Michael Snyder, The Economic Collapse, 10.01.2012

Wie sollten sich die Menschen denn eigentlich auf die uns bevorstehenden schwierigen Jahre vorbereiten? Diese Frage wird mir immer wieder gestellt, denn hat man sich erst einmal mit der Faktenlage beschäftigt, ist es nicht mehr allzu schwer, auch zu dem Meinungsbild zu gelangen, dass ein Wirtschaftszusammenbruch bevorsteht.

Und nachdem diese Realität verinnerlicht wurde, stellen sich die Meisten die Frage, wie man sich und seine Familien auf die uns bevorstehenden harten Zeiten vorbereiten kann. Die Wahrheit ist, dass man es garnicht allzu kompliziert machen muss. Viele der Dinge, die im Verlauf dieses Artikels besprochen werden, sollte jeder von uns heutzutage ohnehin bereits tun.

Gegenwärtig ist es bestimmt nicht an der Zeit, um in Luxus zu schwelgen oder teure Reisen zu machen. Und es ist bestimmt auch nicht der richtige Zeitpunkt, um sich massive Schulden aufzuhalsen. Vielmehr sollten wir uns wieder den grundlegenden Dingen zuwenden und versuchen, uns vom System unabhängiger zu machen.

Wir brauchen ja nur auf das Jahr 2008 zurück zu blicken. Millionen Amerikaner hatten damals ihren Arbeitsplatz verloren. Millionen Amerikaner verloren ihre Eigenheime. Und jetzt warnen die Experten überall auf der Welt, dass uns eine weitere große Finanzkrise bevorsteht, die genau so schlimm, wenn nicht gar noch schlimmer als die des Jahres 2008 werden könnte.

All jene, die sich heutzutage nicht die Zeit nehmen, um sich auf die kommenden Ereignisse vorzubereiten, werden sich später diesbezüglich nicht herausreden können.

Aber natürlich gibt es hier auch jede Menge Übertreibungen. Einige Leute behaupten, dass die Wirtschaft mit einem Mal völlig in sich zusammenbrechen wird und wir uns buchstäblich über Nacht in eine postapokalyptische „Mad Max“-Gesellschaft verwandeln werden.

Das wird auf alle Fälle nicht passieren. Wir werden nächste Woche nicht in einer Welt erwachen, wo die Menschen mit Holzspießen übereinander herfallen.

Wie alles andere, braucht auch der Wirtschafts-Kollaps seine Zeit. Ich vergleiche das gerne mit einer große Sandburg am Strand – die geht ja auch nicht gleich bei der ersten Welle kaputt, die ankommt, oder!

Und bei der US-Wirtschaft ist es genau dasselbe. Die US-Wirtschaft ist die größte Wirtschaftsmaschinerie, die die Welt je gesehen hat, und ja, sie befindet sich in der Tat im Niedergang. Aber dieser Niedergang findet in Phasen statt.

Die „Welle“, die im Jahre 2008 aufschlug, richtete enormen Schaden an. Unsere Wirtschaft hat sich bis heute nicht davon erholen können. Jetzt kommt die nächste Welle, aber das wird auch nicht das Ende sein. Es werden noch andere Wellen folgen.

Am Ende ist dann alles zusammengebrochen. Amerika wird eines Tages eine solche Horror-Show sein, dass viele von uns nicht werden glauben können, dass es derselbe Ort ist, wo wir einst aufwuchsen. Kurzfristig werden wir es aber mit einer enormen Rezession zu tun bekommen, bei der Millionen weiterer Amerikaner ihre Arbeit verlieren werden. Das wird zwar nicht das Ende der Welt sein, doch für Einige dürfte es sich dann in der Tat genau so anfühlen.

Wenn wir also darüber sprechen, wie man sich „am besten vorbereitet“, dann hängt das in Wirklichkeit auch damit zusammen, von welchem Zeitfenster wir hier eigentlich ausgehen. Langfristig gesehen, dürfte selbst die Mehrzahl der Dinge, mit denen sich die Hardcore-Überlebenskünstler vorbereiten, nicht im Ansatz ausreichend sein – kurzfristig gibt es jedoch ein paar Maßnahmen, die jeder von uns ergreifen kann, um den bevorstehenden Sturm bestmöglich zu meistern.

Raus aus den Schulden

Das globale Finanzsystem befindet sich auf direktem Wege in eine massive Krise. Genauso wie in 2008 wird das einer Menge Menschen den Arbeitsplatz kosten und viele Menschen werden dadurch ihre Eigenheime verlieren.

In einem solchen Wirtschaftsumfeld macht es Sinn, mit so wenig Gepäck als möglich unterwegs zu sein, sprich, man muss raus aus den Schulden.

Einige Schulden sind schlimmer als andere. Hypothekenschulden sind in den USA nicht ganz so schlimm. Jeder von uns muss irgendwo wohnen und nicht alle sind in der Lage, umgehend die Hypothek zurückzuzahlen oder einfach wegzugehen.

