Die Mehrheit der US-Bevölkerung verlangt schon heute eine höhere Rechenschaftspflicht der FED oder ihre Abschaffung

The Economic Collapse, 10.12.2010

Ist Ron Paul endlich in der Lage, etwas gegen die Federal Reserve zu unternehmen? Der Kongressabgeordnete Spencer Bachus, gegenwärtig gewählter Vorsitzender des Finanzausschusses des Repräsentantenhauses, erklärte, dass Ron Paul ab nächstem Monat den Vorsitz des geldpolitischen Unterausschusses übernehmen wird.

Damit erhält Ron Paul eine einflussreiche Position, die ihn in die Lage versetzt, auf die Federal Reserve starken Druck auszuüben. Ron Paul hatte bereits in früheren Jahren Gesetzesvorhaben eingebracht, die darauf abzielten, die US-Notenbank abzuschaffen. Diese Gesetzesentwürfe konnten sich jedoch nicht durchsetzen.

Während der letzten Legislaturperiode bemühte sich Ron Paul um eine vollumfängliche Überprüfung der Federal Reserve. Dieses Gesetzesvorhaben gewann auch eine ganze Zeit lang an Momentum, wurde am Ende jedoch nicht verabschiedet. Es wurde aber eine in ihrem Umfang sehr eingeschränkte Überprüfung der US-Notenbank bezüglich ihrer Aktivitäten während der jüngsten Finanzkrise beschlossen, bei der einige schockierende Sachverhalte an die Öffentlichkeit drangen.

Da nun so viele Mitglieder der Tea Party Bewegung in den neuen US-Kongress einziehen, könnten die Bestrebungen, der Federal Reserve mehr Rechenschaft abzuverlangen, so viel Unterstützung erhalten wie nie zuvor. Ron Paul erklärte bereits, dass er aktuell eine ganze Reihe von Anhörungen zur US-Geldpolitik plane, und deutete ebenfalls an, die Prüfung der FED erneut aufzuwerfen.

Und warum sollte die Federal Reserve auch nicht eingehend und vollumfänglich überprüft werden? Die Federal Reserve hat mehr Macht über die US-Wirtschaft als irgendeine andere Institution, und wurde seit ihrer Schaffung im Jahre 1913 trotz dieses Umstandes keiner einzigen Prüfung unterzogen. Und was würde mit einer Überprüfung überhaupt erreicht werden?

Nun ja, hoffentlich würde dadurch aufgedeckt werden, was sich innerhalb der US-Notenbank wirklich abspielt.

Eine außerordentlich stark eingeschränkte Untersuchung über die während der Finanzkrise getätigten Transaktionen der FED, zwang die US-Notenbank bereits dazu, Details zu 21.000 Transaktionen offenzulegen, die von Dezember 2007 bis Juli 2010 stattfanden und sich auf insgesamt über USD 3 Billionen belaufen.

Dabei stellte sich heraus, dass die Federal Reserve einfach so gigantische Berge praktisch zinsfreier Gelder an ihre Freunde in den größten Banken, Finanzinstitutionen und Konzernen auf der ganzen Welt weiterreichte.

Diese Enthüllungen führten dazu, dass sich viele Mitglieder des US-Kongresses die Frage stellten, was die US-Notenbank sonst noch so treibt. Beispielsweise war US-Senator Bernie Sanders aufgrund dieser „Rettungen durch die Hintertür“ der Federal Reserve völlig außer sich:

„Die USD 700 Milliarden Wall Street Rettungsgelder stellten sich im Vergleich zu den zig Billionen an Krediten – die fast zinsfrei vergeben wurden, und angesichts der anderen finanziellen Arrangements, welche die Federal Reserve an jede große Finanzinstitution austeilte – als Kleinkram heraus.“

Nun fragen sich mehr Kongressmitglieder als je zuvor in der jüngeren Geschichte in aller Öffentlichkeit, ob es nicht an der Zeit sei, bei der US-Notenbank den „den Vorhang zu lüften“. Für diejenigen, welche die Macht der Federal Reserve gerne umfangreich beschnitten sähen, dürfte es aktuell nur ein Ziel geben: Die Enthüllung der Machenschaften der Federal Reserve.

Fakt ist, dass umso mehr das amerikanische Volk über die Federal Reserve und ihre Aktivitäten Bescheid weiß, es sich umso mehr gegen die US-Notenbank ausspricht.

