Paul Joseph Watson, Infowars.com, 28.01.2011

Zbigniew Brzezinskis gefürchtetes “weltweites politisches Erwachen” ist nun voll im Gang. Revolten in Ägypten, Jemen, Tunesien und anderen Ländern stellen in der Tat einen gewaltigen weltweit immer weiter anschwellenden Aufschrei dar. Die Menschen fordern Freiheit, während die Agenda der Eine-Weltregierung in unermesslichem Umfang ins Wanken zu geraten droht – aber nur dann, wenn die Revolutionäre auch erfolgreich sind und verhindern können, dass sie von einer paranoiden und hoffnungslosen Elite vereinnahmt werden.

Während einer Rede vor dem Council on Foreign Relations in 2010 warnte Zbigniew Brzezinski – der gemeinsam mit David Rockefeller die Trilaterale Kommission ins Leben rief und regelmäßig an Bilderberg-Treffen teilnimmt – vor der Gefahr eines „weltweiten politischen Erwachens“, vornehmlich jüngerer Menschen in Entwicklungsländern, das drohe, die bestehende internationale Ordnung zu zerstören.

Wenn man sich die Worte Brzezinskis noch einmal im Lichte der aktuell überall in der Welt ausbrechenden Revolten vergegenwärtigt, wird einem klar, von welch entscheidender Bedeutung der Ausgang dieser Phase der modernen Geschichte für den geopolitischen Kurs der Welt sowie das Überleben und das Anwachsen der menschlichen Freiheit ist. Brzezinski führte aus:

„Das erste Mal in der Geschichte der Menschheit ist nun praktisch die gesamte Menschheit politisch aktiv – sie hat ein politisches Bewusstsein und wirkt politisch aufeinander ein…Der sich daraus ergebende weltweite politische Aktivismus führt zu einem starken Anwachsen des Strebens nach persönlicher Würde, kulturellen Respekt und wirtschaftlichen Möglichkeiten, in einer Welt, die schmerzlich durch die Erinnerungen jahrhunderterlanger Kolonialisierung oder imperialer Herrschaft mit Narben übersät ist…

Das weltweite Verlangen nach menschlicher Würde ist eine zentrale Herausforderung, die dem Phänomen des globalen Erwachens innewohnt…Dieses Erwachen ist gesellschaftlich massiv und politisch radikalisierend…Der praktisch universelle Zugang zu Radio, Fernsehen und zunehmend auch zum Internet schafft eine Gemeinschaft mit gemeinsamen Auffassungen und des Neides, welche die Menschen aufrütteln kann und durch welche politisch-demagogische oder religiöse Leidenschaften kanalisiert werden. Diese Energien überschreiten Landesgrenzen und stellen eine Herausforderung für die bestehenden Staaten sowie die bestehende globale Hierarchie dar, an deren Spitze sich Amerika aktuell noch befindet…

Die Jugend, speziell in der Dritten Welt, ist unruhig und aufgebracht. Die demographische Revolution, die sie verkörpern, ist somit eine politische Zeitbombe…Ihre potenzielle revolutionäre Speerspitze dürfte sich wahrscheinlich aus den Unmengen an Millionen von Studenten herausbilden, die sich oftmals in den intellektuell zweifelhaften ´Hochschul`- Bildungseinrichtungen der Entwicklungsländer zusammenballen.

Je nach dem, wie man dieses Hochschulbildungsniveau definiert, gibt es gegenwärtig weltweit zwischen 80 und 130 Millionen ´Hochschul`-Studenten. Typischerweise kommen sie aus der sozial instabilen Mittelschicht und sind von einer Art gesellschaftlicher Wut angefacht – diese Millionen an Studenten sind auf der Lauer liegende Revolutionäre, die bereits in großen Ansammlungen halbmobilisiert sind, über das Internet miteinander in Verbindung stehen und sich gerade neu positionieren, um im größeren Stile eine Wiederholung dessen aufleben zu lassen, was in früheren Jahren in Mexico Stadt oder auf dem Platz des Himmlischen Friedens geschah. Ihre körperliche Energie und ihre emotionelle Frustration warten nur darauf, von einer Ursache, einem Glauben oder Hass…entfesselt zu werden…

Die großen Weltmächte, die neuen und die alten, sehen sich auch einer neuen Realität gegenüber: Während das Tötungspotenzial ihrer militärischen Macht größer ist als je zuvor, befindet sich ihre Fähigkeit, den politisch erwachten Massen der Welt eine Kontrolle aufzuzwingen, auf einem historischen Tiefststand.

