Lust auf eine achttägige Vergnügungsreise nach Kinshasa im Wert von EUR 20.000 oder einen ausgefallenen siebentägigen Teneriffa-Trip im Wert von EUR 11.000? Na dann werden Sie doch EU-Parlamentarier! Der verderbte demokratie- und freiheitsfeindliche Eurokraten-Abschaum hat heute bereits geschafft, wofür manch ruhmreiche Despotie Jahrhunderte brauchte. Das Ausmaß des Betrugs, der Korruption und der Verschwendungssucht Brüssels spottet jeder Beschreibung

William F. Japser, The New American, 06.02.2012

Marta Andreasen, die couragierte ehemalige Chef-Rechnungsprüferin der Europäischen Union, gibt nicht auf. In 2002 wurde sie gefeuert, weil sie sich weigerte, die Konten der Europäischen Kommission gegenzuzeichnen. Ungeachtet dessen hat sie weitergemacht. Auch heute noch zieht sie die EU-Politiker und Eurokraten zur Rechenschaft und legt auf ihrer Internetseite Martaandreasen.com Betrügereien, Verschwendung und Korruption offen.

2009 wurde sie als Vertreterin der britischen Unabhängigkeitspartei (UKIP) als Abgeordnete ins Europaparlament gewählt, ein Amt, das sie dafür nutzt, Licht in das Dunkel der Machenschaften der privilegierten EU-Politiker und „Diener“ der europäischen Öffentlichkeit zu bringen.

Am 26.01.2012 veröffentlichte sie bei Public Service Europe einen Artikel mit dem Titel: „Die EU-Parlamentarier sollten sich für ihre Vergnügungen schämen“, worin sie die jüngsten verschwenderischen Ausschweifungen der Eurokraten bei ihren Vergnügungsreisen enthüllte:

„Die Mitglieder des Europaparlaments lieben es, Austerität zu predigen, aber rechnen Sie besser nicht damit, dass sie bei ihren luxuriösen Auslandsreisen Rückschnitte machen werden. Das Hauptsekretariat des Europäischen Parlaments ist berüchtigt für seine Intransparenz, wenn es darum geht, die Kosten offenzulegen – und zwar aus Angst, dies würde ihre Institution in Misskredit bringen. Was sie geritten haben mag, auf einmal so entgegenkommend zu sein, als sie gebeten wurden, uns über ihre teuersten Delegationsreisen in 2010 zu informieren, werden wir wohl nie erfahren.

Delegationen, das sei hier für all jene gesagt, denen es noch nicht bekannt ist, sind sich aus EU-Parlamentariern zusammensetzende Gruppen, die zu verschiedenen Orten auf der ganzen Welt reisen, alles unter dem Vorwand, bessere Beziehungen zu Parlamentariern und anderen politischen Organisationen aufzubauen. In Wirklichkeit – wenn wir mal von einer kleinen Zahl an EU-Parlamentariern absehen, die sich tatsächlich um eine Region oder das Wohlergehen eines Landes bemüht – werden diese Reisen von Hinz und Kunz als Vergnügungsreisen erachtet.

Einige EU-Parlamentarier wechseln auch gleich mal die Delegation, um so viel als möglich von der Welt zu sehen. Lust auf einen ausgefallenen All-Inclusive Trip auf die Seychellen? Ja dann ab in die Afrikanisch-Karibische Delegation. Liegt Ihnen Rio oder Buenos Aires mehr? Dann wäre es Eurolat.

Mir wurde gesagt, dass dabei natürlich auch gearbeitet würde – aber gewöhnlich nicht mehr als ein oder zwei Tage. Der Rest der Zeit wird mit Abstechern ins Landesinnere sowie dem Besuch von Orten verbracht, die von ´politischem` Interesse sind.“

Dolce Vita: Vergnügungsreisen über alles

Der Artikel von Marta Andreasen enthält mehrere Tabellen, aus denen die Reiseorte, die Reiselänge, die Zahl der teilnehmenden EU-Parlamentarier und die Gesamtkosten pro Parlamentarier hervorgehen. Andreasen schreibt:

„Die wirklichen Kosten dieser Vergnügungsreisen sind nun endgültig zutage getreten. Die Zahlen kamen durch eine schriftliche Antwort des Hauptsekretariats des Europäischen Parlaments ans Licht, die an den Haushaltskontrollausschuss, dem ich angehöre, gerichtet war.

Allen anderen politischen Parteien und Gruppen liegen exakt dieselben Informationen vor wie mir, aber ich bin bisher die einzige Vertreterin des EU-Parlaments, die dazu öffentlich Fragen gestellt hat. Warum? Weil UKIP die einzige Partei im Europaparlament ist, die sich aus prinzipiellen Gründen weigert, an den Delegationsreisen teilzunehmen.

