Propagandafront.de, 08.12.2011

An den weltweiten Edelmetallmärkten ist seit geraumer Zeit eine unheimliche Stille eingekehrt: Gold notiert aktuell mit rund USD 1.740 pro Unze, während Silber mit rund USD 32,50 pro Unze gehandelt wird. Gold hat sich im bisherigen Jahresverlauf um 23% verteuert, bei Silber liegen die Zugewinne aktuell bei beschaulichen 5%.

Doch diese Ruhe könnte täuschen. Die Mehrzahl der ernst zu nehmenden Edelmetallexperten geht davon aus, dass der langfristige, sicherheitsorientierte Sparer und Anleger auch in 2012 und darüber hinaus mit physischen Gold- und Silberinvestments seine wahre Freude haben dürfte.

Der Edelmetallexperte James Turk wies am 07.12.2011 darauf hin, dass die Angst vor einem Zusammenbruch der europäischen Einheitswährung immer stärker um sich greift. Mit der konzertierten Rettung des europäischen Bankensystems, die vergangene Woche durch die US-Notenbank und andere westliche Zentralbanken eingeleitet wurde, sei ein systemischer Bankenzusammenbruch – ein sogenannter „Lehman-Moment“ – verhindert worden. Im Gespräch mit King World News sagte Turk:

„Es heißt, dass eine große französische Bank nicht an die notwendigen Gelder gekommen sei und kurz vor dem Zusammenbruch stand. Wenn ein Bankkunde sein Geld abzieht, dann muss sich die Bank anderen Finanzierungsquellen zuwenden oder ihre Vermögensbestände abbauen. Angesichts der Nervosität im Hinblick auf die Insolvenzprobleme zahlreicher Banken, verfügen die Banken heutzutage nur noch über sehr wenige Finanzierungsquellen. Es könnte daher sein, dass Notbehelfsmaßnahmen der Zentralbanken von vergangener Woche nur kurzzeitig Abhilfe schaffen …

Den KWN-Lesern sei gesagt, dass die Sorgen bezüglich eines Systemzusammenbruchs außerordentlich real sind, da die Regierungen immer noch nicht begriffen haben, dass ihre Fähigkeiten zur Kreditaufnahme begrenzt sind. Die Geschichte hat gezeigt, dass überschuldete Länder stets ihre Währung zerstören. Was die Zukunft anbelangt, bleibt uns nur, wohldurchdachte Entscheidungen zu treffen, und meines Erachtens sind physisches Gold und Silber genau das Richtige, um diese Krise zu überstehen …

[V]ergangene Woche, als das Bankensystem kurz davor stand, in den Abgrund zu rauschen, war wirklich beängstigend. Hätten die Zentralbanken nicht eingegriffen, hätte es einen Lehman-Moment gegeben. Bedauerlicherweise haben sie das Problem aber nicht gelöst, sondern sich dadurch schlicht mehr Zeit erkauft, und ob es sich dabei um eine Woche, zwei Wochen oder vielleicht einen Monat handelt, werden wir noch früh genug herausfinden.“

Darüber hinaus wies Turk darauf hin, dass die ruhige Weihnachtssaison im Edelmetallmarkt dem Anschein nach bereits eingesetzt hat. Für neue Preisschübe sei es seiner Auffassung nach notwendig, dass Gold über USD 1.750 pro Unze und Silber über USD 33,25 pro Unze klettern. Ferner beharrt er darauf, dass eine Verdopplung des Silberpreises innerhalb der nächsten Monate durchaus möglich sei.

Wie schnell die Vernichtung der Währung eines überschuldeten Staates vonstatten gehen kann, zeigte sich in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts an der Hyperinflation in der Weimarer Republik.

In der nachfolgenden Grafik sehen Sie, wie der Brotpreis in der Weimarer Republik innerhalb von 24 Monaten auf 100 Milliarden Reichsmark schoss. Marktbeobachter wie John Williams von Shadowstats und Bob Chapman vom International Forecaster gehen davon aus, dass die USA bereits in 2014 und 2015 in eine hyperinflationäre Phase eintreten könnten, sollte die Gelddruckerei der US-Notenbank unvermindert anhalten.

Der Edelmetallanalyst Lorimer Wilson, dessen Goldpreisprognose für Dezember 2011 ursprünglich bei rund USD 1.900 pro Unze lag, erklärte angesichts der kommenden Geldflutung durch die EZB und die Fed – die nach seinem Dafürhalten zu einer Dollarinflation führen wird, wie sie bereits im Jahre 2008 beobachtet werden konnte – dass uns nun aller Vorausschau nach ein „Gold-Tsunami“ bevorsteht, der „alle Zweifler mit sich spülen wird“, weshalb er sein Kursziel für Mitte 2012 auf über USD 3.000 pro Unze angehoben hat.

