Propagandafront.de, 28.08.2011

Nach den heftigen Kursschwankungen der vergangenen Tage rechnen nun zahlreiche Analysten mit weiter steigenden Edelmetallpreisen, da der Markt mittlerweile davon ausgeht, dass die US-Notenbank im kommenden Monat weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen ankündigen wird.

Nachdem bekannt wurde, dass der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Federal Reserve im September ein verlängertes Treffen abhalten wird, ging Gold am Freitag mit USD 1.827,26 pro Unze aus dem Handel und liegt somit nur noch rund 5% unter seinem am Montag erzielten Allzeithoch in Höhe von 1.911,50 pro Unze. Silber beendete die Handelswoche mit USD 41,30 pro Unze.

Gold hat sich im bisherigen Monatsverlauf bereits um über USD 200 pro Unze verteuert. Ein Blick auf den Wochenchart des Goldpreises verdeutlicht die massiven Zugewinne, die das Metall im Verlaufe der vergangenen Monate inmitten eines von insolventen europäischen und US-amerikanischen Banken, bankrotten Industriestaaten sowie einer schwachen Weltwirtschaft geprägten Umfelds verzeichnen konnte:

Goldpreisentwicklung auf Dollarbasis in 2011 - Zum Vergrößern anklicken.

Frank McGhee, der Chef-Edelmetallhändler von Integrated Brokerage Services LLC, erklärte am 26.08.2011 gegenüber Reuters:

„Bernanke sagte, die FED hat noch mehr Werkzeuge auf Lager und würde diese, falls notwendig, auch einsetzen, was für den Goldmarkt förderlich ist. Daher haben die [Gold-]Bullen die Situation unseres Erachtens gegenwärtig auch unter Kontrolle.“

Nachdem die dreitägige Verlustserie bei Gold und Silber am Freitag beendet wurde, erklärte Michael Pento von Euro Pacific Capital gegenüber King World News:

„Gold und Aktien stiegen aufgrund der Auffassung, dass das nun auf zwei Tage verlängerte Treffen [des Offenmarktausschusses der FED] zu weiteren geldpolitischen Belebungsmaßnahmen führen wird. Die ´Werkzeuge` des Vorsitzenden [der FED] sind alles unterschiedliche Variationen ein und derselben Idee, und die ist, wie man den Dollar am besten zerstören kann. Beim nächsten Treffen wird man höchstwahrscheinlich mit einer Reduzierung der Zinszahlungen auf Überschussreserven aufwarten, um die Banken so zu zwingen, ihre Geldvermehrung auszuweiten.“

Der Edelmetallanalyst James Turk geht für die kommenden Wochen von weiter steigenden Gold- und Silberpreisen aus. Im Gespräch mit King Word News erklärte er am 27.08.2011:

„Die große Meldung von heute ist Bernankes Rede…Er ließ den Markt hängen, indem er jedwede konkrete Schlussfolgerung im Hinblick auf die Druckerpresse vermied. Die Tatsache, dass die Federal Reserve ihr Treffen im September anstatt des normalen einen Tages nun auf zwei Tage verlängerte, deutet darauf hin, dass hier etwas im Gange ist.

Da die politischen Entscheidungsträger für jedes Problem nur ein und dasselbe Heilmittel kennen – die Druckerpresse – können wir davon ausgehen, dass man nächsten Monat QE3 verkünden wird. Und obwohl sich Gold heute bereits den ganzen Tag über stark entwickelt hatte, dürfte es keine Überraschung sein, dass es nach der Rede von Bernanke weiter nach oben kletterte…“

Im Hinblick auf Silber erklärte Turk:

“Obwohl Silber in jüngster Zeit nicht allzu viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde, ist es wichtig festzuhalten, dass es Anfang Juli seinen Tiefststand erreichte. Seitdem befindet sich Silber in einem fortwährenden Aufwärtstrend…Wenn Gold sich seinem Rekordhoch von USD 1.910 wieder annähert, dürfte Silber wahrscheinlich bereits bei über USD 44 liegen. Meines Erachtens ist das Gold/Silber-Verhältnis nun auch bereit, erneut abzusinken. Dementsprechend gehe ich davon aus, dass Silber im September die Marke von USD 50 überwinden wird.“

James Turk ist einer der besten Gold- und Silberpreisanalysten der Welt. Zum Jahreswechsel schrieb Turk:

„Gold wird in der ersten Jahreshälfte USD 2.000 pro Feinunze…erreichen. Rechnen Sie damit, dass Gold Ende des ersten Quartals USD 1.800 pro Unze übersteigen könnte…Silber wird USD 50 pro Unze erreichen, wahrscheinlich im ersten Quartal 2011. Danach wird [sich Silber] in einer Handelsspanne von USD 38 – USD 50 seitwärts bewegen. Diese Korrektur wird stattfinden, damit sich die enormen Zugewinne bei Silber konsolidieren können…“

Sieht man von der Tatsache ab, dass sich Turk bei Gold um ein Quartal vertan hatte, lag er mit seinen Preisprognosen zu Anfang des Jahres erstaunlich richtig. Besonders die Genauigkeit der Silberpreisprognose ist einfach nur erschreckend. Darüberhinaus sagte er im Frühjahr dieses Jahres voraus, dass es bei Gold zu einer seltenen Sommerrally kommen würde.

Silberpreisentwicklung auf Dollarbasis in 2011 - Zum Vergrößern anklicken.

Es könnte daher durchaus sein, dass Sparer, die ihr Vermögen mit Edelmetallen vor einer Kaufkraftentwertung oder Totalverlust absichern wollen und zu Silber tendieren, aktuell noch relativ günstig an das weiße Metall kommen, sollten sich die jüngsten Prognosen von Turk bewahrheiten.

Die Schwarzmaler und Presstituierten, die die vergangenen 10 Jahre immer wieder behaupteten, dass sich Gold und Silber in einer Spekulationsblase befänden und die Edelmetalle den Leuten bald hinterhergeworfen würden, haben ihre leichtgläubige Kundschaft und ihre Leser bereits Milliarden gekostet. Der Edelmetallanalyst Julian Phillips merkte am 26.08.2011 im Hinblick auf die immer wieder viel beschworenen Preiseinbrüche bei Gold an:

„Legt man die vergangene Entwicklung zugrunde, dann sieht der Goldpreis so aus, als müsste es zu einer massiven Korrektur kommen. Dasselbe wurde aber auch gesagt, als Gold von USD 300 pro Unze auf USD 500 pro Unze stieg…

Die Rahmenbedingungen, die den Goldpreis von USD 275 auf USD 1.900 pro Unze trieben, bestehen nach wie vor. Beim Goldpreis geht es überhaupt nicht ums Gold – es geht um einen Währungs-Bärenmarkt, das zusehends wegbrechende Vertrauen in den Wert der Währungen und in die Fähigkeit der Regierung, dieses Vertrauen wieder herzustellen.

Und da es lediglich zu einer weiteren Verstärkung dieser Faktoren kommt, sollten Sie auch mit einem weiteren Absturz der Währungen gegenüber Gold und Silber rechnen, und zwar auf Niveaus, die von den Märkten der Industrieländer als unvorstellbar erachtet wurden…

Es gibt einen Punkt, wo das Vertrauen in Papiergeld dann soweit abgesunken ist, dass dadurch ein Zusammenbruch ausgelöst wird. Die Regierungen werden sich mit Händen und Füßen dagegen wehren. Doch wenn es passiert, dann geht das genauso schnell wie der Einmarsch der Rebellen in Tripolis. Die Goldinvestments der Zentralbanken sind eine Versicherung gegen einen derartigen Zusammenbruch…Beim Preisanstieg von Gold geht es um den Absturz des Papiergelds.“

Gold und Silber befinden sich also keineswegs in einer Blase, vielmehr sind es die Banken- und Staatsschulden mitsamt den entwertenden Papierwährungen der Zentralbanker, die zu einer Blase gigantischen Ausmaßes aufgebläht wurden. Der Geschäftsführer von Hinde Capital, Ben Davies, weist in diesem Zusammenhang immer wieder darauf hin, dass weniger als 1% aller weltweiten Finanzwerte in Gold investiert sind:

„Die Goldbestände der Investoren belaufen sich (Ende 2010) auf USD 1,5 Billionen oder 0,7% aller weltweiten Finanzwerte. Im Jahre 2000 hatten die Goldbestände einen Umfang von USD 227 Milliarden oder 0,2% aller weltweiten Finanzwerte, aber das ist nicht alles…

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Zwischen 1968 und 1970 belief sich der prozentuale Anteil von Gold an allen weltweiten Finanzwerten auf 5%. Wollte man diesen Prozentsatz heute wieder erreichen (bei einem Goldpreis von USD 1,500 pro Unze), müssten USD 10,7 Billionen investiert werden.