Rundheraus gesagt: Früher war es einfacher eine Million Menschen zu kontrollieren, als eine Million Menschen zu töten; heute ist es ungleich einfacher, eine Million Menschen zu töten, als eine Million Menschen zu kontrollieren.“

Es ist wichtig, an dieser Stelle nochmals zu betonen, dass Brzezinski das Aufkommen des „weltweiten politischen Erwachens“ nicht begrüßt, sondern vielmehr betrauert. Als einer der Chefarchitekten der „bestehenden globalen Hierarchie“, auf die er sich in oben stehendem Auszug der Rede bezog, stellt diese Entwicklung für Brzezinski eine direkte Bedrohung dar, da die anhaltende Fähigkeit der globalen Elite, die allgemeinen Weltgeschehnisse zu steuern, in Gefahr ist.

Brzezinski beklagt die Tatsache, dass es das Internet der globale Elite praktisch unmöglich gemacht hat, die politische Umwelt sowie die Gedanken und das Verhalten von Millionen von Menschen zu kontrollieren. Er bedauert somit genau den Sachverhalt, der dazu führte, dass Ägypten gestern den Zugang zum Internet sperrte – ein hoffnungsloser Versuch der ägyptischen Regierung die Aktivisten davon abzuhalten, sich gegen den Staat zu organisieren.

Wie es in der Regel der Fall ist, wenn es zu plötzlich entstehenden Aufständen und Revolutionen kommt, warnt uns die Geschichte, dass das, was wir beobachten können, nicht für bare Münze zu nehmen ist, und wir uns immer der zahlreichen fabrizierten und absichtsvoll geschaffenen „farbigen Revolutionen“ Gewahr sein müssen, die keinem anderen Zweck dienten, als es der globalen IWF/Weltbank-Elite zu erlauben, eine Schurkenmacht zu stürzen, um das Land durch die Hintertür mithilfe ihres im Nachgang installierten Marionettenregimes zu beschlagnahmen.

In den letzten Wochen hat sich der Dominoeffekt der weltweiten Revolutionen jedoch weiter beschleunigt, und es scheint sich hierbei um ein authentisches, vom Volk her kommendes Aufbegehren zu handeln, wo die Menschen wirkliche Freiheit und die Beendigung diktatorischer Regime fordern, welche in der Vergangenheit durch die Vereinigten Staaten und die Bankenelite unterstützt worden sind.

Die weltweiten Revolten erstrecken sich über den Nahen Osten und Nordafrika und streiften bereits Europa, wo es in Italien, Frankreich, Griechenland und Großbritannien im vergangenen Jahr zu Aufständen und Demonstrationen kam. Diese weltweite Revolte charakterisiert sich durch eine Gegenbewegung, die sich den Diktaturen entgegenstellt, Polizeibrutalität und politische Repressionen.

Diese Faktoren brodelten bereits einige Jahre unter der Oberfläche – und nur dank einer höheren Bildung und einem leichteren Zugang zu Informationen sowie der Fähigkeit, sich über das Internet zu organisieren, erklärte eine neue Generation von Aktivisten letztendlich, dass es jetzt genug sei. Die sich in die Höhe schraubenden Nahrungsmittelpreise heizen die Inflation an. Geringe Gehälter und eine hohe Arbeitslosigkeit spielten bei dieser Entwicklung ebenfalls eine zentrale Rolle.