Michael Block von Phoenix Partner sagte gegenüber CNBC, dass Europa jetzt versuchen würde, sich aus der Kreditkrise herauszuinflationieren:

„Wenn erst einmal alle begriffen haben, dass – will man Europa retten – die EZB direkt oder indirekt Geld drucken muss und sich dann wieder alles um die Inflation dreht, wird Gold erneut zum bevorzugten Vermögenswert werden. Ich würde opportunistisch Gold kaufen.“

Przemyslaw Radomski von Sunshine Profits schrieb am 07.12.2011, dass sich am positiven Ausblick für Gold und Silber nichts geändert hat und verwies in diesem Zusammenhang auf den sich zusehends ausbreitenden Vertrauenszusammenbruch in der Eurozone sowie den düsteren Wirtschaftsausblick, der wie ein Damoklesschwert über den Euroländern thront:

„Mit dem Flopp bei der deutschen Anleiheauktion und den alarmierenden Zinsanstiegen bei kurzlaufenden spanischen und italienischen Staatsanleihen scheint die EU-Krise in eine neue besorgniserregende Phase eingetreten zu sein. Es ist ein massiver Vertrauenszusammenbruch, eine heftige und unheimliche Glaubwürdigkeitskrise, die nun auch auf Frankreich, Belgien, die Niederlande und Österreich überspringt …

Die Bedeutung der EU-Krise wurde vergangene Woche noch einmal hervorgehoben, als die OECD erklärte, dass die Euro-Krise auch weiterhin ein ´entscheidendes Risiko für die Weltwirtschaft` bleibt. Die in Paris ansässige Forschergruppe senkte ihre Wachstumsprognosen für die reichen westlichen Länder massiv ab und warnte, dass das Wachstum in Europa zum Stillstand kommen könnte. Sie warnten davor, dass die Probleme, die in Griechenland vor fast zwei Jahren ihren Anfang nahmen, nun damit beginnen würden, auch die reichen Länder zu infizieren.“

Radomski hält es aus charttechnischer Sicht für möglich, dass der Goldpreis bis Mai nächsten Jahres auf USD 2.200 pro Unze klettert, was innerhalb der nächsten fünf Monate immerhin einen 25%igen Wertzuwachs bedeuten würde. Bei Silber hält er mittelfristig einen Kursanstieg auf rund USD 40 pro Unze für möglich, während sein langfristiges Kursziel für das weiße Metall zurzeit bei USD 75 bzw. USD 120 pro Unze liegt.

Der renommierte Investor Chris Martenson veröffentlichte am 07.12.2011 einen Artikel, worin er Anlegern und Sparern dazu rät, sich sorgsam auf Verwerfungen an den weltweiten Finanzmärkten vorzubereiten. In dem Bericht heißt es unter Anderem:

„Der erste Schritt besteht darin, persönlich physisches Gold [und Silber] zu besitzen. Damit meinen wir Anlagemünzen oder Anlagebarren, die so gelagert werden, dass Sie sich damit nicht selbst in Gefahr bringen. Ich lagere meine Metalle in Tresoranlagen und Schließfächern, da ich ein sehr öffentliches Leben führe und es daher als zu riskant erachte, sie zu Hause zu lagern …

Gold bleibt für mich weiterhin ein hochattraktiver Vermögensspeicher, da die grundlegenden Faktoren, die dem Metall Auftrieb bescheren, heute noch genauso intakt sind, wie dies bereits seit Jahren der Fall ist:

1. Negative Realzinsen: Immer dann, wenn die Federal Reserve den Preis des Geldes unter der Inflationsrate festsetzt, hat man ´negative Realzinsen`. Historisch gesehen, sind derartige Phasen für Gold stets von Vorteil. Um zu begreifen, warum das so ist, muss man sich nur vorstellen, wie viel schwerer einem die Entscheidung, Gold zu kaufen, fiele, wenn US-Staatsanleihen 10% Zinsen abwerfen würden. Sind die Zinsen positiv, gibt es auch eine echte Wahlmöglichkeit, ob man Gold nun halten will oder nicht. Bei positiven Zinsen entscheiden sich Viele gegen Gold, und dieser ausbleibende Kaufdruck sorgt dann dafür, dass der Goldpreis unten bleibt.

