Raven Clabough, The New American, 09.05.2012
Wir haben diese Woche ja bereits über die Gerüchte berichtet, dass die Bilderberger Ende Mai wieder in den US-Bundesstaat Virginia zurückkehren. Es gibt Berichte, die nahe legen, dass sich die globalistische Gruppe vom 31.05.2012 bis zum 03.06.2012 im „Marriott Westfields Washington Dulles Hotel and Conference Center“ in Chantilly einfinden wird.
Aber die Bilderberger werden nicht alleine sein – ihr Treffen wird seitens einer organisierten Oppositionsgruppe mitverfolgt werden, die beabsichtigt, die Bilderberger und ihre niederträchtige Agenda ins Rampenlicht zu rücken. Die Seite OccupyBilderberg.org führt dazu aus:
„Die ECHTEN 1% (oder eher 0,01%) besetzen … Im Jahr 2012 vereinen Truth Exposed Radio, WeAreChange San Antonio und FunkMasterFive Aktivistengruppen aus aller Welt, um die Bilderberg-Gruppe, die sich vom 31.05. bis 03.06. in Chantilly trifft, endgültig zu enthüllen.“
Die Facebook-Seite von Occupy Bilderberg 2012 weist 500 Menschen aus, die sich bereit erklärt haben, an den Demonstrationen gegen die Bilderberger teilzunehmen, und weitere 350 Leute gaben an, dass sie sich noch unschlüssig sind. Fast 17.000 Menschen haben Einladungen zu den Demonstrationen erhalten.
Chantilly im US-Bundestaat Virginia ist der Ort, wo die Bilderberger ihre letzten beiden Konferenzen auf US-amerikanischen Boden in 2002 und 2008 abgehalten haben. Die Bilderberg-Konferenz des Jahres 2008 zog bereits eine bedeutende Zahl an Demonstranten an.
Die alternativen Medien rufen informierte Personen dazu auf, außerhalb der Bilderberg-Konferenz zu demonstrieren und ihrem Widerstand gegen die Bilderberg-Agenda Ausdruck zu verleihen. War is Crime schreibt beispielsweise:
„Die Ölkartelle, die Bankenlobby, die Regierungschefs, ja selbst die Mehrheit der Großkonzerne, die allesamt hinter CISPA stehen[einem umstrittenen US-amerikanischen Gesetzentwurf zur Überwachung des Internets], werden auf diesem Treffen vertreten sein. Wenn es überhaupt eine Chance gibt, bei einer einzigen Demonstration auf alle Köpfe der Hydra aufmerksam zu machen, dann diese.“
Wie Russia Today meldete, haben diejenigen, die mit den Occupy Wall Street Demonstrationen und den Demonstrationen rund um das bevorstehende NATO-Treffen in Chicago in Verbindung stehen, ebenfalls Einladungen zur Teilnahme an den Bilderberg-Protesten erhalten.
Der umstrittene Radio-Moderator Alex Jones, der auch während des Bilderberg-Treffens des Jahres 2008 als Demonstrant vor Ort war, fordert die Occupy Wall Street Bewegung zurzeit dazu auf, die Straßen Chantillys mit Menschen zu füllen und gegen die Anwesenheit der Bilderberger zu demonstrieren.
Die Gruppen organisieren zurzeit bereits Mitfahrgelegenheiten, damit möglichst viele Menschen an den Demonstrationen teilnehmen können, auch Mitfahrgelegenheiten, die dann von den Protesten gegen das NATO-Treffen in Chicago starten.
Die Bilderberg-Konferenz des vergangenen Jahres, die im schweizerischen St. Moritz stattfand, war [aus US-amerikanischer Sicht] eine ziemliche ruhige Veranstaltung, da die [US-]Medien nicht darüber berichteten – aber dieses Jahr fordern die alternativen Medien ihre Leser und Zuhörerschaft dazu auf, auf die Anwesenheit der Bilderberger aufmerksam zu machen.
Die Bilderberg-Konferenz des Jahres 2008 wurde von den Massenmedien ebenfalls erfolgreich ausgeblendet, doch dürften die konzertierten Anstrengungen der Konzernmedien für niemanden eine echte Überraschung darstellen. An den Bilderberg-Konferenzen nahm in der Vergangenheit eine ganze Reihe von elitären Vertretern der Konzernmedien teil. Hierzu zählen unter anderem der neokonservative William F. Buckley Jr., Robert Bartley vom Wall Street Journal, Peter Jennings von ABC News und Thomas Friedman von der New York Times.
Und obwohl sich die Bilderberg-Gruppe selbst als ein „kleines, flexibles, informelles und vertrauliches Forum [beschreibt], wo verschiedene Ansichten geäußert werden können und das gegenseitige Verständnis verbessert wird“, gilt es als weithin akzeptiert, dass es sich bei den Bilderbergern um eine hochgeheime und einflussreiche Organisation der Globalisten handelt.
Die Bilderberg-Gruppe – die sich aus einflussreichen Personen aus einer Vielzahl unterschiedlicher Bereiche wie dem Bankenwesen, der Politik, der Wirtschaft und der Wissenschaft zusammensetzt – hat es Vergangenheit immer bevorzugt, im Geheimen zu agieren, und stets alles versucht, um nicht ins Rampenlicht zu geraten.
In den letzten paar Jahren sind sie aber selbst von den Massenmedien (wenn auch nur am Rande) erwähnt worden und, was noch wichtiger, ihre Konferenzen wurden von einer zunehmenden Zahl an Demonstranten enthüllt, was die Bildberger schließlich dazu veranlasste, einen Teil ihrer Geheimhaltung aufzugeben. Sie richteten eine offizielle Internetseite ein und begannen damit, eine alljährliche Presseerklärung zu veröffentlichen.
Ungeachtet der Existenz dieser Internetseite und der jährlichen Presseerklärung ist der Großteil der Agenda der Bilderberg-Gruppe immer noch streng geheim, was in den USA sogar einen Verstoß gegen den Logan Act darstellt – ein Gesetz, das es amerikanischen Bürgern und Vertretern ausländischer Regierungen verbietet, im Geheimen Geschäfte zu tätigen.
Und entgegen der Behauptung auf der Internetseite der Bilderberg-Gruppe, dass es sich bei den Bilderbergern lediglich um einen „Gesprächszirkel“ handeln würde, wurde seitens investigativer Quellen bereits hinlänglich offengelegt, dass die Bilderberger auch für die Implementierung nationaler Politik und geopolitischer Pläne verantwortlich zeichnen.
In 2009 prahlte der Bilderberg-Vorsitzende Etienne Davignon beispielsweise damit, dass die europäische Einheitswährung in Wirklichkeit auf eine Empfehlung der Bilderberg-Gruppe zurückgeht. Die Nachrichtenseite EU Observer meldete im März 2009:
„Ein im Juni in Europa stattfindendes Treffen der Bilderberg-Gruppe – ein informeller Club führender Politiker, Geschäftsleute und Denker unter dem Vorsitz von Herrn Davignon – könnte, wie er sagte, im Hinblick auf künftige Handlungen das ´Verständnis verbessern`, genauso wie es in 90er Jahren dabei half, den Euro ins Leben zu rufen.“
An die Öffentlichkeit gelangte Bilderberg-Dokumente beweisen, dass die Bilderberger die Schaffung der europäischen Einheitswährung bereits Mitte der 50er Jahre planten. Dieser Sachverhalt wurde 2003 durch ein Investigativteam der BBC bestätigt … Und wir wissen ja alle, wie gut es dem Euro zurzeit geht.
Weitere Beweise bezüglich des Einflusses der Bilderberger gelangten im Jahre 2002 an die Öffentlichkeit, als sie die Bush-Regierung baten, die für den Sommer geplante Irak-Invasion nach hinten zu verschieben, was die US-Administration dann auch tat. Der Angriff auf den Irak fand dann erst im März 2003 statt.
Journalisten mit Zugang zu Bilderberg-Informationen meldeten in 2006, dass der US-Eigenheimmarkt noch einmal stark steigen und die Blase dann platzen würde – und die Geschichte zeigt ja, dass genau das dann auch eintrat.
Auch wird gesagt, dass die Bilderberger die Kandidaten für politische Schlüsselpositionen auswählen würden. In den Vereinigten Staaten haben die Bilderberger bei der Auswahl von Kandidaten für die Vizepräsidentschaft eine bedeutende Rolle gespielt.
Joe Biden wurde an die Seite von Barack Obama gestellt, nachdem die Bilderberg-Lichtgestalt James Johnson sich massiv dafür stark gemacht hatte. Und auch John Edwards, der Vizepräsidentschaftskandidat von John Kerry im Jahre 2004, gehörte zu den Auserwählten, nachdem er auf dem Treffen der Bilderberger in 2004 eine Rede gehalten hatte.
Der Washington Post Kolumnist Al Kamen veröffentlichte im April dieses Jahres einen Artikel, wo er nahelegte, dass Marco Rubio der bevorzugte republikanische Vizepräsidentschaftskandidat der Bilderberger sei. Es heißt, dass die Bilderberger bedeutenden Einfluss bei der Auswahl des Vizepräsidentschaftskandidaten von Mitt Romney hätten.
Die Bilderberger können bezüglich der Auswahl der Kandidaten für die US-Vizepräsidentschaft auf eine echte Historie zurückblicken. In 2008 bat Obama den Bilderberger und früheren CEO von Fannie Mae James Johnson, ihm einen Vizepräsidentschaftskandidaten zu empfehlen. Und Johnson war es auch, dem nachgesagt wird, dass er bereits in 2004 bedeutenden Einfluss auf die Entscheidung hatte, dass Jonathan Edwards Vizepräsidentschaftskandidat von John Kerry wurde.
Ja selbst beim Auswahlprozess der Präsidentschaftskandidaten scheinen die Bilderberger eine wichtige Rolle zu spielen. Beispielsweise wusste die Presse im Juni 2008 auf einmal nicht mehr, wo sich Barack Obama und Hillary Clinton gerade aufhielten. Man wusste nur, dass sie irgendwo im Norden von Virginia sein mussten – also genau dort, wo zur selben Zeit „zufällig“ ein Bilderberg-Treffen stattfand.
Der Dulles Airport war nur wenige Kilometer vom Westfields Marriott Hotel entfernt, wo sich zu jener Zeit Henry Kissinger, David Rockefeller und eine Reihe anderer Bilderberg-Globalisten trafen.
Als die Reporter Obamas Sprecher Robert Gibbs fragten, wo sich Obama eigentlich aufhalten würde, lächelte Gibbs bloß und weigerte sich, irgendwelche Kommentare dazu abzugeben.
2009 meldete Ken Vogel von Politico, dass Vertreter der Obama-Administration am Bilderberg-Treffen in Griechenland teilgenommen hatten:
„Eine Handvoll ausgewählter hochrangiger Vertreter der Obama-Administration führte diesen Monat auf der alljährlich stattfindenden Konferenz einer unter dem Namen Bilderberg-Gruppe bekannten Elite, an der nur geladene Gäste teilnehmen, kleine Briefings durch.“
Auf dem geheimen Treffen einiger der mächtigsten Unternehmer und Medien- und Politikvertreter Nordamerikas und Westeuropas wurden die Bilderberger dann von Obamas Spitzendiplomaten James Steinberg und Richard Holbrooke detailliert über die US-Außenpolitik informiert, während Obamas Wirtschaftsberater und Vorsitzender des Economic Recovery Advisory Boards Paul Volcker ebenfalls eine Präsentation hielt – alles unter massiver Bewachung des an der Küste gelegenen griechischen Urlaubsresorts, wo das Treffen in 2009 stattfand.
In Europa verfügen die Bilderberger ebenfalls über Einfluss. Obwohl man bereits verkündet hatte, den britischen Premierminister Tony Blair zum ersten Präsidenten der Europäischen Union zu wählen, wurde es am Ende der frühere belgische Premierminister Herman van Rompuy – nur wenige Tage, nachdem er an einem Dinner der Bilderberg-Gruppe teilgenommen hatte.
Es ist davon auszugehen, dass auf dem diesjährigen Treffen in Chantilly Themen wie der bevorstehende Irankrieg, Internetzensur, die Agenda 21, die Erderwärmungsagenda und ähnliches mehr besprochen werden.