am 15.04.2008 hielt die FED Vermögen in Höhe von USD 866 Milliarden in ihrer Bilanz, das als Geldbasis für die Vereinigten Staaten diente. Am 15.04.2009 belief sich das von der FED gehaltenen Vermögen bereits auf USD 2,2 Billionen. Diesem Anstieg der Geldmenge wird ein Rückgang der Kaufkraft des Dollars folgen.
Auf internationale Ebene trat der US-Dollar nach dem Zweiten Weltkrieg als Weltreservewährung aus dem Grund in Erscheinung, weil alles Fiatgeld eigentlich als ein Teil der Wirtschaft des Emittenten angesehen wurde. Daher haben Papier großer und stabiler Regierungen und Wirtschaften auch einen guten Wert; in einem weltweiten Falschgeldsystem handelt es sich sozusagen um die beste Wahl. Bis vor kurzem waren die USA ohne Frage die stärkste Wirtschaftsnation der Welt und daher hatte der US-Dollar auch einen guten Wert im dem Sinne, dass er einen Teil der Wirtschaft repräsentierte. Seit 1971 haben die USA ihre Währung durch das Aufblähen ihrer Geldmenge jedoch weit mehr missbraucht als irgendeine andere Nation und riesige Mengen an Geld geliehen und ausgegeben.
Seitdem hat Dollar gegenüber internationalen Währungen rasch an Wert verloren – zwischen 1971 und 1999 rund 4:1 gegen die alten europäischen Währungen und zwischen 1999 und 2008 rund 2:1 gegenüber dem Euro. Seit 1971 verlor der Dollar rund 10:1 an Kaufkraft im Inland, was sich durch Preisanstiege in allen Bereichen bemerkbar machte, welche nicht subventioniert wurden oder Preiskontrollen unterlagen.
Aus Sicht der anderen Länder gehen damit Vertrauen und Wert der USA zurück und sie versuchen sich aktuell vom USD als Hauptreservewährung unabhängiger zu machen. Das hat massive Auswirkungen auf unsere Fähigkeit unsere Rechnungen bei anderen Ländern zu begleichen und könnte zu einem Zusammenbruch des US-Dollars, also einem mindestens 50%igen Kaufkraftverlust, führen.
Während des Booms von 2000 bis 2007 hatte Wall Street eine ganze Reihe von schwachen und schlechten Schuldeninstrumenten wie Subprime-Hypotheken, Kreditkartenschulden und ähnliches „verbrieft“ und dann dafür gesorgt, dass die mit den Bankern kollaborierenden Kreditagenturen (Moody´s, S&P usw.) diese Verbriefungen betrügerisch als AAA deklarierten. Durch diesen Prozess waren sie in der Lage, die schlechten Risiken weltweit an den Mann zu bringen, ihre Bücher davon zu bereinigen und dann noch mehr Profite zu machen, indem sie anderen schwachen Kreditnehmern weitere Kredite gaben.
Die ausländischen Banken kauften diese Wertpapiere arglos für Billionen US-Dollar, da sie in der Regel auf US-Immobilien beruhten, eine hohe Rendite aufwiesen und offensichtlich durch die US-Regierung abgesichert waren. Der ganze Prozess war von Beginn an betrügerisch, wurde jedoch vom US-Kongress und den Wall Street Eliten vorangetrieben, von denen viele Hunderte Millionen an Boni erhielten. Als sich dieser Erfolg verlangsamte und zum Verlust von US-amerikanischen Arbeitsplätzen und danach zu Hypothekenzwangsvollstreckungen führte, verloren diese betrügerischen Papiere an Wert und es kam zum weltweiten Crash der Ende 2008 begann.
Die Länder, von denen wir Importe kaufen, allen voran China, häufen Billionen US-Dollar an und kaufen unsere Schatzanweisungen um dafür ein paar Zinsen zu bekommen. Hierbei handelt es sich um Falschgeldrecycling, das mit Zinsen aus Falschgeld bedient wird, während alle Beteiligten darauf hoffen, dass dies ewig so weitergeht!
Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass das Spiel zu Ende sein könnte: China und Russland erklärten im Januar 2009 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, dass ein neues System notwendig sei um den USD als Weltreservewährung zu ersetzen. Für die USA ging es seit 1944 hoch her, aber unsere Ära der Kriegsfinanzierung, des US-amerikanischen Imperiums, der Auslandshilfe, der Importe und der Inlandsausgaben mit Falschgeld steht nun vor dem Aus. Andere Nationen sind es leid und können sich unser exorbitantes Privileg einer weltweiten Fiat-Weltreservewährung auch nicht mehr leisten.