Joel Skousen, World Affairs Brief, 16.09.2011

Unter den konservativen Wirtschaftsanalysten gibt es nicht wenige Experten – beispielsweise aus der Österreichischen Wirtschaftsschule oder unter den Freimarktanalysten – die erklärt haben, dass die europäische Währungsunion der Gefahr eines unmittelbaren Zusammenbruchs ausgesetzt sei, Griechenland, Spanien und Portugal schlussendlich die teilweise oder vollständige Zahlungsunfähigkeit auf ihre Staatsanleihen erklären werden, und es keinen anderen Ausgang geben kann.

Was diese Analysten jedoch nicht berücksichtigen, ist, dass es eine mächtige Gruppe von Leuten in Spitzenpositionen gibt, die sich verschworen haben, dem Planeten eine Weltregierung aufzuzwingen. Es sind die Architekten der Europäischen Union, und sie werden alles tun, um sicherzustellen, dass die Sowjetisierung von Europa nicht scheitert.

Technisch gesehen, haben EU-Kritiker wie Peter Schiff und andere hier Amerika natürlich Recht: Am Ende wird es zu einem Zusammenbruch des Werts des Fiat-Euros und des Fiat-US-Dollars kommen. Doch das Wort „Zusammenbruch“ legt nahe, dass dies ein sich sehr schnell abspielender Vorgang ist, und das wird mit Sicherheit nicht passieren, ungeachtet all der Behauptungen der Weltuntergangspropheten.

Selbst unter den besten und intelligentesten amerikanischen Konservativen begreift so gut wie niemand, dass wir es hier nicht bloß mit wirtschaftlichen Fundamentaldaten zu tun haben, die einen derartigen Zusammenbruch verlangen würden. Wir haben es mit einer Macht-Verschwörung zu tun, und ein Bestandteil dieser Macht ist die Fähigkeit, nach Gutdünken Geld zu drucken, um das von ihnen geschaffene Korruptionssystem vor einem schnellen Zusammenbruch zu bewahren. Sie verfügen auch über die Macht, Kriege und andere Krisen ins Leben zu rufen, um die Schuld von sich wegzulenken und auf andere weltweite Ereignisse abzuwälzen.

Wie die Langzeit-Leser von World Affairs Brief wissen, gehöre ich zu den wenigen, die einen langsamen Absturz anstelle eines schnellen Zusammenbruchs prognostiziert haben, was vornehmlich damit zusammenhängt, dass die meisten Leute massiv unterschätzen, viel wie Geld die US-Notenbank Federal Reserve und die Europäische Zentralbank eigentlich schaffen können, ohne dabei eine Hyperinflation vom Zaum zu reißen. Am Ende werden sie das natürlich, doch kann dieses Ereignis noch 10 Jahre hinausgezögert werden, wenn sie die internationale Geldmengenversorgung mit Euros und US-Dollars jährlich um nicht mehr als 5% bis 10% erhöhen.

Ein Blick auf die allwöchentlichen Ereignisse rund um die europäischen Rettungsprogramme unterstreicht meine Auffassung. Jedes Mal, wenn wieder die Gefahr einer griechischen Zahlungsunfähigkeit zutage tritt, wird die Krise (gerade so) verhindert. Darüberhinaus erfinden sie neue Mechanismen, wie man das Rettungs-Affentheater aufrechterhalten kann.

In Europa können sie dies nicht so versteckt tun, wie es der FED in Amerika möglich ist, deswegen machen sie es halt direkt. Die Zentralbank der Europäischen Union verfügt nicht über all die Werkzeuge, die die FED vorzuweisen hat. So hat sie bisher beispielsweise keine Möglichkeit, im Namen aller Eurozonenländer Anleihen auszugeben, während die Macht, den Euro zu inflationieren, ebenfalls auf jährlich 3,5% beschränkt ist. Doch das soll alles geändert werden.

Der oberste Cheerleader der Globalisten, George Soros, erklärte Reuters: „Es gibt keine Alternative, außer einen noch fehlenden Bestandteil zu schaffen: Ein europäisches Finanzministerium, mit der Macht Steuern zu erheben und somit auch Kredit aufzunehmen.“ Das sollten Sie im Auge behalten.

Was die Gefahr der Hyperinflation anbelangt, so bin ich erstaunt darüber, wie wenige Analysten sich überhaupt mit dem für die Hyperinflation maßgeblichen Faktor auseinandergesetzt haben: Die Größe der Geldbasis im Vergleich zur jährlich seitens der Regierung geschaffenen Geldmenge.

Umso größer die Geldbasis, desto mehr kann die FED inflationieren, ohne dass dadurch eine hohe Inflation zum Tragen kommt. Die niedrigeren Schätzungen für weltweit ausstehende Dollar-denominierte Verbindlichkeiten belaufen sich auf USD 200 Billionen (hierbei werden die fast USD 500 Billionen an nicht monetisierten Papierkontrakten, Hebelzertifikaten und anderen Schnellball-Derivaten garnicht mit berücksichtigt).

Die FED kann jährlich über USD 2 Billionen schaffen, die Geldmengenversorgung würde dadurch gerade einmal um 1% erhöht. Diese Geldmengenerhöhung ist jedoch kaum ausreichend, um eine Hyperinflation ins Leben zu rufen.

Ich finde es zwar auch nicht gut, aber die Manipulanten sind sich im Klaren darüber, dass sie noch jede Menge Raum für ihre Geldschaffung haben. Fakt ist, bezieht man alle geheimen weltweiten Rettungspakete mit ein, dass die USA mindestens USD 10 Billionen pro Jahr an neuen Krediten geschaffen haben, die sie dann weltweit an Insider-Banken weiterreichten.

Die einmalige Prüfung der US-Notenbank – die Dank Ron Pauls Gesetzentwurf zur Überprüfung der FED, wenn auch in geringeren Umfang als verlangt, durchgeführt wurde – brachte zutage, dass die FED in der Tat jährlich über USD 10 Billionen an Krediten schuf und sie an ihre inländischen und ausländischen Mitgliedsbanken verteilte.

Darüberhinaus schließe ich mich auch nicht den fortwährend vorgebrachten Prognosen an, dass der Status des US-Dollars als Weltreservewährung unmittelbar in Gefahr sei. Der Ökonom Gary North führt dazu aus:

„Die Hauptreservewährung des Planeten ist der US-Dollar. Was von den meisten Hartgeld-Autoren…nie erwähnt wird, ist, dass der US-Dollar heutzutage als Reservewährung noch beliebter ist als im Jahre 1995. Der US-Dollar ist nicht die alleinige Reservewährung, vielmehr liegt sein Anteil bei 60%. Dann gibt es noch den Euro, dessen Anteil bei 27% liegt. Der Euro befindet sich in einer bei weitem schlimmeren Verfassung als der Dollar [wie in diesem Artikel beleuchtet wird]. Die anderen Währungen sind irrelevant.“

Solange die USA den weltweiten Ölverbrauch dominieren, wird der Dollar auch in der Öl-Welt das Sagen haben. Gleichzeitig haben die Amerikaner unter den hohen Preisen zu leiden, da die USA für die Gelddruckerei abgestraft wird. Gary North schreibt dazu:

„Das bedeutet knapp USD 400 Milliarden pro Jahr [an US-Importkosten alleine für Öl]. Das ist eine Menge Geld. Es entspricht 20% unserer Gesamtimporte in Höhe von USD 1,8 Billionen. Es ist die größte Ausgabenposition für irgendeinen Rohstoff oder irgendeine Ware. Der Grund, warum der Dollar im Ölmarkt eine so entscheidende Rolle spielt, geht auf den Entschluss der meisten OPEC-Mitgliedsländer zurück, US-Dollars für Öl zu akzeptieren [Es gibt ein geheimes Abkommen mit den USA, dass ihre korrupten Regime geschützt und vor einem Umsturz bewahrt werden, während man sich mit fortschrittlichen Waffen versorgt – eine Art Schutzgeschäft.]. Die ölexportierenden Länder hinterlegen dieses Geld [wie es diese Geheimvereinbarung verlangt] dann weltweit auf Dollar-denominierten Bankkonten.“

Aktuell können wir mitverfolgen, wie der zerbrechliche EU-Rettungsplan dank der amerikanischen Großzügigkeit – mithilfe von Dollarkrediten – zusammengehalten wird. Diese Woche kam es bei der Stabilitäts-Fassade in Europa zu bedeutenden Veränderungen.

Das alte und mächtige Finanzzentrum Schweiz hat seine Währung an den Euro gekoppelt. Obwohl die Schweiz kein Mitglied der europäischen Währungsunion ist, entsprach man der Bitte der EU, die Fassade des Euros als stabiler Währung aufrechtzuerhalten. Öffentlich behauptet die Schweiz, dass sie damit ihren Export stützen würde, was zum Teil auch stimmt.

Durch die Bindung des Schweizer Frankens an den Euro kommt es zwischen den beiden Währungen zu keinen Wechselkursschwankungen mehr. Der Euro wird dadurch ein klein wenig stabiler erscheinen. Diese Maßnahmen gehen jedoch zu Lasten des Schweizer Volks. Die Schweiz wird gezwungen sein, mehr Geld zu drucken, um ihre eigene Währung schwach zu halten, anstatt sie aufwerten zu lassen.

Einerseits hilft sie dadurch zwar der Exportindustrie, schädigt andererseits jedoch die Schweizer Bürger, die Waren und Dienstleistungen importieren. Der Schweizer Franken war die stärkste unter allen europäischen Währungen. Das ist immer noch Fall, wird sich nun durch die Kopplung an den Euro aber ändern.

Obwohl der Wert des Schweizer Frankens mit dieser Ankündigung sank, führte dies nur zu einer vorübergehenden Beruhigung der EU-Märkte. Am Mittwoch kamen erneut schlechte Meldungen herein. Es gab Gerüchte, dass ein teilweiser Zahlungsausfall Griechenlands bevorstünde, und negative Einschätzungen, die nahelegten, dass das gesamte System kurz vor dem Zusammenbruch stünde.

Die EZB brachte die Idee in Umlauf, dass die Europäische Union europaweite Anleihen herausgeben müsse, was Druck von den einzelnen Euro-Mitgliedsländern nehmen würde. Die schwächeren Länder müssten dann nur 30% der sonst üblichen Zinsen zahlen, um Käufer anzulocken, während die Kosten auf alle Länder verteilt würden, ein Konzept, dass in Deutschland und Frankreich nicht besonders beliebt ist.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verwarf die Vorschläge, Eurobonds herauszugeben, um die Krise zu lösen. Damit liegt sie völlig richtig. In den starken Eurozonenländern gibt es massive Vorbehalte gegenüber EU-Anleihen, welche sie zwingen würden, andere Länder wie Griechenland, Spanien und Portugal, die das Problem in die Welt gesetzt haben, zu subventionieren.

Spanien musste jüngst bedeutend höhere Zinsen zahlen, um überhaupt irgendwelche Anleihen verkaufen zu können. Bei der Anleiheauktion für 10-jährige spanische Staatsanleihen kam diese Woche eine Rendite von 5,5% anstatt der normalen 4,8% zustande. Im November 2010 musste Spanien sogar 6% Zinsen bieten, um die Anleihen loszuwerden. Im Juni 2010 lag die Rendite dieser Papiere noch bei 2,3%. Die Dinge laufen also definitiv in die falsche Richtung.

Die Masse der Investoren – der die langfristigen Konsequenzen für die Souveränität der EU-Länder völlig egal sind – sieht in einer gemeinsamen Anleiheausgabe der EU-Staaten die einzige Lösung, da man den Märkten dadurch versichern würde, dass die starken europäischen Länder für die schwächeren Länder die Verantwortung übernehmen. Die EU verfügt aktuell über keinerlei Befugnisse, Euro-Anleihen für alle Mitgliedsländer auszugeben.

Die deutsche Ablehnung der Eurobonds ist jedoch nicht so stark, wie es den Anschein macht. Diese Ablehnung ist nur temporär, da Merkel sich im Klaren darüber ist, dass eine Befürwortung zu einer Vertrauensabstimmung führt, die sie verlieren würde. Als Globalistin wird Merkel diesem Plan am Ende natürlich zustimmen, genauso wie es bei jeder anderen Rettungsmaßnahme der Fall war, gegen die sie sich ursprünglich aussprach. Die Situation muss aber noch bedeutend schlimmer werden, bevor sie diesbezüglich eine Meinungsänderung rechtfertigen kann.

Unterdessen ist die EZB dazu gezwungen, Griechenland weiterhin mit Direkthilfen zu stützen, um die fortwährende Gefahr einer Pleite, die sich aus den Problemen mit den endfälligen griechischen Staatsanleihen ergibt, abzuwenden. Diese direkten Rettungsaktionen müssen durch ausländische Geldspritzen ersetzt werden (US-Dollars oder chinesische Renminbi), damit die EU mehr Zeit erhält, Deutschland und andere davon zu überzeugen, Eurobonds auszugeben. Werden erst einmal Eurobonds ausgegeben – was am Ende auch passieren wird – kann die Krise um ein weiteres Jahrzehnt in die Länge gezogen werden.

Obwohl es nach der traditionellen Auffassung über das Finanzwesen eigentlich höherer Zinssätze bedürfen würde, haben die EZB und die FED sich zusammengetan und entschieden, als Notbehelfsmaßnahme zusätzliche Dollars nach Europa zu pumpen. Am Mittwoch gab die EZB bekannt, dass allen europäischen Ländern eine weitere Runde an billigen Dollars zur Verfügung gestellt wird. Am Donnerstag pumpten fünf große Zentralbanken in einer konzertierten Aktion in US-Dollar denominierte Niedrigzinskredite ins europäische Bankensystem.

Diese Maßnahmen haben die Liquiditätskrise vorübergehend abgewendet, die Solvenzkrise blieb davon jedoch unberührt, weshalb der Euro auch von USD 1,48 im April dieses Jahres auf USD 1,30 einbrach – und das angesichts der ziemlich hohen Rate der US-Dollar-Geldmengenausweitung. Das bedeutet, dass die EZB noch schneller inflationiert als die FED, was normalerweise kaum zu bewerkstelligen ist.

Für Reisende aus den USA – die in der Vergangenheit nicht nur durch den schwindenden Wert des Dollars malträtiert wurden, sondern auch durch steigende Preise in Europa, wo die Produkte heute bereits extrem teuer sind – sind das natürlich gute Neuigkeiten. Die Preise in Europa steigen schneller als in den USA. Im Grunde kann man sagen, dass Käufe in Europa für Amerikaner heutzutage fast doppelt so teuer sind wie vor 5 Jahren. Selbst wenn der Dollar wieder auf Parität zum Euro steigen würde, wären die Preise in Europa immer noch um einen Faktor von 1,5 höher.

Wir können uns darauf einstellen, dass es in der EU auf absehbare Zeit jede Woche eine neue Krise geben wird, das heißt aber nicht, dass die EU in sich zusammenbricht. Die Globalisten werden das nie zulassen. Jede neue Krise wird ihnen als Rechtfertigung dienen, die Kontrollschrauben weiter anzuziehen und die Macht in Brüssel zu bündeln. Am Ende wird dann eine einheitliche EU-Regierung daraus.

Es gibt noch jede Menge Trümpfe, mit denen man aufwarten kann. Hierzu gehört beispielsweise die China-Karte. China bietet an, zig Milliarden in italienische Staatsanleihen zu investieren, schränkt jedoch ein, dass Italien vorher seine finanzielle Situation in Ordnung bringen müsse. Es entbehrt natürlich nicht der Ironie, dass ein sozialistisches Land von einem anderen sozialistischen Land die Streichung von Sozialausgaben und Steuererhöhungen fordert.

China hat aufgrund seiner speziellen Form des Kommunismus intern mit einer Vielzahl an Problemen zu kämpfen. Der einzige Grund, warum das Land es sich leisten kann, die Welt zu belehren, ist, dass es auf einem Berg von Exporteinnahmen in Höhe von rund USD 200 Milliarden pro Quartal sitzt – Gelder, die irgendwo investiert werden müssen.

Ungeachtet dessen ist Chinas interne Lage alles andere als rosig. Fehlinvestitionen und Korruption grassieren, während die Unzufriedenheit in der chinesischen Bevölkerung umso stärker zunimmt, desto mehr Stadtbewohner westlichen Einflüssen ausgesetzt sind. Die britische Zeitung Telegraph zitierte jüngst einen chinesischen Finanzbeamten, der sich wie ein Kapitalist anhört:

„´Die neu hinzukommenden Devisenreserven sollten in physische Vermögenswerte investiert werden,` sagte Li Daokui auf dem Weltwirtschaftsforum in der sehr verregneten Stadt Dalian…´Wir würden gerne Anteile von Boeing, Intel und Apple kaufen, und vielleicht sollten wir proaktiv in diese Art von Firmen investieren [und noch mehr Technologie klauen].“

Und dieser Aussage folgte dann das Eingeständnis, dass China auf den Tag warte, an dem es seine US-Staatsanleihen loswerden könne, ohne massive Verluste einzufahren. Li Daokui sagte:

„Wenn sich der US-Staatanleihenmarkt erst einmal stabilisiert hat [Viel Glück!], können wir mehr von unseren Beständen an Staatsanleihen liquidieren…Selbst wenn China versuchen würde, nur USD 100 Milliarden an Staatsanleihen auf einmal zu verkaufen, hätte dies einen abrupten Marktrückgang zur Folge und ihre noch zu verkaufenden Bestände würden zu stark an Wert verlieren.“

Der Londoner Finanz-Redakteur Ambrose Evans-Pritchard kommentiert diese Aussagen mit den Worten:

„Meines Wissens ist das der erste Spitzenberater der chinesischen Zentralbank, der das Wort ´liquidieren` in den Mund nahm. Bisher bestand die Strategie ja in einer langsamen Diversifizierung, indem man die jedes Quartal neu hinzukommenden USD 200 Milliarden in andere Währungen und Vermögenswerte investierte – hauptsächlich in AAA-Euroschulden aus Deutschland und Frankreich.“

Nun ja, jeder ist sich im Klaren darüber, dass alle weltweiten Währungen Junk sind. Die Märkte beschränken sich heutzutage nur noch darauf, einen relativen Junk-Wert gegen einen anderen auszuspielen.

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