Während Millionen US-Bürger keine Arbeit finden und zu Almosenempfängern verkommen, verleiben sich ausländische Staatsfonds riesige Teile der US-amerikanischen Infrastruktur ein

The Economic Collapse, 26.10.2010

Die meisten Amerikaner begreifen immer noch nicht, wie schlimm der wirtschaftliche Albtraum, mit dem wir nun konfrontiert sind, wirklich ist. Millionen von Amerikaner leben jetzt als Almosenempfänger in dem von ihren Vorvätern einst aufgebauten Land, während ihnen die Infrastruktur Amerikas durch korrupte Politiker buchstäblich unter ihren Füßen wegverkauft wird.

Die „offizielle“ Arbeitslosenrate in den Vereinigten Staaten liegt seit 14 Monaten in Folge über 9,5% und der durchschnittliche Amerikaner braucht heute rund 35 Wochen, um eine neue Arbeit zu finden. Die „offizielle“ Arbeitslosenrate ist jedoch irreführend, da sie keine Arbeiter beinhaltet, welche die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz aufgegeben haben oder Arbeitszeitkürzungen hinnehmen mussten und nur noch halbtags tätig sind.

Laut der Fernsehsendung „60 Minutes“ beläuft sich die wirkliche US-Arbeitslosenquote auf 17% und in Bundesstaaten wie Kalifornien sogar auf rund 22%, nimmt man die „entmutigten Arbeiter“ und die „Unterbeschäftigten“ hinzu.

Unterdessen nutzen fremde Länder ihre Staatsfonds, um atemberaubende Mengen an US-Infrastruktur aufzukaufen. Amerika steht 2010 buchstäblich zum Verkauf. Überall in den Vereinigten Staaten verleiben sich ausländische Mächte gerade Schnellstraßen, Häfen, Mautstraßen und sogar Parkuhren ein. Wir haben riesige Mengen an Vermögen und Arbeitsplätzen ins Ausland transferiert, und jetzt kommen genau diese Länder zu uns zurück und kaufen riesige Mengen an US-Infrastruktur, die sie mit gigantischen von ihnen angehäuften Dollarbergen bezahlen.

Weitverbreitete und lang anhaltende chronische Arbeitslosigkeit sollte eigentlich etwas sein, was Amerika nie wieder erleben würde. Unsere politischen Führer versprachen uns, das US-Finanzsystem sei so stark, dass es zu unseren Lebzeiten nie wieder zu einer neuen „Großen Depression“ kommen würde. Doch dann kam es zur Finanzkrise des Jahres 2008. Beispiellose Mengen an Amerikanern begannen ihre Arbeitsplätze zu verlieren und der US-Kongress tat etwas, was er nie zuvor getan hatte: Er beschloss den Anspruch auf Arbeitslosengeld auf 99 Wochen zu verlängern.

Diese Maßnahme des Kongresses kostete den US-Steuerzahler bisher rund USD 100 Milliarden, aber uns wurde versichert, dass es sich dabei um eine „vorübergehende“ Maßnahme handeln würde, die abgeschobenen Arbeitern die Möglichkeit geben würde einen neuen Arbeitsplatz zu finden.

Natürlich kann jeder amerikanische Industriearbeiter innerhalb von 99 Wochen eine Arbeit finden, ist doch so, oder? Falsch. Heute gibt es mindestens 1,5 Millionen „99ers“ – das ist die Bezeichnung für jene Amerikaner, die ihre 99 Wochen Arbeitslosengeldanspruch vollständig aufgebraucht haben und immer noch auf der Suche nach Arbeit sind.

So schlimm sich diese Zahl auch anhören mag, so ist es doch wahrscheinlich, dass sie immer weiter anwachsen wird. Aktuell sind bereits über ein Drittel aller Arbeitslosen in den Vereinigten Staaten seit über einem Jahr ohne Beschäftigung. Sollte der Trend weiter anhalten, werden wir am Ende mit Millionen von „99ers“ dastehen.

Die Fernsehsendung „60 Minutes“ brachte jüngst einen Bericht über diese „99ers“. Viele von ihnen haben eine sehr gute Schul- und Berufsausbildung. Wenn Sie diesen Bericht bisher noch nicht gesehen haben sollten, müssen Sie sich die paar Minuten Zeit nehmen und ihn sich anschauen. Das Video ist so schockierend, dass vielen von Ihnen die Kinnlade herunterfallen wird, noch bevor der Beitrag zu Ende ist.

Gibt es die „99ers“ also Grund optimistisch in die Zukunft zu blicken? Nein, nicht wirklich.

Fakt ist, dass es vielmehr Hinweise auf eine weitere Verschlechterung der Arbeitslosenrate in den Vereinigten Staaten gibt. Die saisonal nicht bereinigte Arbeitslosenerhebung von Gallup zeigt für den Monat September einen deutlichen Anstieg. Laut Gallup stieg die Arbeitslosigkeit von 8,9% im Juli auf 9,3% im August und 10,1% im September.

Darüberhinaus deutet auch die saisonal bereinigte „alternative Arbeitslosenquote“ von Shadow Government Statistics darauf hin, dass die Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten erneut zunimmt. Die alternative Arbeitslosenquote beinhaltet auch eine Schätzung mit „entmutigten Langzeitarbeitslosen“, die in den Regierungsstatistiken seit 1994 nicht mehr auftauchen:

Aber es ist nicht allein die riesige Zahl an völlig ohne Arbeit dastehenden Amerikanern, über die wir uns Sorgen machen sollten. Tatsache ist auch, dass aktuell mehr Amerikaner als je zuvor in der jüngeren Geschichte der Vereinigten Staaten in Teilzeitjobs stecken, weil dies die einzigen Jobs sind, die sie finden können. Die Zahl der Amerikaner, die gegenwärtig „aus wirtschaftlichen Gründen“ in Teilzeit arbeitet, befindet sich auf dem höchsten Stand seit mindestens 50 Jahren.

Unterdessen kaufen die Staatsfonds von Ländern wie Saudi-Arabien, China, Kuwait, Libyen, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten im gesamten Land Schnellstraßen, Häfen, Mautstraßen, ja sogar Parkuhren auf. Und was genau ist ein Staatsfonds eigentlich? Na ja, stellen Sie sich einfach riesige im Staatsbesitz befindliche Geldberge vor, die durch die Landschaft ziehen und nach Vermögenswerten Ausschau halten, die man sich einverleiben könnte.

Matt Taibbi beschrieb in einem kürzlich in der Zeitschrift Rolling Stone erschienen Artikel einige dieser Vermögenswerte der US-Infrastruktur, welche von diesen Staatsfonds gerade aufgekauft werden:

„Eine Mautschnellstraße in Indiana, der Chicago Skyway, ein Stück einer Schnellstraße in Florida, Parkuhren in Nashville, Pittsburgh, Los Angeles und anderen Städten. Einen Hafen in Virginia. Ein ganzes Bündel an öffentlichen Infrastrukturprojekten in Kalifornien, alle bereits entweder für 75 Jahre oder länger vermietet oder kurz davor – und das alles für einen einmaligen Pauschalbetrag von im besten Falle ein paar Millionen Dollar, gewöhnlich einfach nur, um dabei zu helfen ein oder zwei Löcher eines einzigen Haushaltsjahres zu stopfen.“

Wie sich herausstellt, haben die US-Politiker also herausgefunden, dass sie sich bei der Lösung ihrer Haushaltsprobleme mit dem Verkauf oder der Vermietung von Teilen der Infrastruktur behelfen können. Die fremden Länder, die auf Geld sitzen, das ausgegeben werden muss, sind sehr glücklich darüber zu uns in Land zu kommen und damit zu beginnen diese Infrastruktur aufzukaufen. Aktuell wird davon ausgegangen, dass der Rest der Welt mehrere Billionen Dollar mehr besitzt, als dem, was Amerika am Rest der Welt gehört. Im Verlauf des Artikels merkt Taibbi an, dass sich der Trend des Abverkaufs der Infrastruktur immer weiter zu beschleunigen scheint:

„Während ich dies schreibe, eilen Nashville und Pittsburgh mit ihren eigenen Parkuhr-Deals voran, so wie in L.A., während New York es in Erwägung zog, und die Stadt Miami hat jüngst erst ihre eigenen Pläne für ein Vermietungsgeschäft bekanntgeben. Schnellstraßen, Flughäfen, Parkgaragen und Mautstraßen – alles, was nicht niet- und nagelfest ist, manches ist es sogar – steht nun für unbekannte Bieter auf der ganzen Welt zum Verkauf.“

Bedauerlicherweise hat sich die Anzahl wie auch das Volumen großer Aufkäufe durch Staatsfonds im ersten Halbjahr 2010 ungefähr verdoppelt. Anstatt das „Land der Freien“ zu sein, verwandeln wir uns gerade rasch in das „Land, das an ausländische Nationen vermietet worden ist“.

Und wo haben diese Staatsfonds das ganze Geld her? Na von uns natürlich.

Jeden Monat kaufen die Vereinigten Staaten riesige Mengen an Öl aus dem Nahen Osten und riesige Mengen an billigem Plastikmüll aus China. Natürlich kauft der Rest der Welt auch eine ganze Menge von uns, aber bei Weitem nicht so viel, wie wir von ihnen. Somit enden jeden Monat zig Milliarden einst den Amerikanern gehörende US-Dollar in den Händen von Ausländern. Jetzt, wo ein Teil dieses Geldes wieder ins Land zurückkehrt, wird es dazu genutzt die Infrastruktur aufzukaufen.

Viele dieser Schnellstraßen und Mautstraßen, die gerade verkauft werden, sind bereits vollständig abbezahlt worden. Können Sie sich die Frustration der Steuerzahler in vielen dieser Gegenden vorstellen, wenn sie feststellen, dass ihnen eine Straße, die sie bereits vollständig mit ihren Steuerzahlergeldern abbezahlt haben, unter den Füßen wegverkauft wird?

Ein weiterer Ort, wo all diese von Ausländern gehaltenen US-Dollar hingehen, sind die US-Staatsanleihen. Fakt ist, dass dies von der Bundesregierung sogar noch befördert wird, schließlich müssen wir ja irgendwie unsere explodierenden Schulden finanzieren. Im Grunde genommen haben wir einige Leute im Nahen Osten und in Asien unglaublich reich gemacht und bitten sie nun, sie mögen uns doch das Geld zurückleihen, damit wir auch weiterhin über unsere Verhältnisse leben können.

Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten erreicht gerade mit Riesenschritten die Marke von USD 14 Billionen und ein großer Teil dieser Schulden gehört Ausländern.

Der Kreditnehmer ist der Knecht des Kreditgebers und wir werden gerade rasch vom Rest der Welt versklavt. Das ist nationaler Wirtschaftsselbstmord, aber unsere Politiker sind so süchtig nach Schulden geworden, dass kaum Hoffnung darauf besteht das Blatt in nächster Zeit wenden zu können.

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