Diese Woche erklärte Senator Jim Bunning während seiner Abschiedsrede im US-Senat, dass umso mehr das amerikanische Volk auf die Aktivitäten der US-Notenbank aufmerksam wird, umso weniger Begeisterung darüber vorherrscht: „Die öffentliche Aufmerksamkeit gegenüber den Aktivitäten der FED nimmt zu, während die öffentliche Meinung über die FED abstürzt.“

Bedauerlicherweise werden die Auffassungen von Ron Paul und anderen der US-Notenbank nicht wohlgesinnten Mitgliedern der Tea Party von zahlreichen Mitgliedern der republikanischen Partei massiv bekämpft. In einem jüngst auf Bloomberg übertragenen Fernsehinterview wies der demokratische Abgeordnete Barney Frank auf diese Spaltung innerhalb der Republikaner hin: „ Ich glaube nicht, dass Ron Pauls Auffassungen über die FED die Ansicht der Mehrheit der Republikaner widerspiegeln.“

Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass sich die amerikanische Bevölkerung gerade auf die Seite Ron Pauls schlägt. Laut einer kürzlich von Bloomberg durchgeführten landesweiten Umfrage steigt die Zahl der Amerikaner, die es begrüßen würden, wenn die FED einer höheren Rechenschaftspflicht unterläge, oder sogar gänzlich abgeschafft würde:

„Danach gefragt, ob der Bank eine stärkere Rechenschaftspflicht gegenüber dem Kongress auferlegt werden, sie unabhängig sein, oder gänzlich abgeschafft werden sollte, erklärten 39%, dass sie mehr zur Rechenschaft gezogen werden müsste, und 16% erklärten, sie sollte aufgelöst werden. Nur 37% befürworteten den Status Quo.“

Das sind spektakuläre Zahlen. Die Mehrheit der Amerikaner will jetzt also, dass die US-Notenbank in ihrer Macht eingeschränkt oder gleich vollständig abgeschafft wird. Sollte Ron Paul in der Lage sein, die Verabschiedung einer umfassenden Prüfung der Federal Reserve durchzusetzen, dürften die Enthüllungen, die dadurch an die Öffentlichkeit gelangen, mit Sicherheit dafür sorgen, dass sich die öffentliche Meinung noch stärker gegen die FED wendet.

Und was ist eigentlich so schlimm an der Federal Reserve? Nun ja, stellen Sie sich einfach eine fortwährend arbeitende Schuldenschaffungsmaschine vor. Wussten Sie, dass die US-Staatsverschuldung jetzt 5.000 Mal größer ist als noch vor 100 Jahren?

Ja richtig, im Jahre 1910, also vor Verabschiedung des Federal Reserve Act, mit dem die US-Notenbank ins Leben gerufen wurde, belief sich die Staatsverschuldung gerade einmal auf USD 2,6 Milliarden. Seit diesem Zeitpunkt sind die Schulden buchstäblich explodiert.

Unter dem Federal Reserve System ist es der US-Regierung nicht nur möglich, einfach loszuziehen und Geld zu drucken, vielmehr ist es in Wirklichkeit sogar so, dass die FED selbst als Emittent unserer eigenen Landeswährung auftritt.

Immer wenn die US-Regierung sich mit der Federal Reserve darauf verständigt mehr Geld zu drucken, werden dadurch automatisch mehr Schulden geschaffen. Tatsache ist, wie ich bereits in der Vergangenheit schrieb, dass all unser Geld nun auf Schulden basiert. Keine Schulden, kein Geld.

Das aktuelle Geldsystem muss dringend abgeschafft werden. Die Bundesregierung sollte sich die Macht der Währungsemission wieder einverleiben und ein neues System implementieren, dass auf schuldenfreiem Geld beruht. Die Wahrheit ist doch, dass es einfach nur verrückt ist, wenn irgendeine souveräne Regierung Schulden aufnehmen muss, nur um mehr ihres eigenen Geldes zu produzieren.

Was wir unter dem gegenwärtigen Federal Reserve System stattdessen vorfinden, ist, dass die Geldmenge auf ewig weiter ausgedehnt wird, was dazu führt, dass der Wert unserer Währung fortwährend abgewertet wird und die US-Staatsverschuldung auch weiterhin explodiert, und zwar bis zu dem Punkt, an dem es schließlich zum Zusammenbruch des gesamten Systems kommt.