Es gibt jedoch auch noch andere Formen von Schulden, die einfach nur katastrophal sind. Ein gutes Beispiel dafür sind Kreditkartenschulden. Es gibt praktisch nichts, was für die Finanzen derart verheerend ist, als seine Kreditkarte zu strapazieren.

Laut dem Kreditkartenrechner ist es beispielsweise so, dass man sage und schreibe 54 Jahre braucht, um mit der kleinsten Tilgungsrate USD 6.000 zu einem Zinssatz von 20% wieder zurückzuzahlen. Während dieser 54 Jahre zahlt man dann USD 26.168 an Überziehungszinsen, aber hier kommt ja noch Hauptschuld in Höhe von USD 6.000 hinzu, die ebenfalls zurückgezahlt werden muss. Obendrauf kommen dann noch andere Gebühren, die hier überhaupt nicht mit berücksichtigt wurden.

Aber es gibt viele Amerikaner, die es bis heute nicht gelernt haben, Kreditkarten fernzubleiben. Fakt ist, dass jeder siebte Amerikaner über mindestens 10 Kreditkarten verfügt. Autsch!

Die Wahrheit ist doch, dass es durchaus wahrscheinlich ist, dass man innerhalb der kommenden Jahre in eine Situation gerät, wo man nicht mehr über ein so hohes Einkommen verfügt wie heute. Deswegen sollten die Ausgaben auch jetzt eingeschränkt werden. Sich von den Schulden zu befreien, ist der erste Schritt in diese Richtung.

Geld sparen

Eine schockierend hohe Zahl amerikanischer Familien lebt ohne irgendein Finanzpolster:

  • Laut einer im Jahre 2010 durchgeführten Umfrage von Harris Interactive leben 77% aller US-Bürger von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck.
  • Laut einer jüngst durchgeführten Umfrage, wäre jeder dritte Amerikaner nicht in der Lage, seine nächste Miet- oder Hypothekenzahlung zu leisten, wenn er plötzlich arbeitslos würde, was auch der Grund dafür ist, warum so viele Amerikaner in den vergangenen Jahren ihre Eigenheime verloren haben und unter die Armutsgrenze rutschten.
  • In 2011 gerieten weitere 2,6 Millionen Amerikaner in Armut. Das war der stärkste Anstieg, seit die US-Regierung im Jahre 1959 mit der Erhebung dieser Daten begann.

Dieser Entwicklung sollten Sie entgegenwirken. Man sollte mindestens über ein Finanzpolster verfügen, um die nächsten sechs Monate auszukommen. Noch besser ist es, wenn das Finanzpolster für ein ganzes Jahr reicht.

Ja ich weiß, dass ist eine echte Hausnummer. Aber Sie wären erstaunt, wenn Sie wüssten, wie viel Geld eine durchschnittliche amerikanische Familie jeden Monat zum Fenster hinauswirft. Praktisch jeder von uns findet noch Möglichkeiten, um zu sparen.

Und glauben Sie mir – inmitten einer großen Rezession werden Sie froh sein, wenn Sie notfalls auf Ersparnisse zurückgreifen können.

Machen Sie sich unabhängiger vom System

Was würden Sie tun, wenn Sie morgen ihre Arbeit verlieren? Würden Sie über ein weiteres Einkommen verfügen? Wie lange würde es dauern, bis Sie Ihr Eigenheim verlieren? Das sind alles sehr wichtige Fragen.

Fakt ist, dass sich das System gerade im Niedergang befindet, und wir daher alle unser Bestes tun sollten, um uns vom System unabhängiger zu machen. Und was bedeutet das?

Nun ja, anstatt auf immer und ewig auf einen Arbeitgeber angewiesen zu sein, kann man seine Freizeit ja auch dafür nutzen, selbst etwas auf die Beine zu stellen. Ja, man wird dann sicherlich nicht mehr so viel Zeit haben, um Fernsehen zu schauen, doch verliert man eines Tages seine Arbeit, dürfte man extrem glücklich darüber sein, immer noch über ein Zusatzeinkommen zu verfügen.

Eine weitere Möglichkeit, sich vom System unabhängiger zu machen, besteht darin, Obst und Gemüse anzubauen. Aktuell braucht man bloß um die Ecke, um sich riesige Mengen billiger Lebensmittel zu kaufen – aber das wird auch nicht auf immer und ewig der Fall sein.

Einlagerung von Nahrungsmitteln und anderen essentiellen Dingen

Vielleicht bekomme ich jetzt Ärger, wenn ich das sage, aber es ist eine Tatsache, dass es in Amerika in 2012 keine große Hungerkatastrophe geben wird. Das bedeutet nun aber noch lange nicht, dass man keine Nahrungsmittel und andere wichtige Dinge einlagern sollte.