Andrew Gavin Marshall schrieb in seinem exzellenten Artikel mit dem Titel „Werden wir gerade Zeugen einer globalen Revolution?“:

„Wir dürfen diese Proteste und Aufstände nicht einfach beiseite wischen, indem wir sagen, sie seien durch den Westens angefacht worden, sondern wir müssen vielmehr davon ausgehen, dass sie sich organisch entwickelt haben, während der Westen dann im Anschluss daran versuchte, die sich herausbildenden Bewegungen zu vereinnahmen und unter Kontrolle zu bringen.“

Im Falle von Ägypten, Jemen und Tunesien haben es mit drei Regimen zu tun, die alle über Jahrzehnte hinweg die Unterstützung des militärisch-industriellen Komplexes der USA genossen. Bei allen drei Regimen handelte es sich um absolut hörige Vasallenstaaten der Neuen Weltordnung. Für die globale Elite bestand in diesen Ländern gar keine Notwendigkeit, „farbige Revolutionen“ zu inszenieren.

Tatsächlich waren die Würfel bereits gefallen, als die Obama-Regierung gestern ihre Unterstützung für den seit 30 Jahren im Amt befindlichen ägyptischen Diktator Hosni Mubarak in Form eines PBS-Interviews zum Ausdruck brachte, in welchem der der US-Vizepräsident Joe Biden nahelegte, dass die Forderungen der Demonstranten illegitim seien.

Andrew Gavin Marshall führt hierzu aus:

„Die reflexartigen Maßnahmen imperialer Mächte bestehen darin, die repressiven Regime weiter zu bewaffnen und zu stützen sowie in der Möglichkeit, mithilfe verdeckter Operationen und offener Kriegsführung (wie es in Jemen getan wurde) Destabilisierungen zu organisieren.

Die Alternative dazu ist, eine Strategie der ´Demokratisierung` zu betreiben, bei der westliche Nichtregierungsorganisationen, Hilfsorganisationen und Organisationen der Zivilgesellschaft enge Kontakte und Beziehungen zur inländischen Zivilgesellschaft in diesen Regionen und Ländern knüpfen. Das Ziel dieser Strategie ist es, die inländische Zivilgesellschaft zu organisieren, zu finanzieren und ihr auf direkte Art zu helfen, damit sie ein demokratischen System nach dem Vorbild des Westens errichten kann und die Kontinuität der internationalen Hierarchie somit gewahrt bleibt.

Im Grunde genommen beinhaltet das Projekt der ´Demokratisierung` die Schaffung eines nach außen hin sichtbaren Konstrukts eines demokratischen Staates (Mehrparteienwahlen, aktive Zivilgesellschaft, ´unabhängige` Medien usw.), und dennoch bleibt die Kontinuität der Unterwürfigkeit gegenüber der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds, den internationalen Konzernen und den westlichen Mächten gewahrt.“

Wir sollten auch nicht vergessen, dass jedes Land, das sich seine Souveränität bewahrt, im eigenen Interesse handelt und versucht, so stark, wirtschaftlich und kulturell erfolgreich wie möglich zu sein, ein Feind der Globalisten ist.

Die internationale Hierarchie verlangt Unterwürfigkeit, Abhängigkeit, Schwäche und eine Verwässerung des nationalen Erbes und der Kultur, damit eine jede Nation in die Sphäre der Kontrolle der Weltregierung eingepasst werden kann.

Täuschen Sie sich nicht, was wir gegenwärtig beobachten können ist eine globale Revolution – das Zeitalter des Zorns fällt nun über uns herein, und die fallenden Dominosteine reichen über den gesamten Planten.

Ob der Ausgang dieser globalen Revolution die aktuelle globale Hierarchie stürzen wird, so wie es von Zbigniew Brzezinski befürchtet, bleibt abzuwarten. Das wird mit Sicherheit davon abhängen, wer die neuen Regierungen kontrollieren wird, mit denen die gestürzten Herrscher ersetzt werden.

Werden diese neue Regierungen von den Menschen kontrolliert, die den Veränderungsprozess in Gang brachten, oder werden sie von der Weltbank der Vereinten Nationen, dem Internationalen Währungsfonds, den Nichtregierungsorganisationen und dem Rest der globalen Elite kontrolliert, die gegenwärtig händeringend versuchen zu verhindern, dass ihre Agenda der Weltregierung aufs Abstellgleis geschoben wird.

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