Homeschool Legal Defense Association, 26.01.2010

In einem Fall mit internationalen Auswirkungen gewährte der Immigrationsrichter Lawrence O. Burman einer deutschen Hausschulfamilie ihren Antrag auf politisches Asyl. Die Romeikes sind Christen aus Bissingen in Deutschland, die im August 2008 vor Verfolgung in die USA flüchteten um dort politisches Asyl zu bekommen. Dem Antrag wurde am 26.01.2010 nach einer Anhörung in Memphis, Tennessee am 21.01.2009 stattgegeben.

„Wir können von jedem Land erwarten, dass es unserer Verfassung folgt.“ sagte Judge Burman. „Die Welt würde ein besserer Ort sein, wenn sie es täten. Die Rechte, die hier jedoch verletzt wurden, sind grundlegende Menschenrechte, gegen die kein Land zu verstoßen hat.“

Burman fügte hinzu: „Hausschüler sind eine besondere soziale Gruppe, welche die deutsche Regierung zu unterdrücken versucht. Diese Familie hat eine begründete Angst vor Verfolgung…daher sind sie asylberechtigt…und das Gericht wird Asyl gewähren.“

In seiner Urteilsentscheidung sagte Burman, dass das Erschreckendste an dem Fall die Motivation der Regierung ist. Er merkte an, dass, anstatt sich um das Wohlergehen der Kinder Sorgen zu machen, die Regierung versuchte Parallelgesellschaften auszumerzen – etwas, was der Richter „sonderbar“ und ganz einfach „dämlich“ nannte. In seiner Entscheidung drückte der Richter Besorgnis darüber aus, dass während Deutschland ein demokratisches Land und ein Verbündeter ist, er feststellen müsse, dass diese bestimmte Politik der Verfolgung von Hausschülern „abstoßend gegenüber allem ist, woran die Amerikaner glauben“.

Beschämend für Deutschland

„Diese Entscheidung erkennt endlich an, dass deutsche Hausschüler eine besondere soziale Gruppe sind, welche von einer westlichen Demokratie verfolgt werden.“ sagte Mike Donelly, Anwalt und Direktor für internationale Angelegenheiten der Home School Defense Association. „Es ist beschämend für Deutschland, da ein westliches Land die grundlegenden Menschenrechte achten sollte, worunter auch fällt, es den Eltern zu erlauben ihre Kinder selbst zu erziehen und zu bilden. Der Richter verstand den Fall völlig und forderte Deutschland heraus. Wir hoffen diese Entscheidung wird Deutschland dazu veranlassen die Verfolgung von Hausschülern zu beenden.“ fügte er hinzu.

Die Verfolgung von Hausschülern ist in den letzten Jahren in Deutschland intensiviert worden. Regelmäßig erhalten sie Geldstrafen in Höhe von mehreren tausend Dollar, werden mit Inhaftierung bedroht oder ihnen wird das Sorgerecht ihrer Kinder entzogen, nur weil sie sich entschieden sie Zuhause zu lehren.

Die Familie Romeike brachte ihre Erleichterung zum Ausdruck, als sie die Entscheidung hörte.

„Wir sind dem Richter für dieses Urteil so dankbar.“ sagte Uwe Romeike. „Wir kennen viele Menschen, speziell andere Hausschüler in Deutschland, die für uns gebetet haben. Ihre und unsere Gebete sind erhört worden. Wir schätzen die Freiheit der Hausschule, die wir nun in Amerika haben, sehr und wir werden uns hier ein neues Leben aufbauen.“ fügte er hinzu.

Donnelly trat in der Anhörung am 21.01.2010 als Zeuge auf und erzählte dem Immigrationsrichter, dass die Hausschüler überall in Deutschland verfolgt werden.

Die Wahrheit ignorieren

„Es gibt keine Sicherheit für Hausschüler in Deutschland.“ sagte Donnelly. „Die zwei höchsten Gerichte in Deutschland legten fest, dass es für die deutsche Regierung akzeptabel ist Heimschüler „auszumerzen“, wie eine Art von „Parallelgesellschaft“. Die Begründung ist mangelhaft. Tatsache ist, bei Hausschülern handelt es sich nicht um eine Parallelgesellschaft. Stichhaltige Forschungsergebnisse zeigen, dass Hausschüler akademisch und sozial herausragen. Deutsche Gerichte ignorieren einfach die Wahrheit, welche überall dort auf der Welt existiert, wo Hausschule praktiziert wird. Sie müssen über ihre Grenzen hinausschauen.“

2003 bestimmte das höchste Verwaltungsgericht in Deutschland, welches das Grundgesetz interpretiert, im Fall Konrad, dass es Eltern mit Jobs, auf denen sie Reisen müssten – wie bei Zirkuskünstlern und Musikern – erlaubt ist ihre Kinder selber zu lehren, aber die Hausschule wurde den Eltern verboten, welche dies aus Gewissensgründen wollten. Das höchste Strafgericht entschied 2006 im Paul-Plett Fall, dass die Regierung bei den Eltern das Sorgerecht entziehen dürfe, die ihre Kinder aus Gewissensgründen zu Hause lehren wollen.

