Die neue Gelddruck-Kampagne der Federal Reserve zielt zunächst einmal darauf ab, Obamas Wiederwahl sicherzustellen. Darüber hinaus ist sie natürlich ein ganz wunderbares Rettungspaket für die US-amerikanischen Großbanken, die ihren Giftmüll erneut bei der Zentralbank abladen dürfen
Joel Skousen, World Affairs Brief, 14.09.2012
Politikexperten wissen natürlich, dass die Amtsinhaber die US-Präsidentschaftswahlen immer dann für sich entscheiden können, wenn der Eindruck vorherrscht, dass sich die Wirtschaft im Aufschwung befindet. Trotz all der düsteren Prognosen eines Zusammenbruchs scheint es so, als stünde die US-Notenbank Federal Reserve jetzt kurz davor, weitere Gelder in die Wirtschaft zu pumpen, um sicherzustellen, dass es nicht zu einem solchen Kollaps kommen wird.
Mark Skousen, der Herausgeber von „Forecasts and Strategies“, schrieb dazu am 13.09.2012:
„Die Federal Reserve hat heute eine beispiellose und umstrittene Maßnahme angekündigt und erklärt, dass sie eine unbefristete Runde quantitativer Lockerung einleiten wird, bei der sie jeden Monat Hypothekenaufkäufe in Höhe von USD 40 Milliarden durchführt. Darüber hinaus wird die Nullzinspolitik mindestens bis Mitte 2015 fortgeführt werden.
Und ich bin nicht der Einzige, dem das Sorgen bereitet. Ein Analyst von Yahoo Finance sagte: ´Das ist ein Monster-Schritt, eine gigantische Veränderung im Vergleich zu den vorangegangenen Operationen. QE1 ´kostete` USD 1,7 Billionen, QE2 USD 0,5 Billionen – aber bei QE3 gibt es noch nicht mal eine Ausstiegsstrategie… Wir haben es hier mit etwas völlig Neuem und Erschreckendem zu tun.`
Ja kein Wunder, dass Gold und Silber steil nach oben jagten. Bernanke und die US-Notenbank setzten zurzeit alle Hebel in Bewegung, um in einem verzweifelten Versuch, Arbeitsplätze zu schaffen, eine neue Runde an Inflation hervorzurufen.
Das Problem ist nur, dass die Schaffung von Arbeitsplätzen nicht so sehr mit der Geldpolitik zu tun hat, sondern eher eine Folge finanzpolitischer Maßnahmen ist. Der Grund, warum die Arbeitslosigkeit auf einem derart hohen Niveau verharrt und neue Arbeitsplätze rar gesät sind, sind all die neuen staatlichen Verordnungen und Gesetze wie Obamacare, das Dobbs-Frank-Gesetz, das Mindestlohn-Gesetz, die stringenten Umweltschutzauflagen und die drohende Gefahr neuer Steuern.
Die Nullzinspolitik der Fed hat die Arbeitsplatzschaffung sogar behindert. Indem sie die Zinssätze unten hält, bezahlt sie die Banken und anderen Finanzinstitutionen sogar noch dafür, dass sie mit der Zinskurve herumspekulieren, um sich mit billigen Krediten der Fed (zu einem Zinssatz zwischen 0% und 0,14%) sichere US-Staatsanleihen und staatlich garantierte Hypotheken zu kaufen, anstatt den mittelständischen Unternehmen, dem Motor der Arbeitsplatzschaffung, riskante Kredite zu geben.
Außerdem rettet die Fed auch uns Investoren, da aufgrund dieser niemals enden wollenden lockeren Geldpolitik praktisch alle Vermögenswerte, die man sich nur vorstellen kann, steigen.“
Schon vor Bernankes jüngsten Inflationsschub zog die Teuerung erneut an. Die US-Großhandelspreise sind im August so stark gestiegen wie seit drei Jahren nicht mehr, was vornehmlich auf die steigenden Energiepreise zurückzuführen ist. Der Produzentenpreisindex stieg im August um 1,7%, nachdem der Anstieg im Juli lediglich bei 0,3% lag.
Auf der Pressekonferenz wurde Bernanke gebeten darzulegen, wie mit diesen Maßnahmen eigentlich der Normalbevölkerung geholfen werden soll und nicht Wall Street. Seine Antwort darauf war:
„Wir versuchen mehr Beschäftigung zu schaffen … Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Kanäle – Hypothekenraten, ich erwähnte auch andere, die Zinssätze, die Renditen bei den Unternehmensanleihen aber auch die Preise verschiedener Vermögenswerte wie die Eigenheimpreise beispielsweise. Umso stärker die Eigenheimpreise steigen, desto vermögender fühlen sich die Verbraucher, sie fühlen sich eher dazu befähigt, Geld auszugeben. Wenn die Eigenheimpreise steigen, könnten die Menschen eher gewillt sein, Eigenheime zu kaufen, weil sie dann der Meinung sind, nun ja, dass sie bei diesem Kauf eine bessere Rendite erzielen. Die Eigenheimpreise sind also eines dieser Vehikel.“
Doch wenn man mal in Ruhe darüber nachdenkt, dann gelangt man zu der Schlussfolgerung, dass die Fed mit diesen Hypothekenaufkäufen in erster Linie den Großbanken hilft. Sie können sich sicher sein, dass die Fed die schlimmsten Giftmüllpapiere der Banken kaufen und ihnen dabei helfen wird, ihre Bilanzen aufzubessern. Sicher, für künftige Eigenheimkäufer wird es weitere Kredite geben, aber erst nachdem sich die Banken gesund gestoßen haben.
Es handelt sich hierbei zweifelsohne um ein weiteres Rettungspaket, aber es wird darüber hinaus dazu führen, dass der Eigenheimmarkt angekurbelt wird. Meine Voraussage, dass es beim US-Eigenheimmarkt zu einem kleinen Comeback kommen wird, dürfte sich also nächstes Jahr bewahrheiten …
Peter Schiff schrieb vor wenigen Tagen:
„Unterdessen erklärte der republikanische Gegenkandidat Mitt Romney, dass er Bernanke feuern würde, sollte er US-Präsident werden [ja vielleicht]. Und obschon ich bezweifle, dass Romney über den wirtschaftlichen Sachverstand verfügt [Es geht nicht um Sachverstand. Nach den Standards des Establishments bedeutet Sachverstand, dass es sich um einen Insider der Großbanken und Wall Street Investmentfirmen handelt.], um einen kompetenten Ersatz zu finden – geschweige denn eine Politik zur Wiederherstellung des Goldstandards zu verfolgen oder auf die Legalisierung frei miteinander im Wettbewerb stehender Währungen hinzuarbeiten –, könnte Bernanke den republikanischen Präsidentschaftskandidaten nicht nur aus reinem Eigeninteresse als Bedrohung wahrnehmen, sondern ihn auch als Gefahr für die inflationäre Agenda als solches betrachten [Ja, das ist richtig, und das ist auch der Grund, warum sich Romney für einen Insider entscheiden würde, genauer gesagt würden ihm seine Berater ausschließlich Namen von Insidern vorlegen.].“