Seit der Schaffung der Federal Reserve im Jahre 1913 hat der US-Dollar über 95% seiner Kaufkraft verloren. Diese anhaltende Entwertung unserer Währung nennt sich „Inflation“, und stellt nichts weiter als eine versteckte Steuer dar, die bei jedem Mann, jeder Frau und jedem Kind in den Vereinigten Staaten zur Anwendung kommt.

Es ist eine unumstößliche Tatsache, dass jeder einzelne US-Dollar, den Sie besitzen, langfristig an Wert verlieren wird. Das amerikanische Volk wurde jedoch dazu gebracht, die sich fortwährend ausdehnende Staatsverschuldung und die anhaltende Abwertung seiner Währung als „rationalstes“ von der Menschheit jemals geschaffenes Wirtschaftssystem zu akzeptieren.

Und wer profitiert von all dem? Nun ja, im Fiskaljahr 2010 bezahlte die US-Regierung auf ihre Staatsschulden über USD 413 Milliarden an Zinsen. Man geht davon aus, dass diese Zahl in Zukunft sogar noch weiter in die Höhe schießen wird. Wäre es nicht eine feine Sache, wenn man von diesen USD 413 Milliarden einen Teil abbekäme?

Es stellt sich also heraus, dass der Geldverleih an die US-Regierung eine außerordentlich profitable Veranstaltung ist. Die USD 413 Milliarden sind Gelder, die zunächst vom amerikanischen Volk an die US-Regierung gingen, und von ihr dann im Nachgang an große Finanzinstitutionen, Länder in aller Welt und sehr reiche Banker überwiesen wurden.

Bekommen wir also etwas für diese USD 413 Milliarden? Nein, überhaupt nichts. Und bedauerlicherweise geht es nicht nur den Vereinigten Staaten so, da sich praktisch jede Nation auf dem Planeten in derselben Situation befindet.

Aktuell versinken die Regierungen überall auf der Welt in Schulden, und müssen ihre Bürger auspressen, damit sie in der Lage sind, ihre Verbindlichkeiten zu bedienen. In den Sprüchen Salomons in der Heiligen Schrift heißt es: „Der Reiche ist der, der über die Minderbemittelten herrscht, und wer borgt, ist ein Knecht des Leihenden.“ Die Amerikaner möchten allzu gerne glauben, dass sie „im Land der Freien“ leben, die Wahrheit ist jedoch, dass wir zu Schuldsklaven geworden sind.

Und noch schlimmer: Wir haben unseren Kindern und Enkelkindern ein Leben in Schulden beschert. Sie werden ihr ganzes Leben arbeiten müssen, um Billionen Dollars an Zinsen auf all die Schulden zu zahlen, die im Verlaufe dieser Generation angehäuft wurden.

Wie würden Sie es finden, in eine Welt geboren zu werden, wo die vorangegangenen Generationen einen Berg von USD 13 Billionen an Schulden aufgetürmt haben, und man von Ihnen nun erwartet, diesen wieder abzubezahlen? Es gibt einen Grund dafür, warum Menschen wie Ron Paul so besessen mit dem Thema Federal Reserve sind. Es ist nicht, weil sie vielleicht nichts Besseres zu tun hätten. Es ist, weil die Zukunft unseres Landes buchstäblich davon abhängt.

Während der gesamten Geschichte der Vereinigten Staaten haben uns US-Präsidenten, Spitzenvertreter des US-Kongresses und Geschäftsleute vor den Gefahren gewarnt, die eine Zentralbank mit sich bringt. Tatsache ist sogar, auch wenn dies in den Schulen nicht mehr länger gelehrt wird, dass die Debatte über das Zentralbankwesen eines der wichtigsten Themen zu Beginn der amerikanischen Geschichte gewesen ist.

Aber wir haben nicht auf diese Warnungen gehört. Wir waren überzeugt davon, dass wir es besser wissen. Nun gut, jetzt haben wir ein Wirtschaftssystem, das im Sterben liegt, und eine Schuldenlast von USD 13 Billionen, die wir an unsere Kinder und Enkelkinder weiterreichen. Vielleicht waren wir doch nicht so schlau, wie wir meinen.

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