Donnelly stellt die Begründung der deutschen Gerichte in Frage.

„Es ist lächerlich für deutsche Gerichte zu sagen, das Hausschule erlaubt ist, wenn man praktische Gründe dafür hat, aber verboten, wenn man Gewissensgründe hat.“ sagte Donnelly. „Hier geht es ganz einfach um den deutschen Staat, der versucht eine ideologische Uniformität auf eine Art und Weise zu erzwingen, die einen erschreckend an die vergangene Geschichte erinnert. Die Hausschule ist eine wachsende soziale Bewegung auf der ganzen Welt und die Deutschen wollen sie – basierend auf der erfundenen Annahme, dass Hausschüler eine „Parallelgesellschaft“ sind – ausmerzen. Deutschlands Behandlung von Hausschulfamilien ist es wert von der internationalen Gemeinschaft gegeißelt zu werden. Ich bin stolz, dass ein Immigrationsrichter der Vereinigten Staaten die Wahrheit dessen, was in Deutschland vor sich geht, anerkennt und dieses für die Familie Romeike vorteilhafte Urteil verkündete.“

Deutsche Hausschüler haben sich organisiert und versuchen die Aufmerksamkeit deutscher Politiker zu gewinnen. Das ist schwierig gewesen. Jürgen Dudek ist ein Vater, der seine Kinder Zuhause lehrt und deswegen zu 90 Tagen Gefängnis verurteilt wurde. Seine Strafe wurde dann auf USD 300 reduziert. Er merkt an, dass die Beamten in Deutschland kein Verständnis für Hausschüler haben, die anders denken als der Staat.

Eine deutliche Botschaft übermitteln

„Für mich ist es unglaublich, dass diese Beamten unserem Glauben und unseren Gewissensvorbehalten gegenüber der Teilnahme an öffentlichen Schulen überhaupt kein Gewicht beimessen.“ sagt Dudek. „Wir haben eine Reihe von Familien gehabt, die keine Hausschüler sind, aber jetzt, wo das deutsche Schulsystem scheitert, haben wir uns selbst Mut zugesprochen. In unserer Wiederanhörung hat der Richter unsere Gefängnisstrafe auf eine Strafzahlung abgemildert, stand unseren Gründen, warum wir Zuhause lehren wollten, jedoch völlig abweisend gegenüber. Wir sind immer von der Unterstützung amerikanischer Hausschüler ermutigt worden und wir hoffen, dass diese Entscheidung eine laute Botschaft an das deutsche Volk sendet, dass das, was unser Land tut, falsch ist.“

Ein Vorstandsmitglied des Vereins Netzwerk Bildungsfreiheit, eine Organisation, die sich für die Freiheit von Hausschülern einsetzt, sagte, dass die Entscheidung für Hausschüler in Deutschland hilfreich wäre.

„Diese Entscheidung legt dem Rest der Welt offen, dass Deutschland außerhalb etablierter Demokratien agiert. Deutschland ist in Gesellschaft von Ländern, wie China, Nordkorea und anderen, wo fundamentale Menschenrechte nicht respektiert werden. Deutschlands Verhalten entlarvt den totalitären Charakter des deutschen Schulrechts, welches den Eltern ihr Recht nimmt ihre Kinder zu lehren. Eine Entscheidung zugunsten der Romeikes schreibt der deutschen Regierung die Schuld zu und ist eine ernste Warnung an deutsche Beamte ihre Politik zu ändern und forthin die Rechte der Eltern zu akzeptieren. Wir hoffen, dass die Entscheidung eine deutliche Botschaft an die Behörden in Deutschland ist, sofort Änderungen einzuleiten!“

Mike Smith, Präsident von HSLDA, begrüßte die Entscheidung ebenfalls.

„Es ist die Bestätigung, dass der deutsche Staat Heimschüler verfolgt.“ sagte er. „Wir sind sehr dankbar darüber, dass wir in der Lage waren diese mutige Familie zu unterstützen und wir hoffen und beten, dass diese Entscheidung eine entscheidende Wirkung auf die deutschen Gesetzgeber haben wird, die ihre Gesetze ändern sollten um die Rechte der Eltern ihre eigenen Kinder zu bilden anzuerkennen.“

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