Die Eurokraten fühlen sich angesichts der sich zusehends zuspitzenden Staatsschuldenkrise immer stärker in die Ecke getrieben und sehen nur noch einen Ausweg: Die Vergemeinschaftung der Schulden Europas und die Implementierung repressiver Maßnahmen wie Kapitalverkehrskontrollen

King World News, 22.06.2012

Vor dem Hintergrund der jüngsten Turbulenzen an den weltweiten Märkten hat King World News heute mit dem EU-Parlamentarier Nigel Farage gesprochen, um seine Einschätzung zur aktuellen Lage zu erhalten. Farage erklärte gegenüber King World News:

„Ich bin der Auffassung, dass die Märkte das Ganze [die EU-Rettungsmaßnahmen] an irgendeinem Punkt einfach überwältigen werden – und dann sind wir damit konfrontiert, dass der Internationale Währungsfonds die ganze Welt retten soll. Es wäre besser, wir würden uns eingestehen, dass wir einen schrecklichen Fehler gemacht haben; wenn wir die Verluste bei dem Geld, das wir idiotischerweise bereits verbraten haben, hinnehmen und uns sagen: ´Kommt Jungs, wir fangen wieder von vorne an.`

Hier sollte man auch im Hinterkopf behalten, dass all das noch durch eine Gefahr im Bankensystem überlagert wird, die natürlich zu weiten Teilen außerhalb unserer Kontrolle liegt. Die Gesamtgeldmenge, die benötigt wird, um das spanische Bankensystem zu stützen, liegt eher bei EUR 400 Milliarden, einige Leute gehen sogar von EUR 500 Milliarden aus.

Das Problem ist, dass, sollte Europa das tatsächlich tun, sie danach völlig mittellos wären. Theoretisch haben sie das Geld ja in ihrem Stabilitätsmechanismus, aber praktisch müssten sie dafür von allen Ländern die Zusage erhalten, dass sie ihr Geld auch einzahlen. Das Geld ist gegenwärtig ja noch garnicht da.

Und schon sind wir beim Internationalen Währungsfonds angelangt. Wenn wir den Punkt erreichen, wo der Europäischen Union das Geld ausgeht und der IWF damit anfängt, sich darüber zu streiten, was er zu tun bereit ist, dann besteht tatsächlich die Möglichkeit, dass einige dieser Banken untergehen.

Das Problem wird also mit Billionen beworfen, aber sechs Monate später stellt man dann fest, dass die Wirtschaft immer noch schrumpft, wir uns immer noch in einer Abwärtsspirale befinden, die Arbeitslosigkeit schlimmer wird und die Menschen auf den Straßen rebellieren und andere Lösungen verlangen.

Letzten Endes besteht keine Aussicht darauf, dass diese Länder nicht zu ihren eigenen Währungen und frei schwankenden Wechselkursen zurückkehren werden. All das bedeutet ganz einfach, dass der überwiegende Teil der Gelder, die durch die Europäische Union und den Internationalen Währungsfonds verschleudert worden sind, verloren ist …

Es gab viele Menschen, die geglaubt haben, der Kommunismus hätte bereits viele Jahre vor seinem eigentlichen Untergang zusammenbrechen müssen, weil er so ein Komplett-Reinfall gewesen ist, aber dank der Unterdrückungsmaßnahmen waren sie in der Lage, das Ganze zusammenzuhalten.

Es könnte sein, dass wir nun erleben, wie eine sehr verzweifelte Europäische Union damit beginnen wird, Kapitalverkehrskontrollen und dergleichen zu implementieren. In gewisser Weise steht ein solcher Vorschlag [auf dem EU-Gipfel Ende] nächste[r] Woche zur Diskussion. Er kommt von Van Rompuy und Barroso und wäre der erste Schritt in Richtung Unterdrückung.

Ich wäre außerordentlich überrascht, wenn auf dem Treffen – zu dem ich zufälligerweise auch eingeladen wurde, nicht dass ich da die beliebteste Person im Hause wäre – … irgendeine bedeutende Einigung erzielt wird. Ich sehe das einfach nicht.

Sollten sie in der Lage sein, die Europäische Union in eine Schuldenunion zu verwandeln, sollte es ihnen gelingen, die vollständige Kontrolle über die Haushalte der einzelnen Mitgliedsstaaten und all den anderen Kram zu bekommen, dann würden wir uns mit Riesenschritten in Richtung Unterdrückung aufmachen.

Und das ist ehrlich gesagt die einzige Möglichkeit, wie sie jetzt überhaupt noch gewinnen können. Die einzige Möglichkeit, wie sie jetzt noch gewinnen können, besteht darin, den Bürgern die Fähigkeit zu rauben, dem Ganzen an der Wahlurne noch irgendetwas entgegenzusetzen. Sie sind fest entschlossen, das zu tun, aber sie sind sich auch im Klaren darüber, dass sich die Wählerschaft – speziell die Wähler in Nordeuropa – ihrer Machenschaften mit jedem weiteren Tag immer stärker bewusst wird. Und wir wissen, dass ihnen die Märkte kein Vertrauen schenken …

Angesichts des Schlamassels, in dem wir uns jetzt befinden, und angesichts der Gefahr, dass wir wohlmöglich eine Marktbewegung im Stile des Jahres 1931 sehen könnten, muss man im [Gold-]Markt sein. Es steht außer Frage, dass man Gold halten sollte.“

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