USD 10,7 Billionen entsprechen 7,1 Milliarden Unzen Gold zu einem Preis von USD 1.500 pro Unze oder dem 1,42-fachen allen jemals geförderten Goldes. 7,1 Milliarden Unzen Gold entsprechen dem 4,4-fachen aller bekannten Goldreserven im Boden…Es ist völlig offenkundig, dass nicht nur der öffentliche Goldbesitz an sich winzig ausfällt, sondern dass es für die Rückkehr zu einem prozentualen Goldanteil an allen weltweiten Finanzwerten in Höhe von 5% auch viel mehr Gold bräuchte, als da ist. Der Goldtransfer wird daher zu bedeutend höheren Preisen stattfinden.“

Der renommierte Finanzmarkt- und Edelmetallanalyst Martin A. Armstrong geht davon aus, dass der Umfang des „Big Moneys“ – also der großen staatlichen und privaten Geldfonds – so gigantisch ist, dass es im Rahmen der globalen Staatsschuldenkrise allein schon aus praktischen Erwägungen heraus nicht vollumfänglich in den Edelmetallmarkt abfließen kann. Am 26.08.2011 schrieb Armstrong:

„Gegenwärtig fließt das Kapital aus den Gegenden, die Anlass zur Sorge geben, und Europa steht auf dieser Liste ganz oben. Das Kapital strömt in den Dollar und parkt dort. Das ist der wahre Grund für den Rückgang der inländischen Zinssätze…Es ist die sprichwörtliche Flucht in Richtung Qualität, die im Inland mit dem Ausbruch der Bankenkrise begann und sich aus verschiedenen Gründen – Europa ist der jüngste – bis heute fortgesetzt hat. Nachdem Europa zusammengebrochen ist und sich Japan inmitten einer Krise wiederfindet, wird sich das Kapital dann gegen den Dollar wenden, genauso wie während der letzten Staatsschuldenkrise im Jahre 1931.

In dieser Phase, wo das Kapital bereits überall abgezogen wurde und sich in den Vereinigten Staaten konzentriert, wird es zu einer Umkehrbewegung kommen. Wir dürften dann eine explosive Rally aller privaten Vermögenswerte erleben, bei der Gold wahrscheinlich die prozentuale Führungsrolle übernehmen wird. Doch nicht einmal der Goldmarkt ist groß genug, um die überschüssigen Dollars auf der Welt zu irgendeinem uns heute geläufigen Preisniveau absorbieren zu können.

Wir haben hier also exakt dasselbe Muster wie bei der Staatschuldenkrise von 1931 vorliegen: Der Dollar stieg auf Rekordhöchststände, und dann, nachdem jeder in die Pleite abgerutscht war, ging das Kapital davon aus, die USA seien als nächstes dran, es erwischte den Dollar und trieb Gold und Aktien von 1932 bis 1937 in die Höhe. Die Welt bricht nicht innerhalb kürzester Zeit simultan und vollständig in sich zusammen. Es ist ein stufenförmiger Zusammenbruch, ein Dominostein führt zum nächsten.“

Die nächsten Monate und Jahre scheinen jedenfalls ein Höchstmaß an Spannung zu versprechen, insbesondere wenn sich selbst der Edelmetallmarkt – so wie von Armstrong prognostiziert – als viel zu klein herausstellen sollte, um das Bedürfnis der Sparer und des Big Moneys nach sicheren Häfen zu befriedigen.

Und bis das Staatsschuldendebakel der westlichen Industrieländer seinen ultimativen Höhepunkt erreicht, dürften die Zentralbanken ihre Druckerpressen weiter auf Hochtouren laufen lassen, um die Pleitebanken und überschuldeten Staaten solange als möglich über Wasser zu halten und die arbeitende Bevölkerung mithilfe der Kaufkraftentwertung auszuplündern und für die Verbrechen der Finanz- und Politmafia gesamtschuldnerisch in Haftung zu nehmen.

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