Mir fiel fast der Kaffee aus der Hand, als ich sah, dass eine achttägige Reise einer aus 50 EU-Parlamentariern bestehenden Afrikanisch-Karibischen-Delegation nach Kinshasa den Steuerzahler über EUR 1 Million oder gigantische EUR 20.000 pro Abgeordneten gekostet hat.  

Dieselbe Delegation reiste auch für sieben Tage nach Teneriffa, was für 64 EU-Parlamentarier pro Person EUR 11.000 kostete. Um einmal die Extravaganz dieser Reisen zu verdeutlichen: Ein achttägiger Aufenthalt in einer Junior-Suite im Ritz Hotel London ist für den Schnäppchenpreis von EUR 5,400 zu haben.

Und selbst als die Finanzkrise in 2010 immer härter zu wüten begann, belohnten sich die EU-Parlamentarier mit eigennützigen und größtenteils völlig sinnlosen Delegationsbesuchen nach Mexiko, auf die Seychellen und in den Kongo.

Ja selbst die Kosten für die Reisen innerhalb der Europäischen Union waren astronomisch. Man kann sich ja kaum die Opulenz ausmalen, mit der die EU-Parlamentarier in Rom begrüßt worden sind, wo eine siebentägige Reise pro EU-Abgeordneten mit EUR 1.600 pro Tag zu Buche schlug. Noch einmal: Es scheint, als würden die EU-Parlamentarier es lieben, allen anderen Austerität zu predigen – nur nicht sich selbst.

Bei diesen Zahlen handelt es sich um einen widerwärtigen Missbrauch von Steuerzahlergeldern. Die Abgeordneten sollten sich zutiefst schämen.“

Scham? Das scheint der überschwänglichen politischen Klasse in Brüssel doch wohl eher ein fremdländisches, wenn nicht gar außerirdisches Konzept zu sein. Wir sprechen hier von einer politischen Klasse, die sich fortwährend vergrößert und mittlerweile in etwas verwandelt hat, was von EU-Insidern euphemistisch „das Projekt“ genannt wird.

Betrug, Verschwendung, Korruption und „Unregelmäßigkeiten“ in der Buchhaltung sind in den EU-Institutionen so stark ausgeprägt und allgegenwärtig, dass die EU-Rechnungsprüfer sich die vergangenen 17 Jahre weigerten, den Haushalt der Europäischen Union gegenzuzeichnen und für ordnungsgemäß zu erklären.

Die Vielzahl an Enthüllungen und der daraus resultierende öffentliche Aufschrei haben wiederholt für Beteuerungen gesorgt, dass die EU eine Reform durchführen wolle – in Wirklichkeit ist bisher aber praktisch überhaupt nichts geschehen.

Bei Marta Andreasens Buch mit dem Titel „Brüssel enthüllt“ werden die richtig schweren Geschütze aufgefahren. Andreasen – die sich weigert, bei den unethischen und verbrecherischen Machenschaften, die in der EU-Maschinerie grassieren, einfach wegzuschauen – enthüllt darin die Betrügereien und die Korruption, auf die sie im Rahmen der Überprüfung der EU-Haushaltskonten und der sich vor ihr aufbauenden politischen Widerstände stieß. Den vollständigen Text des Buches finden Sie hier.

Marta Andreasen ist aber nicht der erste und auch nicht der letzte Insider, der im Hinblick auf die Korruption in Brüssel auspackt. Das vielleicht berühmteste Beispiel eines EU-Insiders, der an die Öffentlichkeit ging, ist Bernard Connolly, der als einer der leitenden EU-Ökonomen mit der Aufgabe betraut wurde, die europäische Einheitswährung ins Leben zu rufen.

Im Jahre 1995 wurde Connolly gefeuert, weil er die politische Korruption bei der Schaffung des Euros aufdeckte. Sein Buch „Das verfaulte Zentrum Europas: Der schmutzige Krieg um Europas Geld“ bescherte den Eurokraten einen Schlaganfall. Das Ganze reichte soweit, dass die Europäische Union die Kritik Connollys mit Blasphemie gleichsetze.

Im Jahre 1999 sorgte ein langjähriger EU-Rechnungsprüfer namens Paul van Buitenen für ein politisches Erdbeben, als er verschiedene finanzielle Untaten der Europäischen Kommission offenlegte. Die 20 Kommissare der Europäischen Kommission, darunter auch ihr Präsident Jacques Santer, traten daraufhin allesamt zurück. Man versprach Reformen.

Und, was war van Buitenens Belohnung? Er wurde degradiert und erhielt eine Gehaltskürzung – während einige der schlimmsten Verbrecher, die er ins Licht der Öffentlichkeit zog, befördert wurden und Gehaltserhöhungen sowie Sonderleistungen bekamen. Als er dann in 2002 mit ansehen musste, wie widerlich die Europäische Union mit Marta Andreasen umsprang, kam er zu dem Schluss, dass seine Reformbemühungen gescheitert sind und kündigte.

„Informationsverbreitung im Kreml-Stil“

Im Jahre 2010 räumte die Europäische Kommission in einem Bericht mit dem Titel „Der Kampf gegen Betrug“ ein, dass EUR 1,2 Milliarden aufgrund von Betrug verloren gegangen sind, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 109% darstellte. Marta Andreasen stellte diesbezüglich die rhetorische Frage: „Wie kann die EU es zulassen, dass diese Situation anhält? Ganz einfach: Die EU nutzt diese Haushaltsgelder, um sich damit die Unterstützung für EU-Projekte zu erkaufen.“

Stephen Booth von Open Europe, einer anti-EU Denkfabrik, kommentierte den Bericht mit den Worten:

„Die Tatsache, dass der Betrag, den die EU zur Bekämpfung des Betrugsproblems ausgibt, in Wirklichkeit sogar sinkt, ist an sich bereits schockierend, aber die Forderungen der Kommission und der EU-Parlamentarier nach einem größeren EU-Haushalt werden dadurch noch unverschämter.“

Der ehemalige EU-Parlamentarier Chris Heaton-Harris, der jetzt im britischen Parlament sitzt, sagte zum Betrugsbericht der EU:

„Jeder, der das liest, wird zu Recht angewidert sein. Aber in der Kommission oder im britischen Parlament wird das niemanden auch nur im Geringsten überraschen. Die Buchhaltungsunterlagen der EU sind seit über 15 Jahren nicht gegengezeichnet worden, die Kultur und die Einstellung gegenüber dem Geld der Steuerzahler sind eine Schande. Informanten werden gefeuert, wenn sie es wagen, die Wahrheit zu sagen. Aber wegen Betrügereien ist bisher noch nie jemand gefeuert oder beurlaubt worden.“

Die Fakten, die von so vielen EU-Insidern bisher ans Licht der Öffentlichkeit gebracht wurden, stimmen auch mit Blick auf die Zukunft pessimistisch. Vergangenes Jahr trat der langjährige EU-Rechnungsprüfer Maarten Engwirda zurück, um damit gegen die grassierenden finanziellen Missstände zu protestieren, die einfach unter den Teppich gekehrt werden.

Engwirda, der seit 15 Jahren am EU-Rechnungshof arbeitete, erklärte, dass die „Vertuschungskultur“ unter den EU-Rechnungsprüfern und in anderen EU-Institutionen allgegenwärtig ist und verhindert, dass das wahre Ausmaß der Betrügereien ans Licht kommt: „All diese Missbräuche kommen überhaupt nicht an die Öffentlichkeit, weil die Informationsverbreitung im Kreml-Stil stattfindet. Das hat unserem Ansehen aber nicht im Geringsten geholfen.“

Exotische Vergnügungsreisen auf Kosten der Steuerzahler anzutreten, ist für das Brüsseler „Königshaus“ namens Europäische Union überhaupt nichts neues – die immer weitreichenderen Enthüllungen werden jedoch einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Heuchelei der EU-gewindelten Prinzchen offenzulegen, die von den Bürgern verlangen, die neuen Austeritätsmaßnahmen zu unterstützen und mitzutragen, während sie selbst in stinkvornehmen Urlaubsorten herumtollen.

Alle Meldungen über den hochtrabenden und anmaßenden Lebensstil dieser EU-Prinzchen wirken zurzeit besonders anwidernd und verabscheuungswürdig, da die Arbeitslosenrate in der Eurozone aktuell Rekordhöchststände erreicht hat und Millionen Menschen ohne Arbeit da stehen.

Am 31.01.2012 veröffentlichte die EU-Statistikbehörde Eurostat Daten, aus denen hervorgeht, dass die Arbeitslosenrate der Eurozone im Dezember 2011 auf 10,4% angestiegen ist, während mit einer weiteren Zunahme gerechnet wird. Die Arbeitslosenrate Griechenlands liegt mittlerweile bereits bei über 20% und die Spaniens sogar bei 23%. Die Jugendarbeitslosigkeit (Arbeitssuchende unter 25 Jahren) gibt sogar ein noch schlimmeres Bild ab: 22% in Großbritannien, 24% in Frankreich, 30% in Italien, 31% in Portugal, 46% in Griechenland und 51% in Spanien.

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