Galoppierende Inflation in 2011: Die Geldbasis explodiert, die Rohstoffpreise schießen durch die Decke und die Federal Reserve hat vor noch viel mehr Geld zu drucken
The Economic Collapse, 02.10.2010
Sind Sie bereit für eine galoppierende Inflation? Es sieht nämlich bedauerlicherweise so aus, als würden wir uns genau dahin aufmachen. Die US-Geldbasis ist innerhalb der letzten paar Jahre förmlich explodiert und das ganze Geld beginnt jetzt bis zum Verbraucher durchzusickern.
Die Rohstoffpreise schießen buchstäblich durch die Decke und es ist unvermeidlich, dass sich diese Preisanstiege schon bald bei den Waren in den Geschäften niederschlagen werden. Der US-Dollar ist bereits beträchtlich abgesackt und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sich die FED danach sehnt endlich wieder mehr Geld drucken zu können.
All diese Dinge werden eine Zunahme der Inflation zur Folge haben. Natürlich konnten wir bereits in vielen Wirtschaftsbranchen eine Inflation beobachten. Flüge während der Urlaubszeit sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwischen 20% und 30% gestiegen. Die Versicherungsprämien sind landesweit um einen zweistelligen Prozentsatz erhöht worden und die Lebensmittelpreise sind still und leise angestiegen, sogar in Läden wie Wal-Mart.
Unterdessen beharrt die US-Regierung darauf, dass sich die Inflationsrate nahe null befindet. Jeder, der den regierungsamtlichen Zahlen zur Inflation Glauben schenkt, lebt in einer Fantasiewelt. Die US-Regierung manipuliert die offiziellen Zahlen zur Inflation bereits seit Jahrzehnten.
Was wir bisher gesehen haben, ist noch gar nichts. Da gerade eine immer weiter anwachsende Menge an Papiergeld über der Wirtschaft abgeladen wird, werden wir schließlich die schlimmste Inflation in der Geschichte Amerikas erleben. Die einzige wirkliche Frage ist doch, wie viel Zeit uns noch bleibt, bevor es soweit ist.
Nehmen Sie sich einen Augenblick und schauen Sie sich die unten stehende Grafik an. Sie zeigt die dramatische Ausdehnung der US-Geldbasis durch die FED in der jüngsten Zeit.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat diese Geldmengenausdehnung noch nicht zu höherer Inflation geführt, da der Großteil der Gelder durch Kreditaufnahmen der US-Regierung und US-Banken, welche die Gelder halten um ihre Reserven aufzustocken, aufgesaugt worden ist.
Diese Situation wird jedoch nicht ewig so weitergehen. Am Ende wird das ganze Geld seinen Weg durch die Nahrungsmittelkette bis in die Hände der US-Verbraucher nehmen.
Noch besorgniserregender ist der heftige Preisanstieg bei Rohstoffen, den wir innerhalb der letzten 12 Monate beobachten konnten. Alleine seit Juni dieses Jahres sind die Futures um 63% explodiert. Weizen wurde jüngst an der Chicagoer Rohstoffbörse mit USD 7 pro Bushel (ca. 27 kg) gehandelt.
Aber Weizen ist bei Weitem kein Einzelfall. Richard Bensen listete in seiner letzten Kolumne mit dem Titel „Inflationärer Cocktail in Arbeit“ viele der Rohstoffe auf, die im Verlauf der letzten 12 Monate bedeutend zulegten:
Nun wo diese Preisanstiege in die Produktionskette übergehen werden, stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch irgendeine Möglichkeit gibt, wie die Inflation verhindert werden könnte. Es ist an der Zeit den Tatsachen ins Auge zu sehen. Diese Kostenanstiege werden durch das System nach unten durchsickern und Sie werden mit Ihrer Gehaltszahlung nicht mehr so weit kommen, wie dies in der Vergangenheit der Fall war. Die Inflation kommt.
Viele clevere Investoren verstehen, was sich gegenwärtig abspielt. Deshalb haben wir aktuell auch starke Preisanstiege bei Gold und Silber. Am Freitag erreichte der Goldpreis das sechste Mal in Folge ein Allzeithoch. Auch Silber konnte jüngst außerordentliche Zugewinne verzeichnen und die US-Mint, die Prägeanstalt der Vereinigten Staaten, hat ihre Aufschläge auf den Spot-Preis beim Verkauf der American Silver Eagles von USD 1,50 auf USD 2,00 angehoben.
Unterdessen gibt es immer mehr Gerüchte, dass die FED Unmengen neuen Geldes drucken will. Am Freitag erklärte der Präsident der Federal Reserve Bank of New York, William Dudley, dass die in den USA gegenwärtig vorherrschende hohe Arbeitslosenrate und die niedrige Inflation „völlig inakzeptabel“ seien und führte aus:
„Weitere Maßnahmen sind wahrscheinlich gerechtfertigt, solange bis sich der wirtschaftliche Ausblick so entwickelt, dass er mich zuversichtlicher macht und wir in Kürze bessere Ergebnisse bei der Beschäftigung sowie der Inflation haben werden.“
Während seiner Ausführungen beschrieb Dudley sogar die Auswirkungen, die bei einer Bilanzerhöhung der FED um weitere USD 500 Milliarden zum Tragen kämen. Man sollte dabei bedenken, dass es sich hier nicht um irgendwen handelt, der derartige Kommentare von sich gibt, sondern um den Präsidenten der Federal Reserve Bank of New York, der wichtigsten der regionalen Bank des Federal Reserve Systems.
In den vergangen Wochen war es förmlich spürbar, mit welcher Inbrunst die Beamten der FED bei der Sache waren, wenn sie öffentlich die Möglichkeit in Erwägung zogen die US-Wirtschaft mit noch mehr Geld zu fluten.
Bisher hat nur sehr wenig funktioniert um die sterbende US-Wirtschaft wiederzubeleben. Die Federal Reserve und die Obama-Regierung werden langsam nervös, da das amerikanische Volk angesichts der wirtschaftlichen Situation immer frustrierter wird. Werden eine Flutung der Wirtschaft mit noch mehr Geld und die Schaffung von noch mehr Inflation Abhilfe schaffen? Nein, natürlich nicht, aber das nominell aufgeblähte Bruttosozialprodukt wird es Obama und der FED ermöglichen zu sagen: „Hey, die Wirtschaft wächst wieder!“
Wenn jedoch eine Flut an Papiergeld den Preis für in den USA produzierte Waren und Dienstleistungen um 5% verteuert und die reale Inflationsrate bei 10% liegt, sind wir dann besser oder schlechter dran? Man muss kein Genie sein um sich diese Frage zu beantworten. Lassen Sie sich von den Zahlen zum „Wirtschaftswachstum“ nicht an der Nase herumführen. Nur weil mehr Geld durch die Hände geht, heißt das noch lange nicht, dass sich dadurch auch die US-Wirtschaft verbessert.
Tatsache ist, dass zahlreiche amerikanische Familien in dem kommenden Inflationstsunami aufgerieben werden. Denken Sie doch einmal darüber nach. Wie weit werden Sie mit Ihrer Gehaltszahlung denn kommen, wenn 1 Liter Milch oder ein Laib Brot USD 5 kostet? Heutzutage ist es für eine vierköpfige amerikanische Durchschnittsfamilie bereits schwierig mit USD 50.000 im Jahr über die Runden zu kommen.
Wie viel Geld werden wir also brauchen, wenn die galoppierende Inflation einsetzt? Und glauben Sie ernsthaft, dass ihr Arbeitgeber ihnen die Gehaltssteigerungen einräumen wird, die notwendig sind um mit dieser ganzen Inflation mithalten zu können? Unter den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit Sicherheit nicht. Vielmehr ist es so, dass die durchschnittlichen Haushaltseinkommen landesweit zurückgehen.
Ben Bernanke versprach dieses Jahr gegenüber dem Kongress, dass die FED kein „Geld drucken“ wolle um den US-Kongress bei der Finanzierung der explodierenden Staatsverschuldung zu helfen. Haben Sie ihm das damals abgenommen? Hat überhaupt irgendjemand geglaubt, dass die Federal Reserve verantwortungsvoll handeln würde und versuchen würde die Geldmenge und Inflation unter Kontrolle zu halten?
Die Wahrheit ist doch, dass das ganze Federal Reserve System auf fortwährender Inflation und Ausdehnung der Staatsschulden beruht. Und unglücklicherweise wird die Inflation, wie oben beschrieben, in Zukunft noch viel gravierender werden.