In der heutigen Zeit gibt es keine Aktien- oder Devisenmärkte mehr, die nicht massiv seitens der Regierungen und Zentralbanken manipuliert werden. Privatinvestoren sollten diese Spielcasinos, wo aktuell nur Insider und Experten Geld verdienen können, meiden, wenn sie mit dem Metier nicht bestens vertraut sind
The Economic Collapse, 18.03.2011
Was machen die Regierungen und Zentralbanken, wenn in den Finanzmärkten Entwicklungen stattfinden, die sie nicht mögen? Ganz einfach: Sie intervenieren und manipulieren natürlich.
Am Freitag intervenierten die Zentralbanken der G7 in einer konzertierten Aktion, um dem steigenden Wert des Yen entgegenzuwirken. Doch warum taten sie das? Nun ja, man hatte Angst, dass ein steigender Yen die japanische Wirtschaft schädigen könnte, und das zu einer Zeit, wo die japanische Wirtschaft alle erdenkliche Hilfe benötigt.
Die Zentralbanken greifen also mit zunehmender Regelmäßigkeit direkt in den Devisenmarkt ein, um die gewünschten Ergebnisse herbeizuführen. Und bedauerlicherweise handelt es sich bei den Bemühungen, den Wert des Yens abzusenken, nicht um ein isoliertes Ereignis. Die Wahrheit ist, dass die Regierungen, Zentralbanken und große Finanzinstitutionen den Devisenmarkt, den Edelmetallmarkt und die weltweiten Aktienmärkte fortwährend zu ihren Gunsten manipulieren.
In der heutigen Wirtschaft „steht zu viel auf dem Spiel“, als dass man dem freien Markt noch trauen könnte. Fakt ist, dass kein einziger dieser Finanzmärkte noch als „freier Markt“ bezeichnet werden kann. Obwohl man nun auch nicht behaupten kann, dass die Märkte vollständig manipuliert werden, ist es wohl keine Untertreibung zu sagen, dass sie massiven Manipulationen unterliegen.
Wenigstens wurde der Öffentlichkeit die jüngste Manipulation öffentlich bekanntgegeben. Es wäre aber auch praktisch unmöglich gewesen zu verschleiern, dass alle Zentralbanken der G7 an ein und demselben Tag den Währungsmarkt manipulieren.
Das letzte Mal, als eine solch konzertierte Intervention im globalen Währungsmarkt durchgeführt wurde, war im Jahre 2000, als die Zentralbanken einschritten, um einen ins Schwanken geratenen Euro zu stützen. Doch die Wahrheit ist, dass die Zentralbanken den Devisenmarkt fortwährend manipulieren.
Einige dieser Eingriffe kommen dann auch ans Licht. Im September 2010 leitete die japanische Zentralbank Interventionen am Währungsmarkt ein, um den Wert des Yen abzusenken. Diese Aktion kostete USD 12 Milliarden und sorgte weltweit für Schlagzeilen. Auch die schweizerische Nationalbank hatte im vergangenen Jahr Verluste in Höhe von umgerechnet USD 15 Milliarden zu verkraften und versuchte, den raschen Anstieg des Schweizer Frankens zu vermeiden.
Zahlreiche Länder sind mittlerweile extrem sensibel geworden, was Währungsschwankungen betrifft. Im Besonderen gibt es eine ganze Reihe asiatischer Länder, die bekannt dafür sind, fortwährend im Währungsmarkt einzugreifen. Singapur ist beispielsweise bekannt dafür, dass es in die Devisenmärkte eingreift, um die eigenen Exporteure besserzustellen.
Und darum ging es auch bei der jüngsten Intervention zugunsten des Yen. Es ging darum, die japanischen Exporte zu verbilligen. Denn wer kann Japan aktuell eine Bitte abschlagen? Zumindest wird angenommen, dass Japan die G7-Länder bat, die Interventionen einzuleiten, was sie dann auch taten.
Der japanische Finanzminister Yoshihiko Noda erklärte Medienvertretern bezüglich dieser massiven Marktintervention seitens der G7:
„Angesichts der Kursentwicklung des Yen, die auf die tragischen Ereignissen in Japan folgte, haben sich die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Kanada und die europäische Zentralbank mit Japan darauf verständigt, gemeinsam im Währungsmarkt zu intervenieren.“
Aber der Devisenmarkt ist doch angeblich ein „freier“ Markt? Nun ja, wer das glaubt, dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Laut Kathleen Brooks, der Direktorin der Forschungsabteilung eines großen Devisenhändlers, sieht es so aus, als gäbe es weltweit staatliche Behörden, die es schlichtweg nicht zulassen werden, dass der Yen im Wert zulegt: „Es scheint so, als wären die weltweiten Behörden gewillt, alle Maßnahmen zu ergreifen, um den 80er Kurs beim Dollar/Yen zu verteidigen.“
Im Folgenden finden Sie die Presseerklärung der G7 bezüglich der Verteidigung des Yens:
„Erklärung der G7-Finanzminister und der Zentralbankpräsidenten – 18.03.2011
Wir, die G7-Finanzminister und Zentralbankpräsidenten, besprachen die jüngsten dramatischen Ereignisse in Japan und wurden von unseren japanischen Kollegen über die aktuelle Situation sowie die wirtschaftlichen und finanziellen Maßnahmen, die seitens der Behörden eingeleitet wurden, in Kenntnis gesetzt.
Wir bringen unsere Solidarität mit dem japanischen Volk in diesen schwierigen Zeiten zum Ausdruck, und erklären uns bereit, die notwendige Zusammenarbeit zu leisten, und wir sind zuversichtlich, was die Widerstandsfähigkeit der japanischen Wirtschaft und des japanischen Finanzsektors betrifft.
Als Reaktion auf die jüngsten mit den tragischen Ereignissen in Japan in Zusammenhang stehenden Wechselkursbewegungen des Yen und die Anfrage der japanischen Behörden, werden die Behörden der Vereinigten Staaten, Großbritanniens, Kanadas und der Europäischen Zentralbank Japan am 18.03.2011 mit einer konzertierten Intervention im Währungsmarkt helfen.
Wir erklären bereits seit langem, dass ein Übermaß an Volatilität und ungeregelte Wechselkursbewegungen nachteilige Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität haben. Wir werden die Währungsmärkte genauestens beobachten und entsprechend kooperieren.“
Aber die Regierungen und Zentralbanken sind nicht die einzigen Währungsmarkt-Manipulanten. Wenn man am Devisenmarkt Geld verdienen will, sollte man schon genau wissen, was man tut, da man ansonsten als „kleiner Fisch“ einfach geschluckt wird.
Ich habe vor ein paar Jahren auch im Devisenmarkt investiert und musste ganz schnell lernen, dass hier mit gezinkten Karten gespielt wird. Ich fand heraus, dass es Brancheninsider gibt, die offen bekennen, dass verschiedene „große Fische“ des Devisenhandels aktiv als „Stopp-Jäger“ auftreten und regelmäßig versuchen, ihre eigene Kunden aus dem Markt zu drängen.
Aber die weltweiten Aktienmärkte sind auch nicht besser. Würde man alle bekannten Fälle von Manipulationen und Insiderhandel bei den Aktienmärkten aufzählen, käme man auf ein Dokument mit zigtausenden von Seiten.
Auch der Edelmetallmarkt wird massiv manipuliert. Ich berichtete jüngst darüber, dass es ziemlich überzeugende Beweise bezüglich der Manipulation des Edelmetallmarkts gibt. Diese Beweise wurden der US-Regierung bereits überreicht, deren Regulierungsbehörden diesbezüglich bisher jedoch noch nichts unternommen haben.
Natürlich gibt es auch Menschen, die in den Finanzmärkten Geld verdienen. Einige Leute machen dort sogar Unmengen an Geld. Aber bei diesen Menschen handelt es sich um Experten, die genau wissen, wie man in einem derart schmutzigen Umfeld überlebt.
Wenn man ein Amateur ist, dann sollte man es sich in der Tat zweimal überlegen, bevor man zu tief in die Finanzmärkte abtaucht. Wenn Sie der Meinung sind, dass Sie in die Devisenmärkte oder in den US-Aktienmarkt investieren sollten, um auf diese Art „schnell reich zu werden“, dürften Sie recht schnell ein ziemlich böses Erwachen erleben.
Die Finanzmärkte haben sich in ein Casino verwandelt, das so ausgestaltet wurde, dass die Gelder zu den „Haien“ und „großen Jungs“ fließen. Wenn man sein Geld dort reinsteckt, stehen die Chancen außerordentlich gut, dass „die Bank“ gewinnt.
Diejenigen, die immer noch glauben, Finanzmärkte seien genau das Richtige für sie, sollten wenigstens besonnen genug sein, sich bezüglich dieser Schritte beraten zu lassen. Man muss sich überhaupt nicht schämen, wenn ein Finanzprofi einem beim Investieren behilflich ist. Aber das ist natürlich auch keine Erfolgsgarantie. Fakt ist, dass in letzten paar Jahren Millionen Amerikaner in den Finanzmärkten unglaublich viel Geld verloren haben.
Da die Weltwirtschaft immer instabiler wird, werden auch die Manipulation an den Finanzmärkten seitens der Regierungen und Zentralbanken immer dramatischer ausfallen. Wenn die weltweiten Finanzmärkte zusammenbrechen, steigen und dann wieder zusammenbrechen und steigen, werden dadurch zahlreiche Menschen finanziell ausgelöscht. Und Sie müssen ganz bestimmt nicht dazugehören.