In der guten alten Zeit hat unsere Großelterngeneration immer Nahrungsmittel eingelagert. Es war für sie einfach völlig normal, das zu tun, das gilt besonders für diejenigen, die auch die Große Depression durchgemacht haben.

Wenn schlechte Zeiten kommen, ist man froh, dass man Nahrungsmittel eingelagert hat. Darüber hinaus werden die Lebensmittel in Zukunft nie wieder so günstig sein wie heute. Die Bevorratung mit Nahrungsmitteln ist eine großartige Methode, um die Auswirkungen künftiger Preissteigerungen abzufedern.

Nein, bis Ende 2012 wird es in den USA mit Sicherheit auch keine Hyperinflation geben, obwohl einige sensationsheischende Leute davor warnen. Nichtsdestotrotz dürfte man sich eines Tages sehr darüber freuen, dass man für sich uns seine Familie Nahrungsvorräte angelegt hat.

Wir leben heutzutage in einer Welt, die zusehends instabiler wird. Niemand kann mit Sicherheit sagen, wann die nächste Naturkatastrophe, Pandemie, der nächste Krieg oder nationale Notstand bevorsteht.

In einem früheren Artikel mit dem Titel „20 Dinge, die Sie zum Überleben brauchen werden, wenn es zum Wirtschaftszusammenbruch kommt und die nächste Große Depression beginnt“ listete ich verschiedene Dinge auf, die Sie im Notfall brauchen werden. Diese Dinge sollte man bereits vor einer solchen Krise haben, da es durchaus sein könnte, dass es nach Ausbruch derselbigen bereits zu spät dafür ist, sich noch entsprechend vorzubereiten:

  • Lagerfähige Nahrungsmittel
  • Trinkwasser,
  • eine Zuflucht,
  • warme Kleidung,
  • eine Axt,
  • Streichhölzer oder Feuerzeuge,
  • Kletterstiefel oder komfortable Schuhe,
  • eine Taschenlampe oder Laterne,
  • ein Radio,
  • Kommunikationsgeräte,
  • ein Schweizer Taschenmesser,
  • Hygieneartikel,
  • Erste-Hilfe-Ausrüstung und andere Medikamente,
  • Benzin (aber Vorsicht bei der Lagerung),
  • Flickzeug,
  • Mittel zur Selbstverteidigung,
  • ein Kompass,
  • einen Wanderrucksack,
  • eine Gemeinschaft,
  • einen Notfallplan.

In den Kommentaren zu dem Artikel schlugen die Leser noch eine ganze Reihe anderer Dinge vor:

Ein hochwertiges Kampfmesser, Salz, Batterien, einen Campingkocher, Propangas, Tiernahrung, Saatgut, Werkzeug, eine LED-Stirnlampe, Kerzen, Bleiche, Calciumhypochlorit, luftdicht verschließbare Plastiktüten, Karten der näheren Umgebung, ein Fernglas, Schlafsäcke, ein Jagdgewehr, extra Socken, Handschuhe, Gold- und Silbermünzen.

Noch einmal: Viele der oben aufgeführten Dinge benötigen Sie ohnehin. Die wirtschaftliche Situation wird noch durch zahlreiche weitere Aufs und Abs gekennzeichnet sein, bevor die Wirtschaftsmaschinerie vollständig zum Erliegen kommt.

Kurzfristig sollte man die Entwicklungen der Schuldenkrisen in Europa, Japan und den USA im Auge behalten. Aktuell weisen diese Krisen jede Menge Parallelen zu den Ereignissen des Jahres 2008 auf.

Und was passierte nach der Finanzkrise des Jahres 2008? Die Arbeitslosenzahlen schossen durch die Decke. Stellen Sie sich also darauf ein. Erstellen Sie sich einen Plan, wie Sie und Ihre Familie überleben, wenn Sie Ihre Arbeit verlieren.

Wenn es um Krisenvorsorge geht, gibt es aber noch einen weiteren Aspekt, der oft übersehen wird. Während der uns bevorstehenden schwierigen Zeiten müssen wir alle mental und spirituell belastbar sein.

Es ist völlig unerheblich, wie gut ihre physischen und finanziellen Vorbereitungsmaßnahmen sind, wenn sie letztendlich durch Ängste paralysiert werden. Die kommenden Jahre werden sich für alle von uns als Herausforderung erweisen. Einige werden durchkommen, andere nicht. Einige werden von der Angst verzehrt werden und komplett aufgeben.

Passen Sie auf, dass Ihnen das nicht passiert. Bereiten Sie Ihr Herz, Ihre Seele, Ihren Geist und Ihren Körper auf die kommenden Dinge vor. Für all jene, die ängstlich in die Zukunft blicken, wird es der totale Albtraum werden, doch für diejenigen, die in der Lage sind, diese Ängste zu überwinden, bieten die kommenden Jahre das Potenzial, zu einem großen Abenteuer zu werden.

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