2. Unverantwortliche Geldpolitik: Seit 2009 haben die weltweiten Zentralbanken mehr Lockerungsmaßnahmen durchgeführt als je zuvor in der Geschichte. Ein bedeutender Teil dieser Lockerungsmaßnahmen wurde öffentlich durchgeführt, aber ein noch größerer Teil im Geheimen. Es geht hier um zig Billionen US-Dollars. All diese Gelder wurden aus dem nichts geschaffen, und es gibt keinerlei glaubwürdige Pläne, wie sie jemals wieder aus dem Markt abgezogen werden sollen. Das ist einfach nur verantwortungslos.

3. Unverantwortliche Haushaltspolitik: Die Weltreservewährung gehört einem Land, das 40% mehr ausgibt, als es einnimmt, und ein Haushaltsdefizit von fast 10% des BSP ausweist, während ein Ende dieser Entwicklung nicht in Sicht ist. Überdies verfügt die Regierung dieses Landes über enorme Verbindlichkeiten – die in den Bilanzen garnicht auftauchen und sich auf zig Billionen Dollars belaufen – und eine kaputte Polit-Maschinerie, die sicherstellt, dass sich der politische Stillstand wenigstens noch auf den kommenden Wahlzyklus erstrecken wird …

Es gibt auch noch einen vierten Grund, warum ich Gold mag, nämlich die Möglichkeit, dass Gold eines Tages remonetisiert werden könnte. Nicht etwa, weil der Goldstandard nun ein perfektes System wäre, sondern weil die Lösungen, die in Krisenzeiten implementiert werden, dazu neigen, genau jene zu sein, die direkt vor der Nase liegen …

Vielleicht gibt es noch andere Ideen, die irgendwo in den Bücherregalen des Internationalen Währungsfonds oder der Weltbank schlummern, aber nichts von dem ist jemals getestet worden, weshalb man sich im Augenblick der Krise auch nicht dafür entscheiden wird.

Und wie bei jeder anderen guten Finanzwette wird auch die Gold-Remonetisierung dazu führen, dass die Goldbesitzer reichlich entlohnt werden – vorausgesetzt, dass es in diesem Zukunftsszenario nicht zu einer Gold-Beschlagnahme kommt, bei der man nicht entsprechend entschädigt wird. Mein persönliches Preisziel für die Remonetisierung von Gold liegt irgendwo zwischen USD 10.000 pro Unze und USD 30.000 pro Unze.“

Niemand sollte die Banken- und Staatsschuldenkrise der westlichen Welt, besonders die Verwerfungen in Europa, leichtfertig unterschätzen. Obzwar die Presstituierten – der verlängerte Arm der Polit- und Bankenmafia – versuchen, die Schwere der Situation herunterzuspielen, sind die gegenwärtigen Instabilitäten des globalen Finanzsystems immens.

Natürlich versuchen die Politiker und Banker zurzeit händeringend, ungeschoren davon zu kommen und die Krise auszuschlachten, um die EU-Diktatur, das Lieblingsprojekt der Globalisten, zu zementieren – aber die Möglichkeit, dass ihnen die Finanzkrise um die Ohren fliegt und sich das EU-Staatsschuldendebakel in eine Zusammenbruchskrise des Euros verwandelt, ist nicht von der Hand zu weisen. Bob Chapman merkte dazu am 07.12.2011 an:

„Das Entscheidende im Hinblick auf Europa ist, dass man sich dort gegen den partiellen Zahlungsausfall entschieden hat und es den schwachen Mitgliedern nicht erlaubt wurde, aus der Eurozone auszusteigen. In Wirklichkeit können sie das auch garnicht, da die Eurozone dann anfangen würde auseinander zu brechen. Zu ihrem Bedauern wird das aber so oder so passieren …

In der Eurozone ist der partielle Zahlungsausfall vorerst vom Tisch, da die US-Notenbank jetzt die Führung übernommen hat. Wir gehen jedoch davon aus, dass ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone unvermeidlich sein wird. Das wird es Portugal und Irland dann leichter machen, ebenfalls auszutreten. Diese Entwicklung dürfte im März einsetzen.

Die Fed wird Europa wieder einmal mithilfe frisch gedruckten Geldes Zeit kaufen. Die Elitisten glauben, dass sie dem Problem des Ungleichgewichts in der Eurozone begegnen können, indem die starken Länder die schwachen auf immer und ewig mithilfe des Europäischen Stabilitätsmechanismus subventionieren. Diese Idioten begreifen es einfach nicht!“

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner